Pressemeldung vom 14.10.2024 - Erding-Freising

„Wir suchen keine Schuldigen, sondern Verbündete“

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© IHK

Stau auf den Straßen, fehlende Betreuungsplätze in Kindergärten, Bürokratie in der Verwaltung, fehlender Wohnraum: Um diesen kommunalpolitischen Herausforderungen entgegenzutreten, will die Wirtschaft in der Flughafen-Region mit der Politik vor Ort an einem Strang ziehen. Das ist bei der jüngsten Sitzung des IHK-Regionalausschusses Erding-Freising, bei der Erdings Oberbürgermeister Maximilian Gotz teilnahm, deutlich geworden. Die Ausschussmitglieder trafen sich im Hotel Victory der Therme Erding.

IHK-Regionalausschuss Erding-Freising im Austausch mit Erdings Oberbürgermeister Gotz

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© IHK Anja Sperr (IHK München und Oberbayern), Otto Heinz (Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Erding-Freising), Maximilian Gotz (Oberbürgermeister von Erding) und Laura Gaissmaier (stellv.. Vorsitzende des IHK-Regionalausschusses Erding-Freising) in der Therme Erding

„Die Unternehmen in der Region sind derzeit mit einer Vielzahl von Herausforderungen konfrontiert, zum Beispiel dem Arbeitskräftemangel, Finanzierungsfragen, Absatzmärkte und Investitionsentscheidungen. Bei einigen Problemen ist die Wirtschaft aber auf das Handeln der Politik angewiesen – das gilt vor allem bei der Bürokratie“, erklärte Otto Heinz, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses und Vizepräsident der IHK, beim Austausch mit dem Rathauschef. „Wir sprechen die Baustellen und den Handlungsbedarf deutlich an, setzen aber immer auf konstruktive sowie an der Sache orientierte Lösungen und wollen mit den Verantwortlichen in den Kommunen an einem Strang ziehen.“ Heinz betonte: „Wir suchen keine Schuldigen, sondern Verbündete.“

Sowohl der Ausschuss als auch Gotz nannten den Wohnungsmarkt in Erding und Region „angespannt“ – mit Folgen für die Unternehmen, deren Arbeitskräfte auf bezahlbaren Wohnraum angewiesen sind. Der Oberbürgermeister erklärte, dass derzeit viele neue Wohnungen gebaut werden. Die Verantwortung der Kreisstadt liege darüber hinaus nicht per se darin, selbst bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, sondern vielmehr für gute Rahmenbedingungen zu sorgen, so Gotz. Ein Problem beim Wohnungsbau: „Die Förderprogramme sind viel zu kompliziert.“

Das Entscheidende für eine gute Zukunft des Wirtschaftsstandorts ist laut Gotz vor allem die Verkehrsinfrastruktur. Es sei dramatisch, dass seit der Eröffnung des Flughafens im Jahr 1992 wenig beim Ausbau der Straßen- und Schieneninfrastruktur passiert sei. Ohne den Einsatz der Bayerischen Staatsregierung und der Flughafen-Gesellschaft seien auch die Planungen für den Erdinger Ringschluss nicht so weit, wie sie heute sind, sagte der Oberbürgermeister. Sein Fazit: „Am Ende ist die Wirtschaft auf ein gutes Rundum-Paket angewiesen“. Zu diesem gehören laut Gotz unter anderem eine leistungsfähige Infrastruktur, gute Bildung und bestens aufgestellte Krankenhäuser.

„Für uns als heimische Wirtschaft steht fest: Wir stehen als Region gut da, aber es braucht in einigen Bereichen spürbare Reformen, damit die Wirtschaft weiter gute Bedingungen hat. Dazu gehört ein echter Abbau der Bürokratie auf allen Ebenen, ein störungsfreier S-Bahnverkehr zum Flughafen sowie nach Freising und Erding, eine schnelle Umsetzung des Erdinger Ringschlusses und eine generell verbesserte Anbindung des Airports auf der Schiene“, fasst Heinz die Forderungen des Regionalausschusses zusammen. „Diese Positionen werden wir auch in weiteren Gesprächen einbringen.“