IHK Ehrenamt

Verkehrsausschuss

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Der Verkehrsausschuss befasst sich mit der Mobilität von Personen und Gütern und dem Verkehrswegenetz in Oberbayern. Themen sind die verkehrliche Erreichbarkeit der Unternehmensstandorte, sowohl im ländlichen Raum als auch in städtischer Lage, Entwicklungen bei Fahr- und Flugzeugen, deren Antrieb, Steuerung und Nutzung als auch der Aus- und Neubau der Straßen- und Schieneninfrastruktur.

Zum Thema: „Bayern-Salzburg - Verkehr verbindet“ fand am 8. Februar 2024 in Rosenheim eine gemeinsame Sitzung der IHK für München und Oberbayern und Vertretern der Wirtschaftskammer Salzburg statt.

Schwerpunkt der gemeinsamen Sitzung waren die Themen grenzüberschreitender Verkehr und grenzüberschreitende Verkehrsinfrastruktur sowie die großen Aus- und Erneuerungsmaßen bei Straße und Schiene.

Im Einzelnen ging es bei der SCHIENE um die Strecke „München-Mühldorf-Freilassing“ und bei der STRASSE um die Autobahnen: „A8 - München – Rosenheim – Salzburg“ und „A 10 – Tauernautobahn".

Weitere Ausführungen zu den Themen entnehmen Sie bitte dem Protokoll vom 08.02.2024 in der nebenstehenden Auflistung

Am 3. Mai 2024 hat die IHK für München und Oberbayern eine Fahrt zum BRENNER BASISTUNNEL nach Franzensfeste organisiert. Eingeladen waren Unternehmer und Unternehmerinnen aus den Regionalausschüssen sowie die Mitglieder des Verkehrsausschusses.

Der Brenner Basistunnel ist der längste Eisenbahntunnel der Welt, das Herzstück im europäischen Transitverkehr von Nord nach Süd und die zentrale Verbindungsachse zur Querung des Alpen-bogens. Die knapp 50 Teilnehmer konnten sich ein Bild machen, welches Potenzial der neue Tunnel auch für ihr Unternehmen in Oberbayern hat. Nach dem Besuch der Ausstellung folgte die Besichtigung der Baustelle und die Weiterfahrt zur Firma ASFINAG, Autobahnmeisterei Plon. Dort gab der Geschäftsführer, Herr Siegele, einen Einblick über die bevorstehenden Baumaßnahmen an der Luegbrücke und weitere Sanierungsarbeiten an der A13.

Die Teilnehmer freuten sich sehr über die Organisation und das interessante Angebot, so dass Anfang 2025 eine weitere „Brennerfahrt“ geplant ist

Bei der Sitzung am 15. Mai 2024 war der Verkehrsausschuss zu Gast bei der Firma LOKOMOTION Gesellschaft für Schienentraktion mbH, München, dem Marktführer für Schienentraktion im alpenquerenden Güterverkehr. In der LOKFÜHRERESCHULE konnten sich die Teilnehmer vor Sitzungsbeginn am Simulator als „angehende Lokführer“ ausprobieren.

Schwerpunkt der Sitzung was das Thema „Generalsanierung der Hochleistungskorridore im Schienenwegenetz Süd":

Die Hochleistungskorridore in Deutschland sollen generalsaniert werden. Im Jahr 2027 sind die Abschnitte München-Rosenheim und Rosenheim-München an der Reihe. Eine Vollsperrung für ein halbes Jahr verspricht mehr Effizienz im Bau, erfordert allerdings zugleich die Umleitung der Züge im Güterverkehr bzw. den Ersatzverkehr mit Bussen beim Personenverkehr.

Neben entsprechenden Vorträgen wurden in zwei parallelen Workshops von den Teilnehmern Ideen erarbeitet, wie Verkehre und Lieferketten sowohl im Schienenpersonennahverkehr als auch im Schienengüterverkehr während der Bauzeit aufrechterhalten werden können, ohne dass der Wirtschaftsstandort Oberbayern größeren Schaden nimmt.

Einzelheiten zur Sitzung und den Workshops entnehmen Sie bitte dem Protokoll in der nebenstehenden Auflistung.

"Künstliche Intelligenz (KI)" war das Hauptthema der Sitzung des IHK-Verkehrsausschusses am 15. Oktober 2024. In dieser Sitzung gingen wir u. a. den Fragen nach: Wie können Verkehrs- und Logistikunternehmen von KI profitieren? Was hindert Unternehmen daran, KI einzusetzen? Was ist nötig, um die Rechenmaschinen für sich intelligent zu nutzen? Einige Anwendungsfälle aus der Verkehrs- und Logistikbranche zeigten auf, was möglich ist. Ein Digitaljurist erläuterte, worauf Unternehmen vorbereitet sein sollten. Den rechtlichen Rahmen reguliert eine eigene EU-Verordnung, die seit Juli 2024 in Kraft ist. Kleine Workshoprunden ermöglichten den Teilnehmern den Austausch zu Voraussetzungen und Einsatzmöglichkeiten von KI in ihren jeweiligen Unternehmen.

Die Zusammenfassung der Sitzung entnehmen Sie bitte dem oben aufgeführten Proktokoll

Der IHK-Verkehrsausschuss diskutiert auf seiner Sitzung im Münchner Flughafen über die Zukunft des Flugverkehrs – und was die Politik dafür tun kann.

Ein Bericht von Martin Armbruster

Der Blick über das Rollfeld an diesem Nachmittag machte besser klar als alle Zahlen, welche Bedeutung dieser Flughafen hat. Die IHK hatte am 13. Februar ihren Verkehrsausschuss zur Sitzung in den „Information Security Hub“ des Münchner Flughafens geladen. Auf der Agenda standen Vorträge und Diskussion über die Perspektiven des Luftverkehrsstandorts München. Zum Aufwärmen bot eine Busrundfahrt Einblicke in die Prozesse, die es für den Flughafenbetrieb braucht: Flugzeugwartung, Frachtabfertigung, Tanklager, zwei Feuerwehren, bei Bedarf hat man bis zu 600 Scheepflugfahrer im Einsatz. Der Ausschussvorsitzende Georg Dettendorfer äußerte sich beeindruckt: „Im Inntal sind wir froh, wenn wir einen sehen.“ Einen Tag vor Beginn der Sicherheitskonferenz ließ sich auf dem Gelände sehen, was Globalisierung heißt: Auf dem Rollfeld standen Regierungsmaschinen aus allen Teilen der Welt. Und natürlich ging es bei der folgenden Sitzung zehn Tage vor der Bundestagswahl auch um die Frage, was sich die Luftverkehrsbranche von der neuen Bundesregierung erhofft.

Roland Beck, bei der Flughafengesellschaft München (FMG) Leiter der Politischen Angelegenheiten, formulierte skeptisch. „Die neue Regierung muss erst einmal stehen. Dann kommt der Kassensturz und wird zeigen, was noch möglich ist“, sagte Beck. Er betonte die wirtschaftliche Bedeutung des Flughafens: 35.000 Mitarbeiter, in Spitzenzeiten 1.000 Starts und Landungen am Tag, 42 Millionen Flugreisende pro Jahr. Laut Beck haben sich rund um den Flughafen 500 Unternehmen angesiedelt. Jeder 100. Euro, der in Bayern erwirtschaftet wird, wird am Flughafen verdient. Beck ging auch auf die Negativ-Schlagzeilen des vergangenen Jahres ein. Warteschlangen, Personalmangel und Chaos bei der Gepäckausgabe hatten für viel Ärger und Spott gesorgt. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) nannte diese Performance als „nicht Bayern-Like“. Lufthansa-Konzernchef Carsten Spohr kritisierte, in dieser Verfassung sei der Flughafen München der schlechteste Europas. Beck versicherte vor dem Ausschuss, man habe daraus gelernt – und schon 2024 rund 1.800 Mitarbeiter neu eingestellt. In diesem Jahr sollen weitere 500 Einstellungen folgen. „Wir werden ein Fünf-Sterne-Flughafen bleiben“, kündigte Beck an. Dafür werde investiert: in Digitalisierung („alles, was geht“), Sicherheit, KI, mehr Kameras, in das Terminal 2, in Gepäckförderanlagen, Parkhäuser und ein Mietwagenzentrum. Auch beim Ziel der Klimaneutralität bis 2035 komme die FMG voran – mit Blockheizkraftwerk, Solarflächen und dem Umrüsten auf E-Mobilität. Dann ging Beck auf ein Problem ein, mit dem sich die IHK seit Langem beschäftigt: die schlechte Schienenanbindung, der „Geburtsfehler“, des Flughafens. Die denkbaren Schritte werden seit Jahren diskutiert: eine „Express-S-Bahn“ in die City, die mit der 2. Stammstrecke realisiert werden könnte. Der große Wunsch wäre ein ICE-Bahnhof mit Anbindung an Ingolstadt. Drittens ist aus FMG-Sicht der Ausbau der Schienenstrecke ABS 38 Richtung Südosten lohnend, da Österreich in die Bahnstrecke von Linz nach Mühldorf investiert.

Jeder dieser Schritte würde dem Flughafen nutzen – es wird aber viel Geld und Zeit brauchen, sie umzusetzen. Ob die Politik dafür das Stehvermögen hat, daran äußerte nicht nur Beck Zweifel. Bessere Rahmenbedigungen forderten auch die beiden anderen Referenten: Jan Heile, Sprecher des Flughafenverbands ADV, und Stephan Sellmaier, Verantwortlicher für die Interessenvertretung der Lufthansa in Bayern. Beck, Heile und Sellmaier betonten einen Punkt: Während der Corona-Zeit ist das Geschäft des Münchner Flughafens um 98 Prozent dramatisch eingebrochen. Davon hat er sich bis heute nicht erholt. Die Zahl der Flüge liegt bei etwa 85 Prozent des Vor-Corona-Niveaus. Was dem Flughafen Sorgen macht: Den anderen Flughäfen Europas geht es deutlich besser. Dort herrscht heute mehr Betrieb als vor Corona. Über die Gründe waren sich die Referenten einig. Der Luftverkehr Münchens leide unter Standortkosten und Regulierungen. „Wir kämpfen mit zu viel Gegenwind“, klagte Lufthansa-Manager Sellmaier. Verbandssprecher Heile erklärte, was diesen Gegenwind erzeugt. Heile sagte, man stehe im internationalen Wettbewerb mit Flughäfen, an denen man das nicht kenne: Nachtflugverbot und Begrenzungen des Flugverkehrs. Was München schwäche, seien typisch deutsche Belastungen, wie Flugsicherungsgebühr, Luftsicherheitsgebühren, Kerosinsteuer und Luftverkehrssteuer („Die muss weg!“).Heile sagte weiter, sein Verband stehe selbstverständlich hinter den Klimaschutzzielen. Nur müssten die international so umgesetzt werden, dass kein Wettbewerbsnachteil für deutsche Flughäfen und Airlines entstehe. Als Beispiel nannte er die seit Januar geltende Beimischungsquote von fossilfreiem SAF-Treibstoff in das Kerosin. SAF sei in den nötigen Mengen überhaupt nicht zu bekommen und fünf- bis zehnmal teurer als Flugbenzin. Sorgen mache der Branche auch der europäische Green Deal. Von 2027 an werde auch der Verkehrssektor einbezogen in den Emissionshandel. Heile machte die Rechnung auf: Ein Kurzstreckenflug werde um 7 Euro, ein Langstreckenflug um 70 Euro teuerer. „Das tut richtig weh“, betonte der ADV-Mann. Er befürchtet, dass Firmen, Geschäftsreisende und Urlauber auf Flughäfen in anderen Ländern ausweichen würden.Unter dem Strich drohe eine verheerende Bilanz: „Wir schwächen uns selbst und dem Klima bringt es nichts.“ Lufthansa-Manager Sellmaier warnte vor einem Albtraum-Szenario: In München stehen die eigenen Maschinen am Boden, aber die „Carrier aus dem Mittleren Osten fliegen ein“.

Nach der geballten Kritik an den Rahmenbedingungen gab es auf der Sitzung auch Positives. Sellmaier bekannte sich klar zum Standort: „München ist unser Premium-Hub. Und das wird auch so bleiben.“ Die Lufthansa habe in München 135 Flugzeuge stationiert, beschäftige 12.000 Menschen und sorge für zwei Drittel des Münchner Flugverkehrs. Allerdings warnte Sellmaier ebenso deutlich, der Politik sei nicht bewusst, wie knapp die Margen in seiner Branche seien. Netto blieben von einem Flugticket nur etwa acht Euro bei der Lufthansa hängen. Dettendorfer versprach, er werde die Argumente und Bedenken über die DIHK in Berlin in die bundespolitische Diskussion einbringen. Die DIHK bereite sich mit Papieren auf die anstehenden Koalitionsverhandlungen vor.

IHK-Verkehrsfachmann Korbinian Leitner bat die Teilnehmer abschließend noch um eine Abstimmung per Smartphone. Sie sollten auswählen, welche Punkte der Referenten sie unterstützen würden. Leitner sagte, es sei zwar nur ein Stimmungsbild, aber denn hilfreich für kommende Gespräche mit der Politik. Das Ergebnis war jedenfalls glasklar: Hundertprozentige Zustimmung für die ICE-Anbindung des Flughafens.

Die Zusammenfassung der Sitzung entnehmen Sie bitte dem oben aufgeführten Proktokoll