29.07.2019 - Erding-Freising

Woher beziehen die Unternehmen den Strom von morgen?

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Wie schaut die Energieversorgung der Zukunft aus? Über diese Frage diskutierten die Unternehmerinnen und Unternehmer des IHK-Regionalausschusses Erding-Freising mit dem Bundestagsabgeordneten Andreas Lenz (CSU).

Passend zum Thema besichtigte der Ausschuss zuvor noch das E-Werk Schweiger in Oberding. „Die Wasserkraft gewinnt in Bayern an Bedeutung. Es ist eine sehr ökologische Form der Energieerzeugung“, erklärt E-Werk-Betreiber Fritz Schweiger.

Otto Heinz, IHK-Vizepräsident und Vorsitzender des Ausschusses, betont in diesem Zusammenhang die Notwendigkeit der zukünftigen Stromtrassen. „An einem sinnvollen Energiemix aus erneuerbaren Quellen führt kein Weg vorbei. Dass wird aber nur mit einer Stromautobahn von Norden nach Süden funktionieren, um den Strom aus Windenergie nach Bayern zu bringen“.

Diese Meinung teilt auch der Bundestagsageordnete: „Wir brauchen die Trassen unbedingt. Der Strom muss zu den Verbrauchern und großen Abnehmern kommen. Gleichzeitig müssen wir dafür sorgen, dass Bayern Stromproduktionsland bleibt. Alle zusätzlichen Kapazitäten, die im Freistaat installiert werden, sind für den Standort Bayern gut“, so Lenz. Mit Blick auf die Wirtschaft sieht er Reformbedarf beim Erneuerbare-Energien-Gesetz. „Wir müssen die Komplexität reduzieren und die Regelungen so einfach wie möglich machen“, ist Lenz überzeugt.

Lenz verteidigt außerdem das Vorgehen der Bundesregierung zum Kohle-ausstieg: „Der Kompromiss bringt die Interessen unter einen Hut. Bereits bis 2022 geht ein Drittel der Kohle-Verstromung vom Netz, bis 2030 ein weiteresDrittel.“ Die Herausforderung sei, in der Zwischenzeit die notwendigen Ersatzkapazitäten auszubauen, sowohl in erneuerbare Energien als auch in Gaskraftwerken. Notwendig sei aber genauso ein Ausbau der Akzeptanz in der Bevölkerung. „Es ist nicht einfach, Ökologie und ökonomische Interessen zu verbinden“, so der Abgeordnete.

Ein weiteres Thema der Sitzung war die Verkehrspolitik. Für Lenz sind Elektro-fahrzeuge zwar ein wichtiger Baustein, aber nicht der alleinige Lösungsansatz für die Mobilität der Zukunft. Viele Mitglieder des Regionalausschusses stimmen ihm in dieser Haltung zu. Sie vermissen unter anderem die Brennstoffzellentechnologie in der gesellschaftlichen Debatte. Für Lenz liegt der Ball bei der Industrie: „Die Politik kann keine Technologien vorschreiben.“