Pressemeldung vom 22.05.2024 - Dachau - Ebersberg - Erding-Freising - Fürstenfeldbruck - Landeshauptstadt München - Landkreis München - Landsberg - Starnberg

IHK-Konjunkturumfrage: Wirtschaft in der Region München ohne Aufwind

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© Pexels / Enrique Hoyos

Die Stimmung der Wirtschaft im Großraum München hat sich im Frühjahr leicht verbessert, ein wirklicher Aufwind fehlt aber weiterhin. Der regionale IHK-Konjunkturindex legt zwar im Vergleich zum Herbst um fünf Zähler zu, liegt aber mit aktuell 111 Punkten weiterhin unterhalb des langjährigen Durchschnitts von 119 Punkten. Die aktuellen Geschäfte der Unternehmen stagnieren, auch für die kommenden Monate erwarten die Betriebe keine wesentliche Belebung, wie die IHK für München und Oberbayern mitteilt.

Tourismusbranche freut sich auf Großevents in der Landeshauptstadt / Heinz: Stopp an Bürokratie

Ein Drittel der Betriebe in der Region München bezeichnet ihre Lage als gut, 19 Prozent sind hingegen unzufrieden. Besonders im Baugewerbe fällt die Unzufriedenheit erneut besonders stark aus. Die Betriebe sehen sich weiterhin mit akuten Herausforderungen konfrontiert: Ganze 80 Prozent beklagen die staatliche Bürokratie, die erstmals in der Konjunkturumfrage bei den Antwortmöglichkeiten zur Auswahl stand. Für 62 Prozent ist die fehlende Nachfrage ein Problem. Fehlendes Personal belastet 55 Prozent der Betriebe.

Bei den Unternehmen keimt mit Blick auf die kommenden Monate kein großer Optimismus auf: Wie zu Jahresbeginn rechnen 21 Prozent der Betriebe mit einer Belebung ihrer Geschäfte. 14 Prozent gehen von einer Verschlechterung aus, das sind rund zehn Prozentpunkte weniger als zu Jahresbeginn. Besonders optimistisch ist der Tourismus. Ein möglicher Grund für diesen positiven Ausblick sind die vielfachen Großevents, die im Sommer in München gehäuft stattfinden werden und von denen auch die umliegenden Landkreise profitieren dürften. Die Unsicherheit hält aber weiterhin an: Die fehlende Inlandsnachfrage zieht mit 62 Prozent als zentrales Risiko wieder an, es folgen die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen mit 60 Prozent und der Arbeitskräftemangel mit 55 Prozent.

Schwache Wachstumsaussichten und hohe Unsicherheit hinsichtlich der wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen sorgen auch für Zurückhaltung bei der Investitionsbereitschaft und den Beschäftigungsplänen der Unternehmen: 25 Prozent der Unternehmen wollen Investitionen ausweiten, 20 Prozent möchten sie zurückschrauben. 16 Prozent der Unternehmen planen gar keine Investitionen. Personal aufbauen wollen 19 Prozent der Unternehmen und 16 Prozent wollen Stellen streichen.

Heinz: Alles tun, um Wachstum zu ermöglichen

“Leider fehlt es unserer heimischen Wirtschaft noch immer an Belebung und an einem Aufwind. Die Gründe dafür sind unter anderem ein nur langsam anziehender Konsum, geopolitische Spannungen sowie ungelöste strukturelle Standortprobleme. Darunter leiden die Unternehmen”, erklärt IHK-Vizepräsident Otto Heinz. „Unsere Forderungen an die Politik gelten daher weiter: Aufschwung und Wachstum gibt es nur mit deutlichen Abstrichen bei der Bürokratie, das heißt konkret ein Stopp an neuen Auflagen und Berichtspflichten. Außerdem brauchen wir wettbewerbsfähige Unternehmenssteuern sowie eine Steuerpolitik, die private Investitionen ankurbelt und damit Innovationen und Unternehmertum stärkt. Zudem braucht es mehr Anreize, die persönliche Arbeitszeit auszuweiten. Nur so schaffen wir mehr Produktivität und damit neues Wachstum!”

Die IHK hatte für ihren Konjunkturbericht Mitte April zahlreiche Unternehmen in den Landkreisen Dachau, Ebersberg, Erding, Freising, Fürstenfeldbruck, Landsberg am Lech, München und Starnberg sowie in der Landeshauptstadt befragt. Dreimal im Jahr wird der IHK-Konjunkturbericht veröffentlicht.