23.08.2019 - Neuburg-Schrobenhausen

Sprudelnde Gewerbesteuereinnahmen für die Landkreiskommunen ‎

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Über 47 Millionen Euro an Gewerbesteuereinnahmen konnten Städte, Märkte und Gemeinden im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen 2018 verbuchen, so die aktuellen Zahlen des Bayerischen Landesamts für Statistik. Das Aufkommen – vor Abzug der Gewerbesteuerumlage an Bund und Länder – stieg damit gegenüber dem Vorjahr um über drei Millionen Euro. Die den Gemeinden verbliebenen Gewerbesteueranteile standen damit 2018 für etwa ein Drittel (32,5 Prozent) aller kommunalen Steuereinnahmen im Landkreis.

Beutler: „Niedrige Hebesätze zahlen sich als Standortvorteil aus“‎

Auch wenn die Gewerbesteuerhebesätze in 17 von 18 Landkreisgemeinden stabil blieben, fordert Hartmut Beutler, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Neuburg-Schrobenhausen, dass die Kommunen auch künftig sorgsam mit dieser Einnahmequelle umgehen: „Mit nachlassender Konjunktur wird die Belastung der Betriebe durch die Gewerbesteuer steigen. Deswegen müssen die Kommunen bei den Hebesätzen Augenmaß bewahren.“ Oberbayernweit erhöhten im vergangenen Jahr acht der
500 gewerbesteuerberechtigten Gemeinden ihre Gewerbesteuerhebesätze, darunter die Gemeinde Rennertshofen. Senkungen gab es im Regierungsbezirk in vier Fällen.

Mit 324 Prozent lag der durchschnittliche Hebesatz im Landkreis unter dem oberbayeri­schen Durchschnittswert von 334 Prozent und dem bayerischen von 339 Prozent. Laut Beutler dürfe dieser Standortvorteil von den Kommunen nicht aufs Spiel gesetzt werden. Ein niedriger Hebesatz lasse den Betrieben mehr Luft zum Atmen und Investieren und führe zu einer besseren wirtschaftlichen Entwicklung, die später wiederum in entspre­chende Steuer­einnahmen münde, so der Vorsitzende. Gleichzeitig kritisiert Beutler, dass mit der Gewerbesteuer nicht nur erzielte Gewinne versteuert werden, sondern auch die Substanz der Unternehmen. Grund dafür sind steuerrechtlich verankerte Hinzurech­nungen für anfallende Betriebskosten wie Zinsen, Mieten oder Leasingraten.

Spitzenreiter beim Gewerbesteuerhebesatz waren auch 2018 die Gemeinden Bergheim, Karlskron, Neuburg an der Donau, Schrobenhausen und Weichering mit jeweils 350 Pro­zent. Den niedrigsten Hebesatz riefen die Gemeinden Aresing, Berg im Gau, Karlshuld und Langenmosen mit 300 Prozent auf. Rennertshofen erhöhte auf 350 Prozent.

Daten zu den Gewerbesteuerhebesätzen und Gemeindefinanzen werden regelmäßig vom Bayerischen Landesamt für Statistik erfasst. Die IHK-Broschüre „Gewerbesteuer in Oberbayern“ mit rechtlichen Grundlagen und allen oberbayerischen Hebesätzen für 2018 ist unter Gewerbesteuer in Oberbayern 2018 verfügbar.