26.08.2019 - Garmisch-Partenkirchen

Gewerbesteuer bleibt wichtige Einnahmequelle der Gemeinden ‎

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Über 34 Millionen Euro an Gewerbesteuereinnahmen konnten Märkte und Gemeinden 2018 im Landkreis verbuchen, so die aktuellen Zahlen des Bayerischen Landesamts für Statistik. Das Aufkommen – vor Abzug der Gewerbesteuer­umlage an Bund und Länder – sank gegenüber dem Vorjahr um rund 3,7 Millionen Euro. Die den Gemeinden verbliebenen Gewerbesteueranteile standen 2018 für 26,8 Prozent aller kommunalen Steuereinnahmen im Landkreis.

Lingg: „Nachlassende Konjunktur erfordert Augenmaß der Kommunen“‎

Auch wenn die Gewerbesteuerhebesätze in den Landkreisgemeinden stabil blieben, fordert Peter Lingg, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Garmisch-Partenkirchen, dass die Kommunen beim Umgang mit dieser Einnahmequelle Augenmaß walten lassen: „Mit nachlassender Konjunktur wird die Belastung der Betriebe durch die Gewerbesteuer steigen.“ Oberbayernweit erhöhten im vergangenen Jahr acht der 500 gewerbesteuer­berechtigten Gemeinden ihre Gewerbesteuerhebesätze. Senkungen gab es in vier Fällen.

Mit einem durchschnittlichen Hebesatz von 352 Prozent war der Landkreis 2018 oberbayerischer Spitzenreiter und lag damit deutlich über dem oberbayerischen Durchschnittswert von 334 Prozent und dem bayerischen Durchschnitt von 339 Prozent. Lingg erinnert deshalb die Kommunen daran, dass niedrige Hebesätze den Betrieben mehr Luft zum Atmen und Investieren lassen und damit langfristig zu einer besseren wirtschaftlichen Entwicklung führen. Der Vorsitzende kritisiert außerdem, dass mit der Gewerbesteuer nicht nur erzielte Gewinne versteuert werden, sondern auch die Substanz der Unternehmen. Grund dafür sind steuerrechtlich verankerte Hinzurechnungen für anfallende Betriebskosten wie Zinsen, Mieten oder Leasingraten.

Spitzenreiter beim Gewerbesteuerhebesatz waren 2018 die Gemeinden Farchant, Grainau, Murnau am Staffelsee, Oberammergau, Riegsee, Spatzenhausen und Uffing am Staffelsee mit jeweils 380 Prozent. Am niedrigsten waren die Hebesätze mit 290 Prozent in Saulgrub, mit 300 Prozent in Seehausen am Staffelsee und 310 Prozent in Ettal.

Daten zu den Gewerbesteuerhebesätzen und Gemeindefinanzen werden regelmäßig vom Bayerischen Landesamt für Statistik erfasst. Die IHK-Broschüre „Gewerbesteuer in Oberbayern“ mit rechtlichen Grundlagen und allen oberbayerischen Hebesätzen für 2018 ist unter Gewerbesteuer in Oberbayern 2018 verfügbar.