Studien und Umfragen
Themenbereiche
Außenwirtschaft
Das ifo-Institut hat im Auftrag der IHK zu den folgenden Themen Studien angefertigt, um Auswirkungen der Europäischen Union auf die Wirtschaft in Bayern zu berechnen:
Ausgangslage
Die vorliegende Studie schafft mit Hilfe einer Clusteranalyse Transparenz für alle 54 Länder Afrikas. Daraus entsteht ein Afrika-Atlas, der Unternehmen die Entscheidung erleichtern soll, welche der 54 afrikanischen Länder in den Fokus genommen werden sollten.
Hauptergebnisse der Studie
Die Verlässlichkeit staatlicher Institutionen und die wirtschaftliche Bedeutung eines Marktes sind zentrale Kenngrößen, um das Potenzial neuer Märkte zu beurteilen. Die Studie findet heraus, dass der Indikator „Qualität der Institutionen“ am besten geeignet ist, die Märkte Afrikas einzuordnen.
Handlungsempfehlungen
Nicht nur wirtschaftliche Parameter wie z.B. die Marktgröße sollten bei der Überlegung von neuen Absatzmärkten in Afrika berücksichtigt werden, sondern auch institutionelle Rahmenbedingungen.
Regionale Einordnungen eignen sich hingegen nicht, um Aussagen hinsichtlich des Potenzials der Länder zu treffen.
Ausgangslage/Aktuelle Situation:
Der afrikanische Kontinent hat großes wirtschaftliches Potenzial, doch bleibt das Engagement der bayerischen Wirtschaft in Afrika bisher verhalten, weil die Rahmenbedingungen vor Ort schwierig sind.
Hauptergebnisse der Studie:
Um das Potenzial Afrikas voll ausschöpfen zu können, müssen die beiden wesentlichen Engpassfaktoren – mangelnde Verfügbarkeit qualifizierter Arbeitskräfte und das nach wie vor schwierige politisch-institutionelle Umfeld für Unternehmen – angegangen werden. Hier ist die Politik gefragt, zu entsprechenden Veränderungen beizutragen. Die jüngst angestoßenen Initiativen der Entwicklungszusammenarbeit, der „Marshallplan mit Afrika“ und der „Compact with Africa“ sind prinzipiell geeignet, das Afrikageschäft über verbesserte Rahmenbedingungen zu unterstützen. Eine verstärkte Koordinierung der Instrumente im Sinne eines abgestimmten Fahrplans könnte die Initiativen z.B. bei der Ausbildung von Arbeitskräften noch wirksamer werden lassen.
Politische Handlungsempfehlungen:
Die Politik sollte wirtschaftlich erfolgversprechende afrikanische Initiativen wie die Einrichtung
einer kontinentalen Freihandelszone unterstützen. Gleichzeitig bleibt der Einsatz außenwirtschaftspolitischer Instrumente wie zusätzliche Doppelbesteuerungsabkommen mit
großen afrikanischen Volkswirtschaften, die Beibehaltung der Investitionsschutzvereinbarungen
sowie einer entsprechenden Risikoabsicherung und wettbewerbsfähigen Finanzierung für das Afrikaengagement bayerischer Unternehmen wichtig.
Die neue Seidenstraße, auch Belt and Road Initiative (BRI) genannt, ist ein Großprojekt auf Betreiben Chinas. Der Ausbau der Infrastruktur entlang der Seidenstraße zwischen Europa und Asien verändert die wirtschaftliche Lage der betroffenen Länder und schafft neue Chancen für die bayerische Wirtschaft, so die aktuelle ifo-Studie zur neuen Seidenstraße.
Für Bayern und Europa spielen hierbei die neuen Korridore durch die eurasischen Länder zwischen China und der EU eine besondere Rolle. Denn derzeit stellt die mangelhafte Straßen- und Schieneninfrastruktur bei gleichzeitigem Fehlen eines Meerzugangs ein Haupthindernis im Handel mit diesen Ländern dar.
Im europäischen Binnenmarkt stellen nationale Grenzen immer noch erhebliche Barrieren für die Erbringung grenzüberschreitender Dienstleistungen dar - dies ist das Ergebnis der Studie „Binnenmarkt, Dienstleistungsfreiheit und Arbeitnehmerentsendung“, die Prof. Gabriel Felbermayr, Ph.D. am ifo Institut München im Auftrag der IHK erstellt hat. Die Studie zeigt in zahlreichen Detailaspekten auf, warum Bayern im Dienstleistungshandel derzeit nicht zur Weltspitze zählt - wie das in der Industrie der Fall ist - und weist auf konkreten Handlungsbedarf für die Politik hin.
Arbeitsmarkt & Fachkräfte
Deutschland ist mit einem sich verschärfenden Fachkräftemangel konfrontiert. Daher erscheint es bedeutsam, die vorhandenen Erwerbspotenziale insbesondere von Frauen und Älteren besser zu nutzen und bestehende Fehlanreize abzubauen. Die Studie betrachtet potenzielle Reformen in den Bereichen Steuern, Sozialabgaben, Kinderbetreuung und Rentenversicherung hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf die Beschäftigtenzahl. Ein Übergang vom Ehegattensplitting zu einem Familiensplitting würde ein Beschäftigungs-Plus von etwa 180.000 Vollzeitstellen in Deutschland auslösen, ein Ende der beitragsfreien Mitversicherung von Ehegatten in der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung 150.000 Vollzeitkräfte in die Beschäftigung bringen. Höhere Rentenabschläge bei Frührentnern würden ein Beschäftigungsplus von umgerechnet 180.000 Vollzeitarbeitskräften bewirken. Die Anhebung der Regelaltersgrenze von 67 auf 69 Jahre würde 470.000 zusätzliche Vollzeitarbeitskräfte schaffen. Auch mehr Kinderbetreuungsplätze führen zu mehr Beschäftigten.
Zur Studie: Ansatzpunkte zur Erhöhung der Erwerbstätigkeit von Frauen und Älteren
In ganz Bayern fehlten 2022 rund 157.000 Arbeitskräfte und der Engpass wird in den kommenden Jahren nicht kleiner. Oberbayern profitiert zwar durch die Strahlkraft Münchens von Zuwanderung und einer verhältnismäßig jungen Bevölkerung, dennoch fehlen allein in Oberbayern 40.000 (2022) beziehungsweise 41.000 (2027) Arbeitskräfte.
Arbeitskräfte fehlen auf allen Qualifikationsniveaus. Der größte Anteil der Beschäftigten fehlt auf dem Qualifikationsniveau „Fachkraft“ (v.a. berufliche Ausbildung). Hier dürfte die Lücke 2027 rund 100.000 in Bayern und 22.000 in Oberbayern betragen.
Bayerns Wirtschaft erlitt durch den Arbeitskräftemangel im Jahr 2022 Wertschöpfungsverluste von rund 17 Mrd. Euro. Das entspricht 2,6 % der Bruttowertschöpfung. In Oberbayern könnte die Wertschöpfung ohne die Arbeitskräftelücke 4,7 Mrd. Euro beziehungsweise 1,6 % höher liegen.
Dies geht aus der vom BIHK beauftragten Arbeitsmarktfortschreibung des IW Köln hervor. Der IHK Arbeitsmarktradar Bayern bietet Ihnen sowohl bayerische als auch regionale Ergebnisse.
Der demografische Wandel stellt Deutschland und Bayern in den kommenden Jahrzehnten vor große Herausforderungen. Um das Wirtschaftswachstum in Bayern aufrechtzuerhalten, ist eine Zuwanderung und die Gewinnung qualifizierter Arbeitskräfte aus dem Ausland notwendig. Die Kurzstudie stellt die Bedeutung der innereuropäischen Migration und der Zuwanderung aus Drittstaaten für den deutschen und bayerischen Arbeitsmarkt dar. Darüber hinaus wird analysiert, wie andere EU-Länder mit der Zuwanderung aus Drittstaaten umgehen und was sich daraus gegebenenfalls für Deutschland und Bayern ableiten lässt.
Es ergeben zeigen sich zahlreiche politische Handlungsmöglichkeiten für eine höhere Attraktivität bei globalen Talenten sowie für die Integration von Zuwanderern:
- Unterstützung der Unternehmen bei der Fachkräfteanwerbung, etwa durch „Turbo-Bewertungsverfahren“
- Effizientere und schnellere Visaerteilung und aufenthaltsrechtliche Verfahren
- Schnellere und transparentere Anerkennung ausländischer Qualifikationen
- Schaffung der Erwerbsmigration auch ohne im Herkunftsland anerkannten Abschluss für nicht-reglementierte Berufe
- Förderung der Integration durch kommunale Integrationskonzepte und die Schaffung von Welcome-Centern als zentraler Anlaufstelle sowie das Angebot qualitativ hochwertiger Sprachkurse (auch über B1 hinaus und v.a. auch berufsbezogen).
- Nutzung von neuen Übersetzungstechnologien bei Behördengängen zur Überbrückung von Sprachbarrieren
Die gesamte Studie finden Sie hier.
Welche Kompetenzen und Fähigkeiten sind am oberbayerischen Arbeitsmarkt gefragt? Welche regionalen Unterschiede bestehen? Welche Trends und Entwicklungen zeichnen sich ab? Und wie ändert die Digitalisierung das von Unternehmen nachgefragte Fähigkeitsprofil?
Im Auftrag der IHK für München und Oberbayern ging das ifo Institut diesen Fragen mit einer Auswertung von 1,8 Millionen Online-Stellenanzeigen in der Zeitspanne von 2019 bis 2022 nach.
63 % aller bayerischen Unternehmen sehen im Fachkräftemangel ein Geschäftsrisiko. Die Personalknappheit ist in der Wahnehmung der Unternehmen in der IHK-Konjunkturbefragung im Herbst 2021 das größte Geschäftsrisiko überhaupt. Mit 84 % sieht sich das Baugewerbe am stärksten vom Fachkräftemangel bedroht, gefolgt vom Tourismus mit 73 %.
Gegenüber dem Vorjahr ist über alle Branchen die Sorge vor dem Fachkräftemangel deutlich gestiegen. Besonders dramatisch ist der Sprung im Tourismus von 38 % im Herbst 2020 auf 73 % im Herbst 2021.
Insbesondere im Tourismus (63 %) und im Baugewerbe (48 %) setzen die befragten Unternehmen stark auf die Rekrutierung im Ausland. Die Steigerung der Arbeitgeberattraktivität und verstärkte Anstrengungen in der Ausbildung werden branchenübergreifend als weitere wichtige Werkzeuge angesehen.
Das sind Kernergebnisse einer bayernweiten Befragung im Herbst 2021, bei der sich rund 3.700 Unternehmen beteiligten.
Aktuelle Situation
- Vor dem Hintergrund des sich abzeichnenden Fachkräftemangels wird es für Unternehmen immer wichtiger, gezielt qualifizierte Mitarbeiter aus dem Ausland zu gewinnen, um langfristig innovativ und wettbewerbsfähig zu bleiben.
- Obwohl Deutschland in den letzten Jahren eine sehr hohe Nettozuwanderung zu
verzeichnen hatte, entfällt nur ein geringer Teil der Zuwanderung auf qualifizierte
Erwerbsmigration von Drittstaatenangehörigen. - Die aktuell im Aufenthaltsgesetz geregelten Wege bieten Zuwanderern aus
Drittstaaten umfangreiche Möglichkeiten, wenn sie ausreichend qualifiziert sind und über ein konkretes Jobangebot verfügen. Aufgrund der komplexen und unübersichtlichen Regelungen mit zahlreichen Ausnahmen werden diese Möglichkeitenbisher jedoch wenig genutzt.
Hauptergebnisse der Studie
- Ziel eines neuen Zuwanderungssystems sollte es sein, Deutschland für qualifizierte Fachkräfte weltweit als Einwanderungsland attraktiver und bekannter zu machen.
- Viele klassische Einwanderungsländer verwenden Punktesysteme zur Steuerung der Erwerbsmigration und setzen somit neben bedarfsorientierter auch auf potenzialorientierte Zuwanderung.
- In der aktuellen politischen Debatte wird im Zusammenhang mit der Neugestaltung der jetzigen Regelungen zur Erwerbsmigration von Drittstaatenangehörigen auch die Einführung eines Punktesystems diskutiert.
Politikvorschläge
- Um Deutschland im internationalen Wettbewerb um Fachkräfte erfolgreich zu positionieren, wird ein zweigleisiges Zuwanderungssystem vorgeschlagen, das bedarfsorientierte und potenzialorientierte Elemente in sich vereint.
- Das neue System setzt sich zusammen aus einem marktbasierten Zuwanderungskanal, der ein Jobangebot und eine festgelegte Gehaltsgrenze voraussetzt, und einem potenzialorientierten Punktesystem nach internationalem Vorbild, das potenziellen Zuwanderern, die bestimmte Kriterien erfüllen, eine temporäre Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis gewährt.
- Komplementiert wird das neue System durch ein modernes Online-Portal,das umfangreiche Informationen für potenzielle Bewerber bereitstellt und zur Abwicklung der Bewerbungen dient.
Aktuelle Situation
- Vor dem Hintergrund des sich abzeichnenden Fachkräftemangels wird es für Unternehmen immer wichtiger, gezielt qualifizierte Mitarbeiter aus dem Ausland zu gewinnen, um langfristig innovativ und wettbewerbsfähig zu bleiben.
- Obwohl Deutschland in den letzten Jahren eine sehr hohe Nettozuwanderung zu
verzeichnen hatte, entfällt nur ein geringer Teil der Zuwanderung auf qualifizierte
Erwerbsmigration von Drittstaatenangehörigen. - Die aktuell im Aufenthaltsgesetz geregelten Wege bieten Zuwanderern aus
Drittstaaten umfangreiche Möglichkeiten, wenn sie ausreichend qualifiziert sind und über ein konkretes Jobangebot verfügen. Aufgrund der komplexen und unübersichtlichen Regelungen mit zahlreichen Ausnahmen werden diese Möglichkeitenbisher jedoch wenig genutzt.
Hauptergebnisse der Studie
- Ziel eines neuen Zuwanderungssystems sollte es sein, Deutschland für qualifizierte Fachkräfte weltweit als Einwanderungsland attraktiver und bekannter zu machen.
- Viele klassische Einwanderungsländer verwenden Punktesysteme zur Steuerung der Erwerbsmigration und setzen somit neben bedarfsorientierter auch auf potenzialorientierte Zuwanderung.
- In der aktuellen politischen Debatte wird im Zusammenhang mit der Neugestaltung der jetzigen Regelungen zur Erwerbsmigration von Drittstaatenangehörigen auch die Einführung eines Punktesystems diskutiert.
Politikvorschläge
- Um Deutschland im internationalen Wettbewerb um Fachkräfte erfolgreich zu positionieren, wird ein zweigleisiges Zuwanderungssystem vorgeschlagen, das bedarfsorientierte und potenzialorientierte Elemente in sich vereint.
- Das neue System setzt sich zusammen aus einem marktbasierten Zuwanderungskanal, der ein Jobangebot und eine festgelegte Gehaltsgrenze voraussetzt, und einem potenzialorientierten Punktesystem nach internationalem Vorbild, das potenziellen Zuwanderern, die bestimmte Kriterien erfüllen, eine temporäre Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis gewährt.
- Komplementiert wird das neue System durch ein modernes Online-Portal,das umfangreiche Informationen für potenzielle Bewerber bereitstellt und zur Abwicklung der Bewerbungen dient.
Zur ifo Studie: Beschäftigungseffekte steuer- und sozialpolitischer Maßnahmen
In der Studie analysiert das ifo Institut im Auftrag der IHK für München und Oberbayern Reformen in den Bereichen Steuern, Sozialabgaben und Rentenversicherung hinsichtlich ihrer quantitativen Auswirkungen auf die Beschäftigung und identifiziert politische Handlungsfelder.
Ergebnisse und Handlungsempfehlungen
Insbesondere mit der Abschaffung der Rente mit 63 und der Anhebung der Abschläge bei vorzeitigem Rentenzugang von 3,6 % auf 6 % lassen sich kurzfristig erhebliche Beschäftigungseffekte realisieren.
Die weitere Anhebung der Regelaltersgrenze von 67 auf 69 Jahre ist aufgrund des langen Reformvorlaufs erst in der langen Frist realisierbar, entfaltet dafür aber insgesamt eine besonders starke Wirkung und gehört entsprechend hochrangig auf die Agenda.
Die Studie legt ferner nahe, eine Abschaffung oder Modifizierung des Ehegattensplittings sowie die Abschaffung der beitragsfreien Mitversicherung von Ehegatten in der GKV und SPV in Betracht zu ziehen.
Deutschland setzt derzeit auf ein überwiegend bedarfsorientiertes Zuwanderungssystem, das sich in der Regel durch das Vorliegen eines verbindlichen Arbeitsplatzangebots auszeichnet. Dennoch gibt es auch hierzulande Einwanderungsmöglichkeiten zur Arbeitssuche, die zukünftig weiter ausgebaut werden sollen.
Um sicherzustellen, dass die richtigen Personen in der richtigen Anzahl zuwandern, bedarf es dabei allerdings eines Steuerungsmechanismus. Dieser Steuerungsmechanismus sollte flexibel auf Veränderungen der Arbeitsmarktnachfrage anpassbar sein. Der folgende Vorschlag des ifo Instituts im Auftrag der IHK München soll diesen Anforderungen gerecht werden und zugleich Deutschlands Position im internationalen Wettbewerb um Fachkräfte stärken.
Steuerungsmechanismus für die Zuwanderung von qualifizierten Fachkräften zur Arbeitssuche
Aufgrund des zunehmenden Fachkräftemangels gewinnen die Anwerbung und Zuwanderung qualifizierter Fachkräfte aus Drittstaaten an Bedeutung. In der Praxis erweisen sich allerdings sowohl die Zusammenführung von Arbeitgebern und Fachkräften als auch die Umsetzung der einzelnen Prozess- und Verfahrensschritte als hürdenreich.
Ziel dieser ifo Studie im Auftrag der IHK München ist es, aufzuzeigen, an welchen Stellen das Aufenthaltsverfahren von Fachkräften aus Drittstaaten optimiert werden kann. Lesen Sie mehr dazu hier:
Aufgrund des zunehmenden Fachkräftemangels gewinnen die Anwerbung und Zuwanderung qualifizierter Fachkräfte aus Drittstaaten an Bedeutung. In der Praxis erweisen sich allerdings sowohl die Zusammenführung von Arbeitgebern und Fachkräften als auch die Umsetzung der einzelnen Prozess- und Verfahrensschritte als hürdenreich.
Ziel dieser ifo Studie im Auftrag der IHK München ist es, aufzuzeigen, an welchen Stellen das Aufenthaltsverfahren von Fachkräften aus Drittstaaten optimiert werden kann. Lesen Sie mehr dazu hier:
Die Bundesländer investieren vermehrt in den Aufbau digitaler Kompetenzen, um Deutschland
fit für die digitale Zukunft zu machen. Bislang fehlt jedoch ein umfassender Überblick, wie es um
derartige digitale Kompetenzen bei der Erwerbsbevölkerung in Deutschland steht. Die
vorliegende Studie füllt diese Lücke, indem sie die digitalen Problemlösekompetenzen von
Erwerbspersonen – insbesondere von Berufseinsteigern – in Deutschland und im Speziellen in
Bayern untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass Bayern und – generell – Deutschland in einer zunehmend digitalen Welt international mithalten können. Hinsichtlich der digitalen Kompetenzen aller Erwerbspersonen liegt Deutschland im internationalen Vergleich im Mittelfeld, wobei Bayern
besser abschneidet als andere Bundesländer.
Im Auftrag der IHK für München und Oberbayern hat das ifo Institut die Auswirkungen der Digitalisierung auf den Arbeitsmarkt in Bayern und Deutschland bis 2030 untersucht. Danach ist der Strukturwandel der Berufslandschaft in vollem Gange und wird weitergehen. Insgesamt ist jedoch kein Beschäftigungsrückgang zu erwarten. Im Gegenteil: unter den passenden gesellschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen könnte Bayern sogar ein Beschäftigungswachstum von bis zu 13,5 Prozent realisieren.
ifo-Studie im Auftrag der IHK
Ausgangslage
Deutschland ist aufgrund der demografischen Entwicklung mit einem sich verschärfenden Fachkräftemangel konfrontiert. Gleichzeitig besteht die Herausforderung, die Alterssicherungssysteme bei einem angemessen hohen Leistungsniveau für alle zu stabilisieren.
Hauptergebnisse der Studie
Bei der Erwerbstätigkeit Älterer zeigt sich ein steigender Trend. Besonders die Altersgruppe der 60-64-Jährigen weist einen hohen Beschäftigungsanstieg im Zeitraum 2000-2017 (2016 für Bayern) auf. Mit der Einführung der Rente mit 63 wird diese positive Entwicklung unterbrochen. Im Jahr 2016 nehmen in Deutschland (Bayern) 222.700 (33.338) Personen die abschlagsfreie Rente mit 63 in Anspruch. Seit 2014 gehen somit erheblich mehr ältere Erwerbstätige vor der Regelaltersgrenze in Rente als in den vorangegangenen Jahren. Der Trend der insgesamt steigenden Erwerbsraten älterer Arbeitnehmer geht vermutlich auf die Reformen der Agenda 2010 zurück, insbesondere auf die Verkürzung der maximalen Bezugsdauer für Arbeitslosengeld, die Abschaffung weiterer Kanäle der Frühverrentung und die Anhebung des gesetzlichen Renteneintrittsalters. Die gegenwärtige Rechtslage gibt aufgrund zu geringer Abschläge einen Anreiz zur Frühverrentung zum Schaden der Beitragszahler.
ifo-Studie im Auftrag der IHK für München und Oberbayern
Deutschland liegt im internationalen Vergleich hinsichtlich der Flexibilität des Arbeitsmarkts im hinteren Mittelfeld. Dies ist insbesondere den Regulierungen der Zeitarbeit und der Massenentlassungen geschuldet. Absehbar ist eine deutliche Verschlechterung der Positionierung Deutschlands in den Indizes für befristete Verträge und befristete Beschäftigung durch die bereits erfolgte stärkere Regulierung der Zeitarbeit und die im Koalitionsvertrag 2018 vorgesehenen weiteren Beschränkungen befristeter Arbeitsverträge.
Bildung
Die IHK München hat im Rahmen einer bayernweiten Online-Umfrage zum Ausbildungsstart 2024 Ihre Ausbildungsbetriebe befragt. Die wichtigsten Kennzahlen zu ihren Erfahrungen im Bewerbungs- und Besetzungsprozess sowie zur aktuellen Situation haben wir hier für Sie zusammengefasst.
Das Thema Fachkräftesicherung treibt den Wirtschaftsstandort Oberbayern bereits seit mehreren Jahren unvermindert um. Die Situation auf dem Ausbildungsmarkt bleibt für Unternehmen angespannt.
Zuletzt fanden bundesweit 49 Prozent der Betriebe im IHK-Bereich nicht genügend Auszubildende, teilweise bekommen Unternehmen nicht einmal eine einzige Bewerbung. Die Bemühungen, Jugendliche und Eltern von den Vorzügen einer Karriere innerhalb der Beruflichen Bildung über eine duale Ausbildung und der Option der Aufstiegsfortbildung (Fachwirt oder Meister und Betriebswirt) zu überzeugen, werden Jahr für Jahr verstärkt. Unternehmen, Kammern, Verbände und Politik arbeiten gemeinsam am gleichen Ziel.
Hier finden Sie die bundesweiten Ergebnisse der Online-Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertags 2024 sowie die regionalen Ergebnisse für die IHK für München und Oberbayern 2024.
Die Bilanz des Ausbildungsjahres 2023 weist für den IHK-Bereich mit 15.397 neuen Ausbildungsverträgen ein Plus von 5,3 % aus. Dabei basiert das Plus auf einem Zuwachs bei den kaufmännischen Berufen (+3,2 %) als auch bei den technischen Berufen (+9,5 %). Bei der schulischen Vorbildung der Jugendlichen zeigen sich kaum Veränderungen. Ein Viertel der neuen Ausbildungsverträge wurden mit Auszubildenden mit Mittelschulabschluss abgeschlossen. Immer noch knapp die Hälfte aller neuen Auszubildenden begannen im Jahr 2023 ihre Ausbildung mit einem Mittleren Schulabschluss. 20 % hatten eine Hochschulzugangsberechtigung beim Vertragsabschluss in der Tasche. Die Zahl der aktiven Ausbildungsunternehmen hat sich im Vergleich zum Vorjahr um ein Minus von 0,6 % verringert.
Branchenstudien
Der Fahrzeugbau ist eine Schlüsselindustrie in Bayern und damit ein Garant für Wohlstand, Beschäftigung und Innovation im Freistaat. Neue Technologien und die fortschreitende Digitalisierung haben das Potenzial, die Branche in den kommenden Jahren wesentlich zu wandeln. Im Fokus stehen dabei die vier Megatrends vernetzte Fahrzeuge (Connected cars), autonomes Fahren (Autonomous vehicles), alternative Mobilitätsangebote (Shared mobility) und alternative Antriebe (Electric vehicles), abgekürzt CASE. Im Auftrag des Bayerischen Industrie- und Handelskammertages (BIHK e.V.) hat das ifo Institut in einer Metastudie untersucht, welche Auswirkungen diese Megatrends für den Fahrzeugbau im Freistaat Bayern haben werden.
Zur ifo-Studie: Fahrzeugbau - Wie verändert sich die Wertschöpfungskette?
Digitalisierung
Das Potenzial zur Nutzung Künstlicher Intelligenz wird in Unternehmen in Deutschland und der Europäischen Union nicht umfassend ausgeschöpft. Im EU-Durchschnitt nutzten 2023 nur etwa 8% der Unternehmen Künstliche Intelligenz. Die Hürden für die KI-Nutzung ähneln sich im europäischen Vergleich, wobei deutsche Unternehmen branchenunabhängig vor allem aufgrund fehlenden Wissens, der hohen Datenschutzauflagen und hoher Kosten zögern. Zu diesen und weiteren Ergebnissen kam das Ifo Institut, das im Auftrag der IHK für München und Oberbayern die Studie Künstliche Intelligenz (KI) - Verbreitung, Anwendungen und Hindernisse in Deutschland im europäischen Vergleich erstellt hat.
IHK Digitalisierungsumfrage
Die IHK-Organisation befragt jährlich Unternehmen zum Stand der eigenen Digitalisierung. Die Ergebnisse von 2023 aus Bayern finden Sie hier.
Dabei zeigt sich: Die Unternehmen sehen sich digital zwar besser aufgestellt als die Jahre davor, doch gibt es noch viel Luft nach oben. Es gibt eine Reihe von Herausforderungen, die es zu lösen gilt, um die Digitalisierung weiter voranzutreiben. Hier sind Unternehmen wie Politik gefragt.
Die IHK-Organisation befragt jährlich Unternehmen zum Stand der eigenen Digitalisierung. Die aktuellen Ergebnisse vom Jahr 2022 aus Bayern finden Sie hier.
Dabei zeigt sich: die Mehrheit der Unternehmen sehen sich digital nur mittelgut aufgestellt. Der erwartete Digitalisierungsschub blieb auch im Jahr 2022 aus. Sicherlich hatten andere Themen Priorität. Nichtdestotrotz gilt es eine Reihe von Herausforderungen, sowohl unternehmensintern wie auch durch die Politik, zu lösen, um die Digitalisierung voranzutreiben.
Die IHK-Organisation befragt regelmäßig Unternehmen zum Stand der Digitalisierung in ihren Unternehmen. Die aktuellen Ergebnisse von Ende 2021 aus Oberbayern finden Sie hier.
Dabei zeigt sich: Etwa 1/3 der Unternehmen sehen sich digital gut oder sehr gut aufgestellt und nutzen digitale Innovationen für die Entwicklung ihres Unternehmens. 2/3 der Unternehmen schätzt jedoch ihre digitale Entwicklung nach wie vor nicht gut ein. Hier ist ein Digitalisierungschub ausgeblieben. Die Digitalisierung in den Unternehmen steht dabei vor einer Reihe von Hürden und Herausforderungen, die unternehmensintern wie auch durch die Politik gelöst werden müssen.
Das ifo-Institut ist im Auftrag der IHK für München und Oberbayern der Frage nachgegangen, wo Deutschland bei der Digitalisierung im internationalen Vergleich steht.
Die Digitalisierung durchdringt die bayerische Wirtschaft immer stärker. Dies unterstreicht die Studie "Digitale Kompetenzen in München", die von der IHK für München und Oberbayern in Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt München und dem Unternehmen LinkedIn durchgeführt wurde. München ist im nationalen Vergleich auf einem Spitzenplatz, was digitale Kompetenzen angeht. Allerdings zeigt die Studie auch Nachholbedarf.
Energie, Umwelt, Rohstoffe
Die Flut an neuen gesetzlichen Anforderungen für Unternehmen im Energie- und Klimaschutzbereich nimmt nicht ab. Umso herausfordernder ist es, den Überblick zu behalten, die zur Umsetzung notwendigen Ressourcen bereitzustellen und neue Prozesse rechtzeitig zu etablieren. Vor allem bei gänzlich neuen regulatorischen Vorgaben ist es dringend geboten, sich frühzeitig über Regeln und Pflichten zu informieren.
Um die zahlreichen neuen Vorgaben aufzuzeigen und Hilfestellung zu geben, hat die FfE im Auftrag und in Kooperation mit der IHK für München und Oberbayern diesen Überblick erstellt. Weitere Informationen zu den einzelnen gesetzlichen Vorhaben finden Unternehmen und Interessierte auf den in der Übersicht verlinkten IHK-Ratgeberseiten.
Mit dem Energiewende-Barometer stellt die IHK-Organisation jährlich die Ergebnisse einer Online-Unternehmensbefragung vor, an der sich das Ehrenamt und weitere Mitgliedsunternehmen der Organisation beteiligen. Das Barometer bildet eine Bewertung der Unternehmen zum Fortschritt der Energiewende sowie zur aktuellen Klima- und Energiepolitik ab.
Die Befragung zur diesjährigen Auflage fand vom 12. Juni bis 2. Juli 2023 statt. Grundlage der vorliegenden Auswertung sind deutschlandweit 3.572 eingegangene Antworten, davon 596 aus Bayern (Vorjahr: 3.514 bzw. 505). Die bayerischen Antworten verteilen sich auf die Wirtschaftszweige Dienstleistungen (41 %), Industrie (40 %),
Handel (12 %) und Bau (7 %).
Mit großer Flexibilität entwickelten die Unternehmen am Standort Bayern immer neue Lösungen und Strategien, um den Krisen der vergangenen Jahre zu trotzen und auf die ständigen und rasanten Veränderungen bei Kosten, Versorgungslage und politischen Vorgaben zu reagieren. Das anfängliche Anpacken der Unternehmen weicht allerdings zunehmend der Ernüchterung.
Zwar unterstützte die Politik, deckelte zum Beispiel die Kostenlast der Energiekrise mit der Gas- und Strompreisbremse, schürte aber auch weitere Unsicherheiten mit immer neuen und teils unausgegorenen Vorhaben. Eine nachhaltige Entlastung stellte sich nicht ein – im Gegenteil. Die mangelnde politische Verlässlichkeit schafft Planungs- und Investitionsunsicherheit und hemmt zunehmend betriebliches Engagement bei Klimaschutz und Energiewende.
Die Ergebnisse der diesjährigen Umfrage sind alarmierend. Noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen vor gut 10 Jahren fürchteten so viele Betriebe energiewendebedingt um ihre Geschäfte. Die Wettbewerbsfähigkeit ist an vielen Stellen stark gefährdet. Die Einschränkung oder Verlagerung von Produktionskapazität wird für immer mehr Unternehmen zum gangbaren Weg aus der Krise. Investitionen in Kernprozesse, aber auch in Innovation und Klimaschutz stehen kostenbedingt zurück.
Jetzt ist politisches Handeln gefragt, um zukünftig Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit bei grüner Energie zu gewährleisten und auf dem Weg zu einem klimaschonenden Energiesystem nicht den Standort aufs Spiel zu setzen. Dazu müssen unter anderem die Rahmenbedingungen für die Eigenversorgung mit grünem Strom dringend verbessert, weitere Steuern und Abgaben auf den Strompreis endlich reduziert und die benötigten Übertragungs- sowie Verteilnetze ausgebaut werden.
Bei vielen Schlüsseltechnologien wie Batterietechnik, Robotik und erneuerbaren Energien ist Deutschland von importierten Rohstoffen abhängig, oftmals von einzelnen Lieferländern wie China. Dringender Handlungsbedarf für krisensichere Lieferketten besteht bei neun kritischen Mineralien, das sind Kobalt, Bor, Silizium, Graphit, Magnesium, Lithium, Niob, Seltene Erden und Titan. Hier sind mehr Bezugsquellen nötig, um die Lieferketten widerstandsfähiger zu machen, so die ifo-Studie. Das Papier wurde gemeinsam mit dem DIHK veröffentlicht. Lieferkettenstörungen sind laut Studie bei den genannten Rohstoffen besonders problematisch, da alternative Quellen nur langfristig erschlossen werden könnten. Dies sei eine Lektion der jüngsten Versorgungsnotlagen im Zuge der Corona-Pandemie und geopolitischer Krisen wie dem Ukraine-Krieg.
Nach 2012 und 2015 haben die bayerischen Industrie- und Handelskammern 2018 erneut eine ausführliche Umfrage zur Rohstoffsituation der bayerischen Unternehmen durchgeführt. Rund 5.000 Unternehmen wurden zu ihrer Rohstoffsituation, der Entwicklung der Rohstoffpreise und deren Verfügbarkeit sowie zu den bisher umgesetzten Maßnahmen im Bereich Ressourceneffizienz
befragt.
In der im März 2020 vorgelegten Studie wurden verschiedene Zukunftsszenarien der bayerischen Stromversorgung bis 2040 untersucht und bewertet:
- Höherer Anteil an erneuerbarer Energien, insb. Photovoltaik, („EE“-Szenario)
- Zubau von zentralen Gaskraftwerken,
- Forcierung von dezentralen KWK-Anlagen.
Auch eine mögliche Verzögerung des innerdeutschen Netzausbaus sowie ein stärkerer Ausbau der europäischen Grenzkuppelstellen wurden mit betrachtet.
Die Studie zeigt, dass sich die Leistungssicherheit in Bayern durch den Ausstieg aus der Kern- und Kohlekraft in jedem Fall verschlechtert. Besonders in windarmen Abend- und Nachtstunden muss immer mehr Strom nach Bayern importiert werden. Das „EE“-Szenario führt im Vergleich zu den geringsten Stromimporten und zu den niedrigsten Großhandelsstrompreisen. Aus Systemsicht wäre jedoch eine Kombination aus starkem Ausbau an erneuerbaren Energien mit dezentral angelegten KWK-Anlagen wünschenswert. Der größte Strompreis-senkende Effekt stellt sich bei höheren Kapazitäten der Grenzkuppelstellen zum europäischen Stromnetz ein.
Die Studie bestätigt auch erneut die Notwendigkeit, die Höchstspannungsnetze zügig auszubauen. Über die HGÜ-Leitungen kann sowohl mehr CO2-freier Strom aus Offshore-Windanlagen in Bayern genutzt, als auch mehr Solarstrom aus Bayern nach Norddeutschland geleitet werden. Auch der Erhalt der Strompreiszone erfordert einen entsprechenden Netzausbau auf der Höchstspannungsebene.
Studie: Dezentrale Energieversorgung versus Netzausbau (ifo/IHK 07/2019)
Mit Hinblick auf eine wachsende Bevölkerung und neuen Anwendungen wie die Elektromobilität und Wärmepumpen, weisen die Autoren der Studie daraufhin, dass der Stromverbrauch in Bayern allein bis 2025 um bis zu 30 Prozent steigen könnte. Gleichzeitig fällt ein Großteil der konventionellen Kraftwerke, die bislang die Energieversorgung in Bayern wetterunabhängig gewährleistet haben, bereits bis Ende 2022 durch den Kernenergieausstieg sowie längerfristig durch das geplante Ende für fossile Energieträger weg. Die ifo Experten warnen vor hohen Kosten, wenn dieser Strom-Mehrbedarf zu noch mehr netzstabilisierenden Maßnahmen führt.
Langfristig führt laut Studie allein wegen der Klimaziele kein Weg daran vorbei, dass Bayern dauerhaft über die zwei Stromtrassen den relativ günstig produzierten Windstrom aus Norddeutschland importieren kann. Gleichzeitig muss überschüssiger Solarstrom aus Bayern an Sonnentagen in den Norden abfließen können. Ein Verzicht auf den Netzausbau würde zu höheren Strompreisen in Süddeutschland führen. Um einen stabilen Netzbetrieb sicherzustellen, müssten etwa Gaskraftwerke gebaut werden. Diese lassen sich unter den aktuellen Marktbedingungen allerdings nicht rentabel betreiben.
Nach Einschätzung der ifo Experten sind Optionen, die auf einer ausschließlich dezentralen Energieversorgung in Bayern basieren, aufgrund des in Summe notwendigen Kapazitätsaufbaus, nicht realistisch. So wären zum Beispiel eine Million Blockheizkraftwerke in Bayern notwendig, um die erwartete Kapazitätslücke der Stromerzeugung in Bayern zu schließen. Dies würde hohe Investitionskosten und langwierige Genehmigungs- und Bauverfahren nach sich ziehen. Auch in einem Szenario mit Solarstrom, würden 750.000 neue Dach-Photovoltaikanlagen oder 10.000 Freiflächen-PV-Anlagen notwendig werden. Diese könnten allerdings ohne massive Speichertechnologien nicht zuverlässig rund um die Uhr Strom liefern.
Effiziente Umwelttechnologien sind die Grundlage für erfolgreichen Umweltschutz. Bayerische Unternehmen entwickeln innovative Produkte und Verfahren, die international wettbewerbsfähig sind. Nimmt man die Technologien zur CO2-Minderung und Energieeffizienz dazu, erwirtschaftet die Umweltwirtschaft in Bayern im Jahr einen Umsatz von rund 50 Milliarden Euro. Sie hat damit eine ähnliche hohe Bedeutung wie der Fahrzeugbau und der Maschinenbau.
English version
Successful environmental protection depends on effective and efficient environmental technology. Bavarian companies develop innovative products and processes that are competitive around the world. Including technology used for CO2 reduction and improving energy efficiency, Bavaria‘s environmental industry generates annual revenue of around 50 billion. On these terms, it is just as important as vehicle manufacturing and mechanical engineering.
Die nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen ist eine umweltpolitische Kernaufgabe und Voraussetzung für eine langfristig konkurrenzfähige Wirtschaft. Die Formel für künftigen Erfolg lautet: Ressourcen effektiv einsetzen, im Wirtschaftskreislauf halten und länger nutzen. Unser Ziel ist es, Bayern als Vorreiter für die Symbiose von Ökologie und Ökonomie zu etablieren.
Shareconomy im B2B-Bereich Potenziale für die Ressourceneffizienz 2018
Frauen in der Wirtschaft
Große Gemeinsamkeiten, aber auch spezielle Unterschiede zwischen Unternehmerinnen und Unternehmern förderte die IHK Studie „Unternehmerinnen in Oberbayern“ zutage. Zudem fand sie eine Besonderheit heraus: Weibliche Führung stellt den Menschen in den Mittelpunkt und zeichnet sich durch eine sichere Intuition und komplexe, multifaktorielle Abwägung aus. Damit verfügen Frauen schon heute über die Führungseigenschaften von morgen. Denn für die Wirtschaft der Zukunft werden Soft Skills und komplexes Denken immer wichtiger.
Innovation
Ausgaben für Forschung und Entwicklung steigen weiter
Knapp 100 Mrd. Euro flossen deutschlandweit in Forschung und Entwicklung (FuE). Fast 69 Mrd. Euro davon wandte die Wirtschaft auf – hiervon wiederum kamen 14,2 Mrd. Euro aus Bayern. Im Freistaat selbst investierten die Unternehmen in Oberbayern mit 7,9 Mrd. Euro am stärksten in FuE. Knapp als 22 Prozent der FuE-Beschäftigten in Deutschland arbeiten in Bayern. Das sind nur einige Ergebnisse des aktuellen BIHK-Reports Forschung und Entwicklung in Bayern.
BIHK-Report "Forschung und Entwicklung in Bayern 2019/2020" - Kurzversion
Innovationen rund um den Fahrzeugbau sind eine Stärke der oberbayerischen Wirtschaft
Fast die Hälfte (47 %) aller bayerischen und 13 % aller deutschen Patentpublikationen kamen aus Oberbayern. Innovationen rund um den Fahrzeugbau sind eine Stärke der oberbayerischen Wirtschaft:
Sieben der TOP 10-Technologien der Patentpublikationenhängen direkt oder indirekt mit Fahrzeugen, ihren Antriebs- und Steuerungstechnologien zusammen. Die Aktivitäten der Unternehmen zum autonomen Fahren nehmen zu und Verfahren für die direkte Umwandlung von chemischer in elektrische Energie rücken in den Fokus.
Bayern ist Erfinderland
Bayern ist Spitzenreiter bei Patenten: Der Anteil des Freistaates an den deutschen Anmeldungen beläuft sich auf 29 Prozent, heißt es in einer vom Bayerischen Industrie- und Handelskammertag (BIHK) veröffentlichten Studie Patente in Bayern 2019.
Nachlasssende Innovationsdynamik beim Mittelstand
Die Innovationsanstrengungen bayerischer Unternehmen hängen stark von der Betriebsgröße ab.
Vor allem große Unternehmen investieren in Forschung und Entwicklung. Kleine und mittelständische Unternehmen fallen zurück. Zwei Drittel der Unternehmen mit über 500 Mitarbeitern wollen in Zukunft mehr für Innovationen ausgeben – bei Betrieben mit weniger als 50 Beschäftigten ist es hingegen weniger als die Hälfte. Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle Innovationsreport 2017 - Ergebnisse für Bayern des Bayerischen Industrie- und Handelskammertages e.V. (BIHK).
Nachhaltigkeit / CSR
Um sich der Bedeutung der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals, SDGs) für unternehmerisches Handeln zu nähern, führte die IHK für München und Oberbayern im Juli 2017 eine Umfrageunter ihren Mitgliedsunternehmen durch. Mittels der Umfrage wollten wir in Erfahrung bringen, inwiefern die SDGs in der Unternehmenswelt bereits bekannt sind und als Maßstab für zukunftsorientiertes Unternehmertum dienen.
Mit der Agenda 2030 hat die Weltgemeinschaft sich zu ambitionierten Zielen für eine nachhaltige Entwicklung bekannt. Um diese Ziele zu erreichen, sind systemische Veränderungen auch in wirtschaftsrelevanten Bereichen, wie beispielsweise Energie, Mobilität und Finanzen, notwendig. Die Umsetzung der Agenda 2030 kann nur im Schulterschluss von Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft gelingen.
Für Unternehmen bedeutet dies, dass verantwortungsvolles Wirtschaften, das langfristig in einer globalisierten Welt ökonomisch, ökologisch und sozial tragfähig ist,
stetig mehr an Bedeutung gewinnt. Mit dieser Entwicklung geht zugleich eine veränderte Erwartungshaltung gegenüber Unternehmen und ihrer Rolle in der Gesellschaft einher. Neue Transparenzanforderungen wie die CSR-Berichtspflicht und die EU-Verordnung zu Konfliktmineralien sind Ausdruck dieser veränderten Erwartungshaltung.
Die Ergebnisse einerIHK-Umfrage Verantwortungsvolles Wirtschaften in Bayern aus 2018 zeigen, wie Unternehmen mit dieser Verantwortung und Rolle umgehen, welchen Themen des verantwortungsvollen Wirtschaftens sie besondere Bedeutung zumessen und welche Erwartungshaltung sie diesbezüglich gegenüber der Politik haben.
Recht und Steuern
Machbarkeitsstudie "Kooperative Elemente im Steuerrecht - Fokus Mittelstand"
In Zeiten sich wandelnder wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Rahmenbedingungen steht auch das Verhältnis zwischen Finanzbehörden und Unternehmen auf dem Prüfstand. Hierzu wurde im Auftrag der IHK für München und Oberbayern dieMachbarkeitsstudie „Kooperative Elemente im Steuerrecht – Fokus Mittelstand“von den Herren Prof. Dr. Roman Seer und Assessor iur. Christopher Klotz, Ruhr-Universität Bochum, sowie Frau Junior-Prof. Dr. Inga Hardeck, Europa-Universität Viadrina, erstellt.
Der Finanz- und Steuerausschuss der IHK für München und Oberbayern hat die Studie zum Anlass genommen, dasPositionspapier„Kooperation statt Konfrontation – Empfehlungen für ein zeitgemäßes Besteuerungsverfahren“zu ausgewählten steuerlichen Kooperationsinstrumenten zu erarbeiten. Die Stärkung steuerlicher Kooperation ist ein wesentlicher Ansatzpunkt für die Modernisierung des Verfahrensrechts.
Verkehr
Besonders beim Transport von Waren wird der Versand via Luftfracht oft unterschätzt. Mengenmäßig werden zwar im interkontinentalen Verkehr in Deutschland mehr Güter per Seeschiff umgeschlagen – wertmäßig bildet die Luftfracht aber mit 34 Prozent des gesamten deutschen Exportvolumens eine feste Größe im Außenhandel.
Bayern hat sich zu einem globalen Handels- und Wirtschaftszentrum entwickelt. Bereits jeden zweiten Euro verdienen bayerische Unternehmen im Ausland. Eine Voraussetzung für diesen Erfolg ist die effiziente Einbindung in den weltweiten Luftverkehr.
Durch den Flughafen München ist der optimale Zugang zu diesem Netz gewährleistet.
In unserer Studie wird die hohe Bedeutung der Luftfracht für die bayerischen Unternehmen herausgearbeitet. Ebenfalls zeigen wir die überdurchschnittliche Entwicklung beim Frachtumschlag am Flughafen München und ermitteln die Potenziale für ein weiteres Wachstum.
Wirtschaftsstandort
Die Betriebe in Oberbayern sind mit ihrem Standort unter dem Strich zufrieden. In einer Umfrage der IHK für München und Oberbayern hat der Wirtschaftsraum die Gesamtnote 2,0 erhalten, unverändert zur vorherigen Umfrage vor vier Jahren. Vier von fünf der Unternehmen bewerten ihren Standort als „sehr gut“ oder „gut“. Für Oberbayern würden sich 83 Prozent der ansässigen Unternehmen noch einmal entscheiden – vor vier Jahren waren es noch 86 Prozent.
Impulse für die Wirtschaftspolitik – ifo-Studien im Auftrag der IHK für München und Oberbayern
Nach den Berechnungen des ifo-Instituts entgehen Deutschland durch überbordende Bürokratie bis zu 146 Milliarden Euro pro Jahr an Wirtschaftsleistung.
Grundlage für die Berechnungen ist ein „Bürokratie-Index“, der für eine Vielzahl von Ländern den Bürokratieaufwand in für die Wirtschaft und Unternehmen relevanten Bereichen multidimensional abbildet. Auf Basis dieses Datensatzes identifizieren die Forschenden Länder, die tiefgreifende Bürokratiereformen umgesetzt haben und verfolgen deren wirtschaftliche Entwicklung über die Zeit. Auf Basis dieser Ergebnisse simulieren sie die Wirkung einer Bürokratiereform, die Deutschland auf das niedrige Bürokratieniveau von Schweden, dem Spitzenreiter im Bürokratie-Index, gebracht hätte.
Auch die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung kann eine wichtige Rolle zur Verringerung des bürokratischen Aufwands beitragen. Würde Deutschland bei der Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung auf das Niveau von Dänemark aufschließen, wäre die Wirtschaftsleistung um 96 Milliarden Euro pro Jahr höher.
Die Ergebnisse unterstreichen die dringende Notwendigkeit einer umfassenden Verwaltungsreform, bei der alle Regulierungen kritisch auf den Prüfstand kommen und unverzichtbare bürokratische Prozesse vollständig digitalisiert werden.
Zur Studie: Entgangene Wirtschaftsleistung durch hohen Bürokratieaufwand
Deutschland ist mit einem sich verschärfenden Fachkräftemangel konfrontiert. Daher erscheint es bedeutsam, die vorhandenen Erwerbspotenziale insbesondere von Frauen und Älteren besser zu nutzen und bestehende Fehlanreize abzubauen. Die Studie betrachtet potenzielle Reformen in den Bereichen Steuern, Sozialabgaben, Kinderbetreuung und Rentenversicherung hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf die Beschäftigtenzahl. Ein Übergang vom Ehegattensplitting zu einem Familiensplitting würde ein Beschäftigungs-Plus von etwa 180.000 Vollzeitstellen in Deutschland auslösen, ein Ende der beitragsfreien Mitversicherung von Ehegatten in der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung 150.000 Vollzeitkräfte in die Beschäftigung bringen. Höhere Rentenabschläge bei Frührentnern würden ein Beschäftigungsplus von umgerechnet 180.000 Vollzeitarbeitskräften bewirken. Die Anhebung der Regelaltersgrenze von 67 auf 69 Jahre würde 470.000 zusätzliche Vollzeitarbeitskräfte schaffen. Auch mehr Kinderbetreuungsplätze führen zu mehr Beschäftigten.
Zur Studie: Ansatzpunkte zur Erhöhung der Erwerbstätigkeit von Frauen und Älteren
Der demografische Wandel stellt Deutschland und Bayern in den kommenden Jahrzehnten vor große Herausforderungen. Um das Wirtschaftswachstum in Bayern aufrechtzuerhalten, ist eine Zuwanderung und die Gewinnung qualifizierter Arbeitskräfte aus dem Ausland notwendig. Die Kurzstudie stellt die Bedeutung der innereuropäischen Migration und der Zuwanderung aus Drittstaaten für den deutschen und bayerischen Arbeitsmarkt dar. Darüber hinaus wird analysiert, wie andere EU-Länder mit der Zuwanderung aus Drittstaaten umgehen und was sich daraus gegebenenfalls für Deutschland und Bayern ableiten lässt.
Es ergeben zeigen sich zahlreiche politische Handlungsmöglichkeiten für eine höhere Attraktivität bei globalen Talenten sowie für die Integration von Zuwanderern:
- Unterstützung der Unternehmen bei der Fachkräfteanwerbung, etwa durch „Turbo-Bewertungsverfahren“
- Effizientere und schnellere Visaerteilung und aufenthaltsrechtliche Verfahren
- Schnellere und transparentere Anerkennung ausländischer Qualifikationen
- Schaffung der Erwerbsmigration auch ohne im Herkunftsland anerkannten Abschluss für nicht-reglementierte Berufe
- Förderung der Integration durch kommunale Integrationskonzepte und die Schaffung von Welcome-Centern als zentraler Anlaufstelle sowie das Angebot qualitativ hochwertiger Sprachkurse (auch über B1 hinaus und v.a. auch berufsbezogen).
- Nutzung von neuen Übersetzungstechnologien bei Behördengängen zur Überbrückung von Sprachbarrieren
Was bringt die Europäische Union (EU) dem Wirtschaftsstandort Deutschland? Dieser Beitrag berechnet anhand unterschiedlicher politischer Szenarien den Vorteil in Form von geringeren Strom- und CO2-Preisen einer europäischen Kooperation beim Klimaschutz sowie beim Ausbau des internationalen Übertragungsnetzes. Sollte jedes Land in Europa Klimaschutz allein betreiben und Netze nach 2035 nicht mehr ausbauen, so beläuft sich der deutsche (europäische) Nachteil auf 66 (248) Mrd.Euro im Zeitraum 2024 bis 2050. Der Gesamtvorteil von mehr Klimaschutz und mehr Netzausbau liegt bei 16 (71) Mrd. Euro.
Zur Studie gelangen Sie hier.
Satte Exportüberschüsse als Ausdruck der wirtschaftlichen Stärke Bayerns gehören der Vergangenheit an. Dies zeigt die vorliegende ifo-Studie im Auftrag der IHK für München und Oberbayern. Der Freistaat muss sich damit von einem wesentlichen Markenzeichen seines rasanten Wirtschaftsaufschwungs der Nachkriegszeit verabschieden. Bereits seit 2019 ist Bayern kein Netto-Exporteur von Gütern mehr, das heißt im Freistaat werden mehr Waren im Ausland eingekauft als exportiert wird. In dieser Kurzexpertise wird die Entwicklung und Hintergründe des internationalen bayerischen Güter- sowie des Dienstleistungsexportdefizits analysiert. Schließlich werden die Ergebnisse interpretiert und wirtschaftspolitische Lösungsansätze aufgezeigt.
Zur Studie: Exportdefizitland Bayern - Ausdruck einer Industrie-Standort-Schwäche?
Die Ampelkoalition hat sich das Ziel gesetzt, dass bis 2030 mindestens 15 Millionen Elektroautos auf deutschen Straßen rollen sollen. Anfang 2023 überstieg die Anzahl der zugelassenen Elektroautos aber gerade erst die Millionenmarke.
Die Kurzexpertise ist ein ordnungspolitisches Plädoyer, das aufzeigt, was die Politik tun sollte (und was besser nicht), um die Elektromobilität zu unterstützen.
Welche Kompetenzen und Fähigkeiten sind am oberbayerischen Arbeitsmarkt gefragt? Welche regionalen Unterschiede bestehen? Welche Trends und Entwicklungen zeichnen sich ab? Und wie ändert die Digitalisierung das von Unternehmen nachgefragte Fähigkeitsprofil?
Im Auftrag der IHK für München und Oberbayern ging das ifo Institut diesen Fragen mit einer Auswertung von 1,8 Millionen Online-Stellenanzeigen in der Zeitspanne von 2019 bis 2022 nach.
Das ifo-Institut ist im Auftrag der IHK für München und Oberbayern der Frage nachgegangen, wo Deutschland bei der Digitalisierung im internationalen Vergleich steht.
In der im März 2020 vorgelegten Studie wurden verschiedene Zukunftsszenarien der bayerischen Stromversorgung bis 2040 untersucht und bewertet:
- Höherer Anteil an erneuerbarer Energien, insb. Photovoltaik, („EE“-Szenario)
- Zubau von zentralen Gaskraftwerken,
- Forcierung von dezentralen KWK-Anlagen.
Auch eine mögliche Verzögerung des innerdeutschen Netzausbaus sowie ein stärkerer Ausbau der europäischen Grenzkuppelstellen wurden mit betrachtet.
Die Studie zeigt, dass sich die Leistungssicherheit in Bayern durch den Ausstieg aus der Kern- und Kohlekraft in jedem Fall verschlechtert. Besonders in windarmen Abend- und Nachtstunden muss immer mehr Strom nach Bayern importiert werden. Das „EE“-Szenario führt im Vergleich zu den geringsten Stromimporten und zu den niedrigsten Großhandelsstrompreisen. Aus Systemsicht wäre jedoch eine Kombination aus starkem Ausbau an erneuerbaren Energien mit dezentral angelegten KWK-Anlagen wünschenswert. Der größte Strompreis-senkende Effekt stellt sich bei höheren Kapazitäten der Grenzkuppelstellen zum europäischen Stromnetz ein.
Die Studie bestätigt auch erneut die Notwendigkeit, die Höchstspannungsnetze zügig auszubauen. Über die HGÜ-Leitungen kann sowohl mehr CO2-freier Strom aus Offshore-Windanlagen in Bayern genutzt, als auch mehr Solarstrom aus Bayern nach Norddeutschland geleitet werden. Auch der Erhalt der Strompreiszone erfordert einen entsprechenden Netzausbau auf der Höchstspannungsebene.
Die ifo-Studie Globalisierung im Wandel: Chancen und Herausforderungen für die bayerische Wirtschaft finden Sie hierzum Download
Zur ifo Studie: Beschäftigungseffekte steuer- und sozialpolitischer Maßnahmen
In der Studie analysiert das ifo Institut im Auftrag der IHK für München und Oberbayern Reformen in den Bereichen Steuern, Sozialabgaben und Rentenversicherung hinsichtlich ihrer quantitativen Auswirkungen auf die Beschäftigung und identifiziert politische Handlungsfelder.
Ergebnisse und Handlungsempfehlungen
Insbesondere mit der Abschaffung der Rente mit 63 und der Anhebung der Abschläge bei vorzeitigem Rentenzugang von 3,6 % auf 6 % lassen sich kurzfristig erhebliche Beschäftigungseffekte realisieren.
Die weitere Anhebung der Regelaltersgrenze von 67 auf 69 Jahre ist aufgrund des langen Reformvorlaufs erst in der langen Frist realisierbar, entfaltet dafür aber insgesamt eine besonders starke Wirkung und gehört entsprechend hochrangig auf die Agenda.
Die Studie legt ferner nahe, eine Abschaffung oder Modifizierung des Ehegattensplittings sowie die Abschaffung der beitragsfreien Mitversicherung von Ehegatten in der GKV und SPV in Betracht zu ziehen.
Der Fahrzeugbau ist eine Schlüsselindustrie in Bayern und damit ein Garant für Wohlstand, Beschäftigung und Innovation im Freistaat. Neue Technologien und die fortschreitende Digitalisierung haben das Potenzial, die Branche in den kommenden Jahren wesentlich zu wandeln. Im Fokus stehen dabei die vier Megatrends vernetzte Fahrzeuge (Connected cars), autonomes Fahren (Autonomous vehicles), alternative Mobilitätsangebote (Shared mobility) und alternative Antriebe (Electric vehicles), abgekürzt CASE. Im Auftrag des Bayerischen Industrie- und Handelskammertages (BIHK e.V.) hat das ifo Institut in einer Metastudie untersucht, welche Auswirkungen diese Megatrends für den Fahrzeugbau im Freistaat Bayern haben werden.
Zur ifo-Studie Fahrzeugbau - Wie verändert sich die Wertschöpfungskette?
Dezentrale Energieversorgung versus Netzausbau
Mit Hinblick auf eine wachsende Bevölkerung und neuen Anwendungen wie die Elektromobilität und Wärmepumpen, weisen die Autoren der Studie daraufhin, dass der Stromverbrauch in Bayern allein bis 2025 um bis zu 30 Prozent steigen könnte. Gleichzeitig fällt ein Großteil der konventionellen Kraftwerke, die bislang die Energieversorgung in Bayern wetterunabhängig gewährleistet haben, bereits bis Ende 2022 durch den Kernenergieausstieg sowie längerfristig durch das geplante Ende für fossile Energieträger weg. Die ifo Experten warnen vor hohen Kosten, wenn dieser Strom-Mehrbedarf zu noch mehr netzstabilisierenden Maßnahmen führt.
Langfristig führt laut Studie allein wegen der Klimaziele kein Weg daran vorbei, dass Bayern dauerhaft über die zwei Stromtrassen den relativ günstig produzierten Windstrom aus Norddeutschland importieren kann. Gleichzeitig muss überschüssiger Solarstrom aus Bayern an Sonnentagen in den Norden abfließen können. Ein Verzicht auf den Netzausbau würde zu höheren Strompreisen in Süddeutschland führen. Um einen stabilen Netzbetrieb sicherzustellen, müssten etwa Gaskraftwerke gebaut werden. Diese lassen sich unter den aktuellen Marktbedingungen allerdings nicht rentabel betreiben.
Nach Einschätzung der ifo Experten sind Optionen, die auf einer ausschließlich dezentralen Energieversorgung in Bayern basieren, aufgrund des in Summe notwendigen Kapazitätsaufbaus, nicht realistisch. So wären zum Beispiel eine Million Blockheizkraftwerke in Bayern notwendig, um die erwartete Kapazitätslücke der Stromerzeugung in Bayern zu schließen. Dies würde hohe Investitionskosten und langwierige Genehmigungs- und Bauverfahren nach sich ziehen. Auch in einem Szenario mit Solarstrom, würden 750.000 neue Dach-Photovoltaikanlagen oder 10.000 Freiflächen-PV-Anlagen notwendig werden. Diese könnten allerdings ohne massive Speichertechnologien nicht zuverlässig rund um die Uhr Strom liefern.
Die neue Seidenstraße, auch Belt and Road Initiative (BRI) genannt, ist ein Großprojekt auf Betreiben Chinas. Der Ausbau der Infrastruktur entlang der Seidenstraße zwischen Europa und Asien verändert die wirtschaftliche Lage der betroffenen Länder und schafft neue Chancen für die bayerische Wirtschaft, so die aktuelle ifo-Studie zur neuen Seidenstraße.
Für Bayern und Europa spielen hierbei die neuen Korridore durch die eurasischen Länder zwischen China und der EU eine besondere Rolle. Denn derzeit stellt die mangelhafte Straßen- und Schieneninfrastruktur bei gleichzeitigem Fehlen eines Meerzugangs ein Haupthindernis im Handel mit diesen Ländern dar.
Ausgangslage
Die vorliegende Studie schafft mit Hilfe einer Clusteranalyse Transparenz für alle 54 Länder Afrikas. Daraus entsteht ein Afrika-Atlas, der Unternehmen die Entscheidung erleichtern soll, welche der 54 afrikanischen Länder in den Fokus genommen werden sollten.
Hauptergebnisse der Studie
Die Verlässlichkeit staatlicher Institutionen und die wirtschaftliche Bedeutung eines Marktes sind zentrale Kenngrößen, um das Potenzial neuer Märkte zu beurteilen. Die Studie findet heraus, dass der Indikator „Qualität der Institutionen“ am besten geeignet ist, die Märkte Afrikas einzuordnen.
Handlungsempfehlungen
Nicht nur wirtschaftliche Parameter wie z.B. die Marktgröße sollten bei der Überlegung von neuen Absatzmärkten in Afrika berücksichtigt werden, sondern auch institutionelle Rahmenbedingungen.
Regionale Einordnungen eignen sich hingegen nicht, um Aussagen hinsichtlich des Potenzials der Länder zu treffen.
Ausgangslage/Aktuelle Situation:
Der afrikanische Kontinent hat großes wirtschaftliches Potenzial, doch bleibt das Engagement
der bayerischen Wirtschaft in Afrika bisher verhalten, weil die Rahmenbedingungen
vor Ort schwierig sind.
Hauptergebnisse der Studie:
Um das Potenzial Afrikas voll ausschöpfen zu können, müssen die beiden wesentlichen Engpassfaktoren – mangelnde Verfügbarkeit qualifizierter Arbeitskräfte und das nach wie vor
schwierige politisch-institutionelle Umfeld für Unternehmen – angegangen werden. Hier ist
die Politik gefragt, zu entsprechenden Veränderungen beizutragen. Die jüngst angestoßenen
Initiativen der Entwicklungszusammenarbeit, der „Marshallplan mit Afrika“ und der „Compact with Africa“ sind prinzipiell geeignet, das Afrikageschäft über verbesserte Rahmenbedingungen
zu unterstützen. Eine verstärkte Koordinierung der Instrumente im Sinne eines abgestimmten Fahrplans könnte die Initiativen z.B. bei der Ausbildung von Arbeitskräften noch wirksamer werden lassen.
Politische Handlungsempfehlungen:
Die Politik sollte wirtschaftlich erfolgversprechende afrikanische Initiativen wie die Einrichtung
einer kontinentalen Freihandelszone unterstützen. Gleichzeitig bleibt der Einsatz außenwirtschaftspolitischer Instrumente wie zusätzliche Doppelbesteuerungsabkommen mit
großen afrikanischen Volkswirtschaften, die Beibehaltung der Investitionsschutzvereinbarungen
sowie einer entsprechenden Risikoabsicherung und wettbewerbsfähigen Finanzierung für das Afrikaengagement bayerischer Unternehmen wichtig.
Qualifizierte Zuwanderung in Deutschland
Angesichts der demographischen Entwicklung und des zunehmenden Innovationsdrucks steigt die weltweite Konkurrenz um qualifizierte Fachkräfte stetig an. Daher sollte Deutschland eine Strategie entwickeln, um qualifizierte Zuwanderung gezielt zu fördern. Die Neugestaltung des Zuwanderungssystems stellt dabei eine Kernkomponente dar, da die aktuelle Gesetzesordnung zwar Einwanderungsmöglichkeiten für qualifizierte Fachkräfte mit einem Arbeitsangebot bietet, die entsprechenden Regelungen aber sehr komplex und unübersichtlich sind und daher bisher nur wenig genutzt werden. Die vorliegende Studie stellt den aktuellen Gesetzesrahmen vor, vergleicht die existierenden Regelungen verschiedener Einwanderungsländer und fasst die aktuellen politischen Vorschläge zu einem Einwanderungsgesetz in Deutschland zusammen.
Lesen Sie mehr zu der aktuellen ifo-Studie "Qulifizierte Zuwanderung in Deutschland"
Aufgrund des zunehmenden Fachkräftemangels gewinnen die Anwerbung und Zuwanderung qualifizierter Fachkräfte aus Drittstaaten an Bedeutung. In der Praxis erweisen sich allerdings sowohl die Zusammenführung von Arbeitgebern und Fachkräften als auch die Umsetzung der einzelnen Prozess- und Verfahrensschritte als hürdenreich.
Ziel dieser ifo Studie im Auftrag der IHK München ist es, aufzuzeigen, an welchen Stellen das Aufenthaltsverfahren von Fachkräften aus Drittstaaten optimiert werden kann. Lesen Sie mehr dazu hier:
Digitale Problemlösekompetenzen der Erwerbsbevölkerung und von Berufseinsteigern
Die Bundesländer investieren vermehrt in den Aufbau digitaler Kompetenzen, um Deutschland
fit für die digitale Zukunft zu machen. Bislang fehlt jedoch ein umfassender Überblick, wie es um
derartige digitale Kompetenzen bei der Erwerbsbevölkerung in Deutschland steht. Die
vorliegende Studie füllt diese Lücke, indem sie die digitalen Problemlösekompetenzen von
Erwerbspersonen – insbesondere von Berufseinsteigern – in Deutschland und im Speziellen in
Bayern untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass Bayern und – generell – Deutschland in einer zunehmend digitalen Welt international mithalten können. Hinsichtlich der digitalen Kompetenzen aller Erwerbspersonen liegt Deutschland im internationalen Vergleich im Mittelfeld, wobei Bayern
besser abschneidet als andere Bundesländer.
Lesen Sie dazu mehr in der aktuellen ifo-Studie "Digitale Problemlösekompetenzen der Erwerbsbevölkerung und von Berufseinsteigern"
Deutschland setzt derzeit auf ein überwiegend bedarfsorientiertes Zuwanderungssystem, das sich in der Regel durch das Vorliegen eines verbindlichen Arbeitsplatzangebots auszeichnet. Dennoch gibt es auch hierzulande Einwanderungsmöglichkeiten zur Arbeitssuche, die zukünftig weiter ausgebaut werden sollen.
Um sicherzustellen, dass die richtigen Personen in der richtigen Anzahl zuwandern, bedarf es dabei allerdings eines Steuerungsmechanismus. Dieser Steuerungsmechanismus sollte flexibel auf Veränderungen der Arbeitsmarktnachfrage anpassbar sein. Der folgende Vorschlag des ifo Instituts im Auftrag der IHK München soll diesen Anforderungen gerecht werden und zugleich Deutschlands Position im internationalen Wettbewerb um Fachkräfte stärken.
Steuerungsmechanismus für die Zuwanderung von qualifizierten Fachkräften zur Arbeitssuche
Anreize für die Beschäftigung Älterer
Aufgrund der demographischen Entwicklung werden in Deutschland in den nächsten Jahren
große Jahrgänge aus dem Erwerbsleben ausscheiden und durch kleinere ersetzt. In der Wirtschaft zeichnet sich ein erheblicher und wachsender Fachkräftemangel ab. Gleichzeitig besteht das Problem der zu stabilisierenden Rentenversicherung, die auch weiterhin auskömmliche Renten zahlen soll. Bei Betrachtung der Entwicklung der Erwerbstätigkeit Älterer ergibt sich ein steigender Trend in den altersspezifischen Beschäftigungsquoten – insbesondere für die 60-64-Jährigen. Dieser wird allerdings mit der Einführung der Rente mit 63 im Juli 2014 unterbrochen. Die Beschäftigungsquote der 63-und 64-Jährigen sinkt von 2014 auf 2015. Im Gegenzug dazu steigt die Beschäftigung der 62- Jährigen nach 2014 stärker als in den Jahren davor. Am aktuellen Rand der Daten, im Jahr 2016, belaufen sich die Zugänge in die Rente mit 63 in Deutschland auf 222.700 und in Bayern auf 33.338. Der Anteil der 63-69-Jährigen, der vor dem gesetzlichen Renteneintrittsalter mit Abschlägen in Rente geht, sinkt zwar gleichzeitig, seit 2014 gehen jedoch deutlich mehr ältere Erwerbstätige vor dem Regeleintrittsalter in Rente, als vor 2014. Der frühere Renteneintritt macht sich vor allem bei Männern, Fachkräften und Personen mit anerkanntem Berufsabschluss bemerkbar. Besonders betroffen sind in Deutschland die Branchen Baugewerbe, Metallerzeugung, Maschinenbau und sonstiges produzierendes Gewerbe sowie in Bayern das Baugewerbe und das sonstige produzierende Gewerbe. Lesen Sie weiter in der aktuellen ifo-Studie "Anreize für die Beschäftigung Älterer"
Digitalisierung auf dem Arbeitsmarkt
Die Digitalisierung ist einer der großen Megatrends unserer Zeit mit grundlegendem
Einfluss auf Wirtschaft und Gesellschaft weltweit. Durch sie entstehen ganz neue
Geschäftsmodelle, während alte Gewissheiten in Frage gestellt werden. Auch unsere
Art zu arbeiten ist zunehmend einem Wandel unterworfen. Die öffentliche Debatte, welche die fortschreitende Digitalisierung der Arbeitswelt begleitet, schwankt dabei zwischen der Hoffnung auf zusätzliches Wirtschaftswachstum in Milliardenhöhe durch „Industrie 4.0“ und der Sorge vor Massenarbeitslosigkeit durch Automatisierung. Weltweit großes Aufsehen erregte etwa eine Studie von Frey & Osborne1, nach der 47 Prozent der Jobs in den USA in den nächsten zehn bis 20 Jahren obsolet werden könnten. Im Auftrag der IHK für München und Oberbayern hat das ifo Institut die Auswirkungen der Digitalisierung auf den Arbeitsmarkt in Bayern und Deutschland seit
1999 genauer untersucht und prognostiziert darauf aufbauend die Entwicklung von Beschäftigung und Berufen bis 20302. Die Kernergebnisse werden hier vorgestellt.
Lesen Sie mehr zu der neuen ifo-Studie "Digitalisierung auf dem Arbeitsmarkt"
Flexibilitätsindex des Arbeitsmarktes im internationalen Vergleich
Die durch das Arbeitsrecht gesetzten Rahmenbedingungen sind von wesentlicher Bedeutung für die Kostensituation der Unternehmen und damit auch für ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit. In dieser Studie wird die Arbeitsmarktflexibilität betrachtet, wobei Kündigungsschutzbestimmungen und Regulierungen der befristeten Beschäftigung eine besondere Rolle spielen. Indizes der Arbeitsmarktflexibilität können verwendet werden, um internationale Vergleiche durchzuführen, zum Beispiel mit dem weiter gehenden Ziel einer Überprüfung der Vermutung, dass eine höhere Flexibilität des Arbeitsmarktes die durchschnittliche Arbeitslosigkeit im Konjunkturzyklus reduziert.
Die vorliegende Studie ist den Flexibilitätsindizes des Arbeitsmarktes gewidmet. Diese ermöglichen den internationalen Vergleich arbeitsrechtlicher Institutionen. Ausführlich dargestellt werden die Indizes der OECD, die zahlreiche und detaillierte Informationen zum Kündigungsschutz, zur befristeten Beschäftigung und zum Einsatz von Zeitarbeit aufnehmen. Lesen Sie mehr zu der aktuellen ifo-Studie "Flexibilitätsindex des Arbeitsmarktes im internationalen Vergeleich"
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