Digitalisierung

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© Nadine Stegemann

DIHK-Digitalisierungsumfrage: Bayerns Wirtschaft kommt etwas voran

Die bundesweite IHK-Organisation (DIHK) befragt jährlich Unternehmen zum Stand der eigenen Digitalisierung. Die länderspezifische Auswertung für 2023 hat gezeigt: Die bayerischen Unternehmen sehen sich digital zwar besser aufgestellt als die Jahre davor, doch gibt es noch viel Luft nach oben. Es gibt noch eine Reihe von Problemen, die es zu lösen gilt. Das zeigen folgende Ergebnisse:

  • Nach Jahren der Stagnation hat sich der Digitalisierungsgrad der bayerischen Wirtschaft leicht verbessert (von 2,9 auf 2,8).
  • Positiv zu bewerten ist, dass die Entwicklung innovativer Produkte im Vergleich zu den Vorjahren als Digitalisierungsgrund stark gestiegen ist.
  • Aus der Sicht bayerischer Unternehmen ist Digitalisierung noch immer sehr herausfordernd. Als Gründe nennen sie komplexe Rahmenbedingungen, fehlende digitale Kompetenzen der Belegschaft, Mangel an Zeit und Geld – und natürlich den Fachkräftemangel.
  • Nach drei Jahren steigender Zufriedenheit mit der Breitbandversorgung hat sich diese Zufriedenheit 2023 um 4 Prozentpunkte verschlechtert. Demnach ist Bayern weit entfernt vom Ziel einer flächendeckenden Versorgung mit schnellem Internet. Der Bedarf der Unternehmen steigt schneller als der Ausbau vorankommt.
  • Die öffentliche Verwaltung fällt bei der Digitalisierung bei den Unternehmen durch: Die bayerischen Unternehmen bewerten die öffentliche Verwaltung mit einer Schulnote von 4,4.
  • Der Anteil der Unternehmen, die Künstliche Intelligenz nutzen, ist in Bayern von 19 auf 32 Prozent sprunghaft gestiegen. Auslöser hierfür war vor allem die wachsende Beliebtheit von KI-Lösungen wie ChatGPT.
  • Rechtliche Unsicherheiten vor allem beim Datenschutz sind für bayerische Unternehmen ein großes Problem. 61 Prozent der befragten Unternehmen klagten über Schwierigkeiten.
  • Mehr als jedes fünfte bayerische Unternehmen wurde 2023 Opfer eines Cyberangriffs. Dennoch taten die Unternehmen zu wenig für ihre Cyber-Sicherheiten. So erstellten 94 Prozent der befragten Unternehmen zwar regelmäßige Sicherungskopien ihrer Daten, aber nur 45 Prozent testeten diese auch regelmäßig.

Mehr dazu: www.ihk-muenchen.de/IHK-Digitalisierungsumfrage

Cyber Security Day: Gipfeltreffen von Staatsregierung und Wirtschaft

Die IHK hat am 26. Januar gemeinsam mit dem Bayerischen Innenministerium und Justizministerium den „Cyber Security Day“ veranstaltet. IHK-Präsident Klaus Josef Lutz zitierte die Ergebnisse einer IHK-Umfrage. Demnach macht das Thema IT-Sicherheit in Bayerns Unternehmen Fortschritte: Immerhin 95 Prozent der befragten Firmen sichern ihre Daten regelmäßig, 60 Prozent nutzen Risikoanalysen und schulen ihre Mitarbeiter. Dennoch gibt es unverändert große Sicherheitslücken. Nur 42 Prozent haben einen IT-Notfallplan. Innenminister Joachim Herrmann (CSU) erklärte, was Bayern gegen Cyber-Kriminelle schon alles tut: Mehr als 400 Spezialisten sind im Einsatz, jede Kriminalpolizeiinspektion hat dafür eigene Kommissariate zur Verfügung, bei allen Landespolizeipräsidien und im Landeskriminalamt gibt es sogenannte „Quick-Reaction-Teams“.

Bei der Fachveranstaltung referierten Experten des Bayerischen Landeskriminalamts, des Bayerischen Landesamts für Verfassungsschutz und der Zentralstelle Cybercrime Bayern über Bedrohungslage und mögliche Sicherheitsmaßnahmen. Ein Höhepunkt des „Cyber Security Days“ war die Podiumsdiskussion mit IHK-Präsident Lutz, den Staatsministern Herrmann und Georg Eisenreich (Justiz), der Informatikprofessorin Prof. Haya Shulman sowie vbw-Geschäftsführer Frank Rahmstorf.

Bayerische Wirtschaft warnt: Nicht bei Digitalisierung der Verwaltung sparen

BIHK-Präsident Klaus Josef Lutz hat am 7. August das Vorhaben der Bundesregierung kritisiert, im Bundeshaushalt Geld zu sparen für die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung. Lutz sprach von einem „absolut falschen Signal“. E-Government sei das Gegenmittel zur Bürokratie. Deutschland liege im EU-Vergleich bei der Verwaltungsdigitalisierung nur auf Platz 18. Wenn der Bund sich jetzt auf die Digitalisierung der Verwaltung konzentriere, sparten Behörden und Unternehmen mittelfristig Kosten ein. „Für weniger Bürokratie braucht es zwingend digitale Verfahren. Wir müssen schnell eine konsequente Ende-zu-Ende-Digitalisierung von Verwaltungsverfahren zwischen Unternehmen und Behörden erreichen“, forderte Lutz.

IHK-Konferenz: KI für den Mittelstand

Die Konferenz „KI für den ‎Mittelstand“ fand am 26. Oktober in der IHK München mit rund 150 Teilnehmern statt. Veranstalter war die IHK in Kooperation mit der appliedAI Initiative gGmbH und der fortiss GmbH. Ziel der Konferenz war zu klären, wie sich KI sinnvoll im Unternehmen einsetzen lässt. Experten und Expertinnen erklärten, was Künstliche Intelligenz genau ist, welche Chancen und Hürden damit einhergehen und wie „Best Practices“ funktionieren. Die Referenten gingen dabei auch auf den Rechtsrahmen der europäischen KI-Regulierung ein. In einem Workshop konnten Teilnehmer in Gruppenarbeit anhand eines Planspiels erfahren, wie das läuft: Generative KI in einem Unternehmen einführen.

IHK-Event XR-Technologie für Mittelstand mit Minister Mehring

XR für den Mittelstand“ – unter diesem Slogan veranstaltete die IHK am 13. November im Deutschen Museum in München einen Top-Event für mehr Digitalisierung. Das Forum fand in Kooperation mit der Hochschule München und dem XR-Hub Bayern statt. Was die XR-Technologie für die Wirtschaft so spannend macht: Sie ermöglicht die Kombination aus realen und virtuellen Umgebungen und Mensch-Maschine-Interaktionen. Bayerns Digitalminister Fabian Mehring (Freie Wähler) führte in das Thema ein. 150 Teilnehmer belegten das Interesse, das Bayerns Unternehmen für diese Technik haben. Die Referenten erklärten, was sich mit XR und Metaverse anstellen lässt. Für den Praxisbezug sorgten Erfahrungsberichte aus Unternehmen. Zahlreiche Unternehmens- und Startup-Pitches zeigten die Breite an Anwendungsmöglichkeiten. Ein Beispiel war die Nutzung generativer KI im Kontext von XR. Die Teilnehmer hatten zudem Gelegenheit, an den zahlreichen Ausstellerständen diese Technologien selbst auszuprobieren.

IHK-Positionspapier zur Digitalisierung der Verwaltung

Die Vollversammlung der IHK München hat am 29. November ein Positionspapier zur Verwaltungsdigitalisierung beschlossen. Das Papier steht unter dem Motto „Weniger Kosten, mehr Tempo und mehr Innovation in Wirtschaft und Verwaltung“. Es betont eine Grundeinsicht: Eine effiziente digitale Verwaltung ist entscheidend für die Wirtschaft. Von diesem Ziel ist die deutsche Verwaltung noch Lichtjahre entfernt. Das IHK-Papier macht daher folgende Vorschläge:

  • Einen Reformplan für alle Verwaltungsebenen entwickeln.
  • Klare, schlanke Governance-Strukturen festlegen, um das Wimmelbild der Zuständigkeiten aufzulösen und in handlungsfähigen Einheiten (z.B. IT-Planungsrat, FITKO, KOSIT) bündeln.
  • Prozesse vollständig digitalisieren, automatisierte Machine-to-Machine-Kommunikation zwischen Unternehmen und Verwaltung ermöglichen.
  • Klare Nutzerorientierung, um gute Lösungen für Unternehmen zu schaffen. Im ersten Schritt eine bundesweite Unternehmensplattform einführen, danach bundesweit einheitlicher Ausbau des Unternehmenskontos.
  • Once-Only-Prinzip umsetzen. Die schnelle Registermodernisierung muss den Datenaustausch zwischen Behörden ermöglichen.
  • Standardisierte Lösungen bundesweit einführen, damit Unternehmen für gleiche Verwaltungsanliegen an verschiedenen Orten keine Zeit im föderalen Flickenteppich an IT-Lösungen verlieren.
  • Öffentliche Beschaffung vereinfachen
  • Open Data-Angebot erweitern und leicht zugänglich machen, damit Unternehmen wie Verwaltung die Chancen durch Daten voll ausschöpfen können.

Digitalpolitische Stellungnahmen der IHK

Die IHK hat sich mit Stellungnahmen an einer ganzen Reihe digitalpolitischer Vorhaben beteiligt. Dazu gehörten u.a. die Themen IT-Sicherheit (Cyber Resilience Act, NIS 2.0-Umsetzungsgesetz, Kritis Dachgesetz), E-Government (OZG 2.0, Bayerische Digitalverordnung) und IKT-Infrastruktur (EU Gigabit Infrastructure Act). Auf bayerischer Ebene hat die IHK geprüft, was das Ergebnis der Landtagswahl und der Koalitionsvertrag für die Digitalisierung bringt. Die IHK hat ferner einen Entwurf der Richtlinie für den Digitalbonus Bayern kommentiert.

IHK-Fachausschuss Digitalisierung

Der Digitalisierungsausschuss der IHK hat dreimal getagt – teilweise online, teilweise als Präsenzveranstaltung. Eine Sitzung fand gemeinsam mit dem Industrie- und Innovationsausschuss der IHK statt. Folgende Themen standen im Fokus der Ausschuss-Arbeit:

  • Verwaltungsdigitalisierung. Der Ausschuss hat dafür Forderungen für das IHK-Positionspapier erarbeitet.
  • Künstliche Intelligenz und deren europäische Regulierung (EU-AI Act)
  • Digitalisierung in der Mobilität. Dafür besuchte der Ausschuss den Münchner Verkehrs- und Tarifverbund (MVV).

Der Ausschuss hat zudem einen Workshop zum Thema „IT-Sachverständige“ gemacht. Ziel des Workshops war es, zu klären, was IHK-Sachverständige im Bereich IT in Zukunft können und wissen müssen. Zudem bemerkenswert: Die Ausschuss-Mitglieder äußerten sich überdurchschnittlich zufrieden über die Zusammenarbeit mit dem IHK-Hauptamt. Das ergab eine Ende des Jahres mit dem IHK-Ehrenamt durchgeführte Evaluation der IHK-Arbeit zur Hälfte der laufenden Legislaturperiode.

IHK-Initiative „Pack ma’s digital“ – üppiges Informationsangebot

Die IHK hat die Digitalisierungs-Initiative „Pack ma’s digital“ erfolgreich fortgesetzt. Unter diesem Dach finden Unternehmen zahlreiche Informationen wie einen Terminkalender zu Veranstaltungen zur Digitalisierung und das Verzeichnis von mittlerweile 210 Digitaldienstleistern, die als Unterstützer gewonnen werden konnten.

Siehe auch: www.packmasdigital.de

Bayernweite Webinar-Reihe „IT-Sicherheit“: mehr als 1.000 Teilnehmer

Über 1.000 Teilnehmende und jede Menge positives Feedback – das war die Bilanz der Webinar-Reihe „IT-Sicherheit“. Veranstalter der insgesamt 16 Webinare in zwei Staffeln waren das Bayerische Staatsministerium für Digitales, die bayerischen IHKs (BIHK) und weitere Unterstützer. Die Webinar-Reihe wurde im Rahmen des bayerischen Pakts für berufliche Weiterbildung 4.0 als „Digitalimpulse“ für Unternehmen angeboten. Im Fokus der ersten Webinar-Reihe stand die Vorbereitung und der Umgang mit IT-Notfällen. Dazu konnte die IHK aus den eigenen Erfahrungen mit einem IT-Notfall im August 2022 berichten: In Webinaren wie „10 Schlüsselerkenntnisse der IHK aus dem IT-Sicherheitsvorfall“ und „IT-Notfallplanung: Bereit sein, wenn die Krise eintritt“ lernten die Teilnehmenden, wie man den möglichen Schaden von Cyber-Attacken begrenzen kann. Als praktische Anwendungshilfe stellten die Webinare kostenlose Mustervorlagen vor – für einen IT-Notfallplan, ein BugBountyProgramm und für die Prüfung von Onlineanwendungen auf IT-Sicherheitsmindeststandards. Mustervorlagen und Mitschnitte der Webinare sind online verfügbar.

Mehr dazu: www.bihk.de/itsicherheit

Mini-Webinar-Reihe zum Thema Generative Künstliche Intelligenz

Die IHK hat im Herbst 2023 eine Mini-Webinar-Reihe zum heißen Thema generative künstliche Intelligenz angeboten. Gemeint sind KI-Modelle, die neue Inhalte erzeugen. Es geht um KI-generierte Texte, Audios, Bilder und Videos. Das erste Webinar beschäftigte sich mit den Möglichkeiten dieser Technologie. Die zweite Ausgabe der Reihe ging auf die Punkte ein, die besonders heikel und umstritten sind: Datenschutz und Urheberrecht. Wie groß das Interesse an diesem Thema ist, zeigte die Besucher-Bilanz. Die Webinar-Reihe hatte gut 300 Teilnehmer.

Bayerische IHKs starten mit Google Webinar-Reihe zum Online-Marketing

Die IHK München hat mit der Google Zukunftswerkstatt schon mehrere gemeinsame Projekte gemacht. 2023 haben alle bayerische IHKs mit der Google Zukunftswerkstatt eine Webinar-Reihe organisiert. Das Schwerpunkt-Thema war Online-Marketing. Dank des bayernweiten IHK-Teamworks konnten über das Jahr verteilt 20 Webinare in allen Teilen des Freistaats angeboten werden. Die gemeinsame Bewerbung der Termine brachte den Webinaren eine höhere Reichweite. Weiterer Vorteil des IHK-Teamworks: Der für die Webinar-Reihe erforderliche Aufwand wurde für jede einzelne IHK deutlich reduziert.

Projekt Digiscouts im Großraum München erfolgreich umgesetzt

Die IHK München hat sich zum vierten Mal an dem Projekt Digiscouts beteiligt. Träger des Projekts ist das RKW, das Rationalisierungs- und Innovationszentrum der Deutschen Wirtschaft e. V. Die Idee: Berufsausbildung und Digitalisierung zusammenbringen, die Begeisterung der Jugendlichen für das Digitale nutzen. Im Rahmen eines Azubi-Projekts sollen in einem Unternehmen mindestens zwei Azubis im Teamwork herausfinden, an welcher Stelle man die Dinge mit Digitalisierung verbessern könnte. Laut RKW profitieren davon alle Beteiligten. Die Ausbildung wird attraktiver, das motiviert die Azubis und bringt dem Unternehmen handfeste Vorteile. Die IHK ist von diesem Konzept überzeugt und unterstützt bereits seit 2018 dieses Digitalisierungsprojekt. 2023 hat die IHK gemeinsam mit dem RKW im Großraum München mit sechs Mitgliedsunternehmen innerhalb eines halben Jahres sechs Digiscout-Projekte umgesetzt. Zu den Ergebnissen gehörten beispielsweise die Einführung digitaler Workflows für das Bestellen von Druckerpapier, die Umstellung des Zeitschriften-Abonnements auf ein Online-Zugriffsportal und die Online-Buchung von Arbeitsplätzen und Parkplätzen.

Bildungsinitiative für Digitalisierung: Sechs After Work-Treffen in der IHK

Die IHK hat ihre Arbeit für die Münchner Bildungsinitiative „ZukunftsChancen“ fortgesetzt. Diese Initiative wurde 2022 von der Google Zukunftswerkstatt und der Bildungsallianz des Mittelstandes initiiert – und mit starken Partnern wie der IHK, dem Wirtschaftsreferat der Stadt München und der Landesgeschäftsstelle des Bundesverbandes Der Mittelstand e.V. (BVMW) gestartet. Die Kampagne verfolgt die beiden Ziele „Digitalisierung braucht Wissen. Wissen entsteht durch Training und Austausch.“ Das kostenlose Bildungsprogramm „ZukunftsChancen“ will die Digitalisierung mit Online-Infos und Webinaren fördern. Zum Trainingsprogramm gehören auch regelmäßige After Work-Treffen, auf denen erfahrene „Digitalisierer“ berichten, wie das in der Praxis läuft. Zudem sollen Diskussion und der Erfahrungsaustausch allen Beteiligten bei ihren nächsten Digitalisierungsschritten helfen. IHK und BVMW wechseln sich als Gastgeber dieser monatlichen Treffen ab. Im Jahr 2023 lud die IHK zu sechs After Works ein. Behandelt wurde eine breite Palette an Themen, wie beispielsweise Unternehmenskommunikation im digitalen Wandel, agile Transformation im Unternehmen und deren Potenzial zur Mitarbeiterbindung, Metaverse und ESGs & Digitalisierung.

Neues Thema der IHK-Arbeit: Digitalisierung und Nachhaltigkeit

Die IHK hat das wichtige Thema Digitalisierung und Nachhaltigkeit aufgegriffen: Der neue Ratgeber auf der IHK-Webseite informiert, welche Chancen die Digitalisierung im Unternehmen für die Nachhaltigkeit bietet. Für die Umsetzung werden Strategien und Beispiele erklärt. Am 15. November fand in der IHK für München und Oberbayern eine Veranstaltung zum Thema „Digitalisierung und Nachhaltigkeit" statt. Neben einführenden Impuls-Referaten zeigten verschiedene Beispiele aus der Praxis, wie Unternehmen dank digitaler Tools nachhaltiger agieren können.
Weitere Infos zum Thema: https://www.ihk-muenchen.de/digitalisierung-nachhaltigkeit