Pressemeldung vom 28.09.2022
IHK fordert von Habeck verbindliche Aussage zur längeren Laufzeit von Isar 2
28.09.2022 - Die Ankündigung von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck zu einem möglichen Weiterbetrieb des letzten bayerischen Kernkraftwerks Isar 2 über das Jahresende hinaus ist aus Sicht der IHK für München und Oberbayern zu kurzsichtig. „Wir begrüßen zwar, dass das Bundeswirtschaftsministerium die verbleibenden Kraftwerke nicht mehr nur auf die Reservebank schicken möchte, sondern jetzt endlich von einem tatsächlichen Weiterbetrieb die Rede ist“, erklärt IHK-Hauptgeschäftsführer Manfred Gößl. „Trotzdem bleiben die Aussagen von Robert Habeck vage und hinterlassen in der oberbayerischen Wirtschaft weiterhin Unsicherheit. Es braucht jetzt vom Bund endlich verbindliche und verlässliche Aussagen, anstatt weiterhin abwarten zu wollen, wie sich die Stromproduktion in Frankreich entwickelt.“
Gößl begrüßt Entscheidung des Wirtschaftsministers, fordert aber Laufzeit bis mindestens Ende 2024
Gößl bekräftigt zudem die Forderung der IHK, dass die Kernkraftwerke angesichts der aktuellen Probleme auf den Energiemärkten sowie der explodierenden Preisen bis mindestens Ende 2024 weiterlaufen sollten: „Ansonsten führen wir die gleiche Diskussion in wenigen Monaten wieder. Ein solches Hin und Her können sich unsere Betriebe nicht leisten. Die Lage ist jetzt schon bitterernst.“ Der IHK-Chef betont, dass die Preise für Energie am besten und am nachhaltigsten sinken, wenn es mehr Angebot gibt. „Alles, was geht, muss auf den Markt – dazu gehört auch die Kernkraft.“
In der aktuellen Krise brauche es zudem eine bundesweite Kraftanstrengung, auch beim Ausbau der Erneuerbaren Energien, so Gößl. „Ideologische Debatten um unterschiedliche Strompreiszonen sind dabei nicht förderlich und hilfreich. Die Sorge um die Energieversorgung und die Folgen der hohen Energiekosten teilen die Unternehmen im ganzen Bundesgebiet. Die Politik muss alles dafür tun, dass wir alle Energieformen auf den Markt bekommen. Das Ausspielen der norddeutschen gegen die süddeutschen Wirtschaftsstandorte darf da nicht dazugehören. Solche Vorschläge spalten vielmehr unsere gemeinsame Volkswirtschaft. Was wir derzeit brauchen ist aber Einigkeit.“