Pressemeldung vom 30.11.2022

Vollversammlung fordert weitreichende Lockerungen bei Fachkräfte-Zuwanderung

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Die Vollversammlung der IHK für München und Oberbayern hat sich für weitreichende Lockerungen bei der Zuwanderung von Fachkräften aus Drittstaaten ausgesprochen, die in Teilen deutlich über die aktuellen Pläne der Bundesregierung hinausgehen. Ebenso wurde eine Senkung der IHK-Beiträge für 2023 beschlossen.

Beiträge der Mitgliedsunternehmen für 2023 gesenkt

Die IHK fordert Anwerbe­möglichkeiten auch für Arbeitskräfte, die gar keine oder nur eine teilweise Gleichwertigkeit ihrer beruflichen Qualifikation nachweisen können. Arbeitgeber sollten im Einzel­fall selbst entscheiden dürfen, ob einschlägige Berufserfahrung und vorhandene Sprach­kenntnisse des Bewerbers eine ausreichende Basis für ein Arbeitsverhältnis darstellen. Zudem fordert die IHK beschleunigte Verfahren, insbeson­dere bei der Visaausstellung. Die Einwanderung zur Suche eines Ausbildungs­platzes sollte unabhängig vom Alter möglich sein und nicht nur Personen mit höheren Schulabschlüssen offenstehen. Ebenfalls müsse die Einreise für mehrmonatige Praktika als Ausbildungs­vorbereitung ermöglicht werden. Hintergrund für den IHK-Beschluss ist der Arbeitskräfte­mangel in Bayern, Deutschland und zunehmend auch in anderen EU-Ländern, der sich in den nächsten Jahren dramatisch verschärfen wird.

Die IHK-Vollversammlung verabschiedete auch den Wirtschaftsplan der IHK für das Jahr 2023. Die Mitgliedsbeiträge, die sich aus einem Grundbeitrag und einer Umlage auf den Unternehmensgewinn zusammensetzen, werden gesenkt. Der Grundbeitrag ist nach Unternehmensgröße gestaffelt und beginnt aktuell bei 40 Euro pro Jahr. Diese Grundbeiträge werden um 10 bis 60 Euro reduziert. Gleichzeitig wird der Umlagehebesatz von 0,129 Prozent auf 0,100 Prozent gesenkt. Über 40 Prozent der IHK-Mitglieder sind als Existenzgründer oder Kleingewerbetreibende gänzlich vom IHK-Beitrag freigestellt.

Die IHK für München und Oberbayern ist die gesetzliche Vertretung von rund 410.000 Mitgliedsunternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistungen in Oberbayern. Die Aufgabe der IHK ist es, das Gesamtinteresse der Gewerbetreibenden wahrzunehmen, für die Förderung der gewerblichen Wirtschaft zu wirken und dabei die Interessen einzelner Gewerbezweige oder Betriebe abwägend und ausgleichend zu berücksichtigen. Die Vollversammlung ist das demokratisch gewählte und höchste Organ der IHK.

Bildunterschrift: IHK-Präsident Klaus Josef Lutz im Livestream der IHK-Vollversammlung vom 29. November 2022.