Pressemeldung vom 05.04.2023 - Erding-Freising
Wirtschaft in Flughafen Region fordert: „Blase der Bürokratie auflösen“
Die Wirtschaft in den Landkreisen Erding und Freising leidet mehr und mehr unter Bürokratie und neuen gesetzlichen Anforderungen. Das ist bei der jüngsten Sitzung des IHK-Regionalausschusses Erding-Freising im Rathaus Erding deutlich geworden. Die Ausschussmitglieder forderten bei ihrem Austausch, dass die Bürokratie endlich weniger werden müsse und es somit wieder mehr Raum für unternehmerisches Handeln gebe.
IHK-Regionalausschuss tauscht sich zu Belastung der Unternehmen aus
An der Sitzung des Regionalausschusses nahm auch Erdings Oberbürgermeister Max Gotz teil. Der Rathauschef bat die Unternehmerinnen und Unternehmer, seine Kommunalverwaltung nicht für die zu langen Genehmigungsverfahren verantwortlich zu machen. Vielmehr seien Beteiligungspflichten das Problem, die zum Beispiel vom Bund vorgegeben seien und an die sich das Rathaus bei den Verfahren halten müsse.
Ein Unternehmer mahnte an, dass „Bürokratie und Rechtskomplexität alles überlagern“. Das liege auch am dreischichtigen Rechtsrahmen aus Landes-, Bundes- und EU-Gesetzgebung. Gesetzestextes seien teilweise so kompliziert geschrieben, dass die darin festgelegten Anforderungen für die Unternehmen nicht verständlich seien, monierte ein weiteres Ausschussmitglied. Eine Unternehmerin verdeutlichte dieses Problem am Beispiel ausländischer Azubis: Auszubildende ohne Deutsch als Muttersprache seien mit Antragsformularen und den bürokratischen Verfahren überfordert, weil die Sprache der Bürokratie schlicht zu unverständlich sei. Noch mehr Digitalisierung in der Verwaltung würde vieles vereinfachen, betonte sie.
„Die Unternehmerinnen und Unternehmer der Region sind sich einig: Wir regeln uns hierzulande regelrecht kaputt“, fasst Andreas Scharf, stellvertretender Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Erding-Freising, den Austausch zusammen. „Wir müssen die Blase der Bürokratie auflösen. Der Bundeskanzler spricht immer wieder von politischer Zeitenwende – die braucht es auch in Sachen Rechtsvorschriften, Bürokratie und Verwaltungsverfahren. Kommen wir nicht weg von immer mehr bürokratischen Lasten, verlieren wir als Wirtschaftsstandort mehr und mehr im internationalen Wettbewerb“, warnt Scharf.