Ausschuss Unternehmensverantwortung
Der Ausschuss Unternehmensverantwortung will Nachhaltigkeit als Leitbild einer zukunftsfähigen Entwicklung stärken, zur Umsetzung der UN Agenda 2030 in der Region beitragen und der verantwortungsbewussten Wirtschaft in der politischen und der gesellschaftlichen Diskussion eine Stimme geben.
Berichte aus den Sitzungen
Vorbereitung auf die CSRD in Theorie und Praxis
Hannah Witting von der B.A.U.M. Consult GmbH präsentierte die neue Handlungshilfe „10 Schritte zur CSRD“, die in Zusammenarbeit mit dem LfU und den bayerischen IHKs erstellt worden ist. Fiona Starke gab einen praxisnahen Einblick, wie die CSRD vom Flughafen München GmbH umgesetzt wird. Anspruch muss es sein, die umfassenden Daten aus dem Nachhaltigkeitsreporting zugleich für das Vorantreiben einer nachhaltigen Entwicklung zu nutzen.
Aktuelles
Frau Oswald verwies auf zwei aktuell laufende Aktionen: Die DIHK-Initiative „27% von uns – keine Wirtschaft ohne Wir“ sowie den Wertekompass der IHK für München und Oberbayern. Mit der „27% von uns“ Initiative setzen die IHKS ein Zeichen für Vielfalt und Zusammenhalt. Der Wertekompass verdeutlicht die Verantwortung der ehrbaren Kaufleute für die freiheitliche demokratische Grundordnung in Deutschland und Europa.
Neue Rechtsform: Gesellschaft mit gebundenem Vermögen
Maike Kauffmann (Stiftung Verantwortungseigentum e.V.) präsentierte die aktuellen Überlegungen zur neuen Unternehmensrechtsform Gesellschaft mit gebundenem Vermögen: Unabhängigkeit und Vermögensbindung seien mithin die zentralen Aspekte. Florian Pachaly (reCup GmbH) erläuterte, warum diese geplante, neue Unternehmensrechtsform eine echte Alternative für Start-ups und Familienunternehmen ist.
Wirtschaft und Politik im Dialog: für eine nachhaltigere Zukunft
Anschließend besuchte Katharina Schulze, Fraktionsvorsitzende BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im bayerischen Landtag, den Ausschuss für eine Diskussionsrunde. In Ihrem leidenschaftlichen Eingangsstatement setzte Sie sich für ein gemeinsames Miteinander von Politik, Unternehmen und Gesellschaft ein, um unsere Demokratie zu verteidigen und unternehmerische Nachhaltigkeit zu ermöglichen. Es folgte eine intensive Diskussion mit den Ausschussmitgliedern, die konkrete politische Vorschläge umfasste, u.a. : Hinsichtlich des Green Deals brauche es eine ehrliche Analyse, ohne das Ziel aus den Augen zu verlieren. Die Dekarbonisierungsstrategie müsse fortgeführt, die überbordende Bürokratie abgeschichtet werden. Und Investitionen in Bildung müssen deutlich mehr priorisiert werden.
Die Verpackungs-Revolution
Für die Schaffung eines nachhaltigen und kreislauforientieren Ökosystems und für eine Welt ohne Einwegverpackungen setzt sich Fabian Eckert, Gründer und Geschäftsführer der reCup GmbH ein. Dabei orientiert sich das Unternehmen an den drei Säulen der Nachhaltigkeit. Das reCup Mehrweg-Pfandsystem ermöglicht es Kunden, RECUP-Mehrwegbecher und REBOWL-Mehrwegschalen zu verwenden, die sie anschließend bei verschiedenen Partnern deutschlandweit zurückgeben können
Aktuelle Regulatorik zur Kreislaufwirtschaft
Sabrina Schröpfer, Referentin für Energie, Umwelt und Klima, berichtete über aktuelle Regulierungen in der Kreislaufwirtschaft auf nationaler und EU-Ebene. Unternehmen sehen sich aufgrund der zunehmenden Regulatorik und der Verbraucheranforderungen zunehmend unter Druck, sich mit Kreislaufstrategien und Ressourceneffizienz auseinanderzusetzen. Wichtige politische Treiber sind der EU-Aktionsplan Kreislaufwirtschaft und die nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie. Aktuelle Regulierungen wie die EU-Ökodesign-Verordnung, der digitale Produktpass und die Right-to-Repair-Richtlinie sollen die Kreislaufwirtschaft fördern.
Aktuelles aus der IHK
Gerti Oswald, Abteilungsleiterin DIHK, BIHK, CSR, BWA berichtete über aktuelle Entwicklungen in der IHK sowie über relevante politische Entwicklungen. Außerdem stellte sie die Ergebnisse der Halbzeitevaluierung vor.
How to Gemeinschaftsinteressenvertretung? Auf dem Weg zu einer nachhaltig-sozialen Marktwirtschaft
Mit dem IHK-Präsidenten Prof. Klaus Josef Lutz als Gast führten die Ausschussmitglieder eine kontroverse Diskussion über die Leitlinien der Gesamtinteressenvertretung der IHK, in denen sich die IHK München für eine nachhaltig-soziale Marktwirtschaft als Garant für angemessenes Wachstum und nachhaltige Entwicklung einsetzt. Es gibt unterschiedliche Ansatzpunkte, wie wirtschaftlicher Erfolg mit sozialer Sicherheit und ökologischer Nachhaltigkeit in Einklang gebracht werden kann und wie diese Abwägung Eingang in die politische Interessenvertretung der IHK findet. Über die Herangehensweisen wurde lebhaft diskutiert.
Neben dem Bericht von Gerti Oswald, Abteilungsleiterin DIHK, BIHK, CSR, BWA mit Informationen aus der IHK und zu aktuellen politischen Entwicklungen, standen die Themen nachhaltiger Konsum und Nachhaltigkeit im Lebensmittelbereich im Fokus.
Insights Wiesn 2023: Ein Schritt zu mehr Nachhaltigkeit?
Die Vorsitzende des Ausschusses, Kathrin Wickenhäuser-Egger, gab als Wiesnwirtin einen Rückblick auf das Oktoberfest 2023 und fokussierte dabei die Frage, wie auch auf der Wiesn reflektierter mit dem Thema Konsum umgegangen werden kann. In der Münchner Stubn spielt Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle im Angebot. Das Festzelt präsentierte nicht nur traditionelle Wiesn-Speisen, sondern auch eine Auswahl an veganen und vegetarischen Gerichten. Außerdem verwendete die Münchner Stubn ein Mehrwegsystem für Geschirr.
Kann nachhaltiger Konsum die Welt retten? Der Beitrag des Konsums zur Transformation – und seine systematischen Grenzen
Dr. Meike Gebhard, Geschäftsführerin der Utopia GmbH, betont in ihrem Vortrag die enge Verbindung zwischen Nachhaltigkeit und Konsum. Sie zeigt auf, dass ein angepasster Konsum notwendig ist, um der Klimakrise zu begegnen. Eine positive Motivation und ein entsprechendes Problembewusstsein können zu einem nachhaltigen Konsumverhalten führen. Meike Gebhard stellte eine Studie der Utopia GmbH vor, die sich mit verschiedenen Nachhaltigkeitstypen in Deutschland, Greenwashing sowie unternehmerische Verantwortung beschäftigt. Eine erfolgreiche Transformation sei nur möglich, wenn Nachhaltigkeit und Klimaschutz nicht von der politischen Agenda verschwinden, die Themen dabei überzeugend kommuniziert und Gesellschaft und Unternehmer positiv motiviert werden.
Deep Dive in Food Waste
Günes Seyfarth, Geschäftsführerin der Community Kitchen Food GmbH, berichtet über ihren engagierten Kampf gegen die Lebensmittelverschwendung in München. Die Community Kitchen bietet Lösungen auf verschiedenen Ebenen. Sie betreibt ein Restaurant mit lokalem Essen und versorgt Kindergärten, Schulen und Unternehmen mit einem Catering aus geretteten Lebensmitteln. Zudem entwickelt sie sogenannte Retter-Produkte wie Marmelade und Brotmüsli.
Der Ausschuss tagte in einer gemeinsame Sitzung mit den IHK-Fachausschüssen Außenwirtschaft und Industrie & Innovation im IHK-Stammhaus in der Max-Joseph-Straße, im Börsensaal.
LkSG – Erste Zwischenbilanz und Ausblick
Dr. Daniel Walden, Rechtsanwalt bei ADVANT Beiten, zog eine erste Zwischenbilanz über das LkSG, und gab einen Ausblick auf die Entwicklungen auf EU-Ebene. Das LkSG habe zum Ziel, den gesellschaftlich gewünschten Wandel herbeizuführen und sicherzustellen, dass allein Produkte auf den Markt kommen, die frei von einem Sorgfaltspflichtenverstoß sind. Ob das Gesetz seine eigentliche Zielsetzung erreiche und die erhoffte Wirkung erzielen wird, könne zum jetzigen Zeitpunkt noch niemand einschätzen. Es zeichne sich jedoch bereits ab, dass das LkSG viele Unternehmen vor erhebliche Herausforderungen stelle – vor Rechtsunsicherheit und einer unklaren Sanktionierung durch die zuständige Behörde bis hin zu einer Überbürokratisierung der Prozesse.
Nachhaltiges Lieferkettenmanagement bei Telefónica
Patricia Mees, Senior CR Manager bei Telefónica Germany GmbH & Co. OHG, stellt das nachhaltige Lieferkettenmanagement insbesondere bezogen auf die Durchführung einer Risikoanalyse vor. Telefónica hat seine Nachhaltigkeitsstrategie in einem 5-Jahresplan (Responsible Business Plan) verankert. Telefónica setzt das LkSG mithilfe eines multifunktionalen Teams um. Das Core-Team habe die Aufgabe, die Umsetzung des LkSG voranzutreiben. Für die Umsetzung des LkSG konnte sich das Core-Team u.a. auf den Responsible Business Plan beziehen.
Meet and Mix: Herausforderungen und Chancen des nachhaltigen Wandels der Wirtschaft (WorldCafé)
Das World Café wurde an zehn Diskussionstischen durchgeführt, an denen je zwei Fragenkomplexe thematisiert wurden. Erste Themenfrage: “Welche Erfahrungen haben Sie in Ihrem Unternehmen mit Blick auf das LkSG gemacht?“. Zweite Themenfrage: „Wie kann es gelingen, die Innovationskraft zu stärken und zugleich die nachhaltige Transformation voranzutreiben?“. Die Diskussion und der Austausch zwischen den Mitgliedern der verschiedenen Ausschüsse stand dabei im Vordergrund. Eine Ergebnispräsentation der jeweiligen Diskussionsrunden erfolgte im Anschluss.
Hilfestellung beim Sourcing in Afrika
Der Repräsentant der bayerischen Wirtschaft und Geschäftsführer der Auslandshandelskammer Südafrika Matthias Boddenberg berichtete über die Möglichkeiten der AHK Südafrika, deutsche Unternehmen beim nachhaltigen, LkSG-kompatiblen Sourcing zu unterstützen. Die AHK unterhält ein “Afrika Competence Centre Sourcing“, dass Analyse und Bereitstellung von Marktinformationen, Lieferantensuche sowie Beratungsdienstleistungen zu Markteintritt, Messen, Lieferketten, Finanzierung und Fördermöglichkeiten für deutsche Unternehmen anbiete.
Aktuelles aus der IHK
Christoph Angerbauer, Referatsleiter International, Industrie und Innovation, und Gerti Oswald, Abteilungsleiterin DIHK, BIHK, CSR, BWA berichtete über Aktuelles aus der IHK und über relevante wirtschaftspolitische Entwicklungen.
Aktuelle EU-Regulierungen für nachhaltiges Wirtschaften
Prof. Dr. Angelika Niebler, Mitglied des Europäischen Parlaments für die EVP-Fraktion, stellte aktuelle EU Regulierungsinitiativen vor, die in Folge des Green Deals auf den Weg gebracht wurden. Der Schwerpunkt lag dabei auf dem aktuellen Stand der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) und den dazugehörigen neuen European Sustainability Reporting Standards (ESRS) sowie dem Entwurf für ein EU-Lieferkettengesetz, der Corporate Sustainability Due Diligence Directive (CSDDD).
Vorstellung der Nachhaltigkeitsstrategie
Stefanie Buchacher, Head of Corporate Sustainability Sport Conrad GmbH, stellte die unternehmerische Nachhaltigkeitsstrategie der Sport Conrad GmbH vor. 2022 wurde die Nachhaltigkeitsstrategie weiterentwickelt und vier Handlungsfelder festgelegt: Menschen stärken, nachhaltiges Angebot, Natur schützen und verantwortungsvoll Wirtschaften.
Aktuelles aus der IHK
Gerti Oswald, Abteilungsleiterin DIHK, BIHK, CSR, BWA, berichtete über Aktuelles aus der IHK und über relevante wirtschaftspolitische Entwicklungen.
Green Claims – was Unternehmen bei Klima- und Umweltaussagen berücksichtigen müssen
Dr. Daniel Kendziur, Partner und Experte für Wettbewerbsrecht bei der Kanzlei Simmons Simmons, führte ins Thema Greenwashing ein. Der Entwurf einer Green Claims Richtlinie der EU-Kommission soll europaweite einheitliche Standards zu Informationspflichten und zur Belegbarkeit umweltbezogener Werbung schaffen. Damit soll u.a. erreicht werden, dass gleiche Wettbewerbsbedingungen für Unternehmen vorliegen, die mit Green Claims werben und zugleich soll es Verbrauchern ermöglicht werden, fundierte Kaufentscheidungen zu treffen.
Die Sitzung im Oktober 2022 fand in hybrider Form statt. Neben den Berichten von Gerti Oswald, Abteilungsleiterin DIHK, BIHK, CSR, BWA mit Informationen aus der IHK und zu aktuellen wirtschaftspolitischen Entwicklungen, stand der Abbau klimaschädlicher Subventionen und der Aufbau einer unternehmerischen Klimaschutzstrategie im Fokus.
Wie gelingen Konsumtransformation sowie der Abbau klimaschädlicher Subventionen?
Günes Seyfarth (Inhaberin die MacGyvers) zeigte Möglichkeiten auf, wie die Konsumtransformation gelingen kann. Voraussetzung sei die Änderung des Lebensstils. Rund 3 Mrd. Euro werden derzeit in Impact Investments investiert. Demgegenüber werden 65,4 Mrd. Euro in Form klimaschädlicher Subventionen an Unternehmen und Verbraucher ausgeschüttet. Frau Seyfarth appellierte, dass der Abbau umweltschädlicher Subventionen nötig und auch kurz- bis mittelfristig umsetzbar sei. Der Abbau berge große Potenziale für Klimaschutz und Haushaltskonsolidierung und könne auch sozialverträglich ausgestaltet werden.
Unternehmerische Klimaschutzstrategie in fünf Schritten
Susanne Woellecke (Commercial Sustainability Manager, Head of Sales Germany, ClimatePartners Deutschland GmbH) stellte die unternehmerische Klimaschutzstrategie von ClimatePartners Deutschland vor. Bei der Entwicklung einer ganzheitlichen Klimaschutzstrategie sollte zu Beginn die Antwort auf die Frage: „Wenn wir das 1,5 ˚C – Ziel erreichen wollen, was müssen wir tun?“ stehen. Die Umsetzung sollte in fünf Schritte erfolgen: die Identifikation des Corporate Carbon Footprint, des Product Carbon Footprints, Maßnahmen zur CO2 Reduktion, Ausgleichsmaßnahmen sowie die Kommunikation an interne wie externe Stakeholder.
Unternehmensvorstellung Bauer Unternehmensgruppe GmbH & Co. KG
Robert Wittig stellte die Nachhaltigkeitsstrategie der Bauer Unternehmensgruppe GmbH & Co. KG vor. Es wurden bereits verschiedene Projekte angestoßen, die u.a. mit dem 2. Platz des Energy Efficiency Award 2015 oder dem Rohstoffeffizienzpreis 2017 prämiert wurden.
Die Sitzung fand in den Räumlichkeiten der DONNER & REUSCHEL AG statt. Natalie Schmid, Abteilungsdirektorin CSR, bei der DONNER & REUSCHEL AG, präsentierte den Ausschussmitgliedern, wie das Unternehmen Nachhaltigkeit im Kerngeschäft verankert.
Natalie Schmid wies darauf hin, dass die DONNER&REUSCHEL AG die Agenda 2030 und die damit verbundenen 17 Nachhaltigkeitsziele (SDGs) nicht nur anerkennt, sondern diese auch in den verschiedenen Handlungsfeldern als eine umfassende Grundlage für verantwortungsvolles, zukunftsgerichtetes Wirtschaften nutzt. Zur Umsetzung der vom Unternehmen definierten Nachhaltigkeitsziele wurde ein interner Nachhaltigkeitsrat ins Leben gerufen, der als Querschnittsgremium alle relevanten Handlungsfelder der Bank abdeckt und vorwiegend aus Entscheidern besteht.
Update zu den Workshopergebnissen und NextSteps:
Gerti Oswald, Abteilungsleiterin DIHK, BIHK, CSR, BWA, fasste die Ergebnisse des Workshops vom Mai zusammen.
1. Umwelt/Energie/ Kreislaufwirtschaft, Unterpunkt 10-R-Economy
Politischer Hintergrund ist der EU-Aktionsplan Kreislaufwirtschaft. Es wurden einige IHK-Merkblätter und Leitfäden zu Einzelthemen (z.B. DIHK-Merkblatt zur Verpackungsrechtsnovelle 2021, IHK-Ratgeber Recyclingfähige und nachhaltige Verpackungen, IHK-Ratgeber Gewerbeabfallverordnung) veröffentlicht. Zudem wird das Themengebiet im Rahmen verschiedener Netzwerke, z.B. dem Umwelt- und Klimapakt Bayern, Umweltcluster Bayern, IHK-Recycling Börse und dem Ressourcen Effizienz Zentrum Bayern bearbeitet.
2. Nachhaltigkeitsberichterstattung – Taxonomie
Gerti Oswald informierte darüber, dass die IHK München plane, Unternehmen hinsichtlich der Umsetzung der Taxonomie-Verordnung im Rahmen verschiedener Ausschusssitzungen zu informieren. Folgende Fragestellungen stehen dabei im Fokus: „Was ist die Taxonomie? Falle ich darunter? Welche Maßnahmen muss ich für mein Unternehmen treffen?“.
3. Mobilitätstransformation
Gerti Oswald berichtete, dass sich zwei Referate sowie eine Projektgruppe (bestehend aus einem Mitarbeiter der IHK und Mitarbeitern der Landeshauptstadt München) mit den Themen Urbane Mobilität sowie landes- und bundespolitischen Mobilitätsthemen beschäftigen.
Mobilitätstransformation in der Region München – miteinander möglich machen
Oliver May-Beckmann stellte MCube, das Munich Cluster for the future of Mobility in Metropolitan Regions vor. MCube ist einer der sieben Gewinner der Zukunftscluster Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Dabei entwickeln mehr als 50 AkteurInnen aus Wissenschaft, Wirtschaft, Öffentlicher Hand und Gesellschaft aus der Region München unter Koordination der Technischen Universität München (TUM) gemeinsam nachhaltige Lösungen für die Mobilität in Metropolregionen. Ziel ist es, die Mobilitätstransformation gemeinsam möglich zu machen.
Im Rahmen der Sitzung wurden in einem Workshop die Schwerpunkte der Ausschussarbeit für die kommenden 12 bis 16 Monate festgelegt. Zur Vorbereitung wurden die Teilnehmenden mittels einer Online-Umfrage im Vorfeld um Input gebeten.
Zunächst wurden die Ergebnisse der Online-Umfrage von Gerti Oswald, Abteilungsleiterin DIHK, BIHK, CSR, BWA, vorgestellt. Die Ergebnisse wurden in Vorbereitung zum Workshop geclustert. Die Mitglieder erhielten die Möglichkeiten, aus den Oberpunkten Umwelt und Energie, Nachhaltigkeitsberichterstattung, Kreislaufwirtschaft und Globale Gesellschaft, den für sie wichtigsten Schwerpunkt zu identifizieren. Sodann wurden innerhalb dieser beiden Schwerpunktthemen die wichtigsten Handlungsfelder gewählt. Die Mitglieder wählten aus dem Schwerpunktthema Umwelt/Energie/Kreislaufwirtschaft die Handlungsfelder 10-R-Economy, Transformation zur Konsumreduzierung und Mobilitätstransformation, aus dem Schwerpunktthema Nachhaltigkeitsberichterstattung das Handlungsfeld Taxonomie. Im nächsten Schritt wurden Ziele und konkrete Maßnahmen zu den gewählten Handlungsfeldern entwickelt.
Gerti Oswald, berichtete anschließend über Aktuelles aus der IHK und über relevante wirtschaftspolitische Entwicklungen.
Dr. Norbert Ammann, Referatsleiter Umwelt, Energie, Klima der IHK für München und Oberbayern, stellte den Zeitplan zur Verabschiedung der IHK-Positionen zur Klimapolitik und zu den Notfallmaßnahmen Energie für die Vollversammlung am 5. Juli vor und erläuterte die Rohstoffabhängigkeit Deutschlands von Russland. Anschließend wurde insbesondere über den Duktus und die Inhalte des IHK-Positionspapiers zur Klimapolitik diskutiert.
Am 10. März 2022 fand die erste Sitzung des Ausschusses Unternehmensverantwortung in der neuen Wahlperiode statt.
Im Fokus der Sitzung standen Initiativen der EU und des Bundes zu den Themen Umweltpolitik, Klimaschutz und Nachhaltigkeit.
Eva Weik (DIHK) stellte die umweltpolitischen Initiativen und Entwicklungen der EU sowie die im Koalitionsvertrag der Ampel verankerten Nachhaltigkeitsinitiativen vor. Der Green Deal stellt mit seinem umfassenden und integrativen Programm zur Nachhaltigkeit einen politischen Paradigmenwechsel dar. Sie weist darauf hin, dass die Transformationsaufgabe für die Wirtschaft gewaltig ist, aber neben Risiken auch zahlreiche Chancen für die deutsche Wirtschaft beinhaltet.
Dr. Katharina Reuter, Geschäftsführerin des Bundesverbandes Nachhaltige Wirtschaft e.V., stellt Mitglieder, Ziele und Tätigkeitsfelder des 1992 gegründeten Verbandes vor. Sie weist darauf hin, dass ESG-Kriterien mittlerweile ein zentrales Kriterium für die Unternehmensstrategie vieler Unternehmen darstellen. Die First Mover der nachhaltigen Unternehmen werden mittlerweile zu gefragten "role models". Sie erläutert die Schwerpunkte und geplanten Aktivitäten des Bundesverbandes. Ziel aller Aktivitäten ist es, progressive Schritte auf dem Weg zu einer nachhaltigen Wirtschaft und Gesellschaft zu unterstützen und die Unternehmen auf die Zukunftsmärkte vorzubereiten. Schwerpunkte der Vereinsarbeit sind: Erneuerbare Energien, Kreislaufwirtschaft(u.a. Bildung von Circular Hubs), Agrar- und Ernährungswirtschaft, Lieferketten/EULieferkettengesetz,CSRD, Verkehr/Mobilität, Sustainable Finance sowie die Abschaffung klimaschädlicher Subventionen.
Frank Dollendorf, Bereichsleiter Außenwirtschaft der IHK für München und Oberbayern, berichtet zu den Hintergründen und Folgen des Ukraine-Krieges. Die IHK für München und Oberbayern ist derzeit in verschiedenen Task-Forces vertreten (u.a. mit StM Aiwanger). Neben den katastrophalen Auswirkungen auf die Ukraine sind die globalen Konsequenzen des Russland-Ukraine-Krieges bereits deutlich spürbar: Erheblich gestiegene Energiekosten wie auch fehlende Rohstoffe und Vorprodukte stellen Unternehmen wie Verbraucher vor große Herausforderungen.
Am 20. Oktober 2021 fand die konstituierende Sitzung des Ausschusses Unternehmensverantwortung in hybrider Form statt.
Dr. Manfred Gößl, Hauptgeschäftsführer der IHK für München und Oberbayern, begrüßte die Teilnehmer und gab ihnen folgenden Wunsch mit auf den Weg: offene, intensive und kontroverse Diskussionen der Nachhaltigkeitsthemen mit dem Ziel, jeweils die beste Lösung im Sinne des Gesamtinteresses zu finden.
Im Fokus der konstituierenden Sitzung stand die Wahl des/der Vorsitzenden und der/des Stellvertreters sowie die Entwicklung des Arbeitsprogrammes für die kommenden Jahre.
Abstimmungsergebnis:
Kathrin Wickenhäuser-Egger (Wickenhäuser & Egger AG) wurde zur Vorsitzenden, Sabine Braun (akzente kommunikation und beratung GmbH) zur stellvertretenden Vorsitzenden gewählt.
Schwerpunkte der Ausschussarbeit:
Die Schwerpunkte der Ausschussarbeit der kommenden Jahre sowie konkrete Ziele wurden in der konstituierenden Sitzung abgefragt. Die Konkretisierung erfolgt in der nächsten Sitzung.
Den Beginn der digitalen und zugleich letzten Sitzung der Wahlperiode machte Gerti Oswald, Abteilungsleiterin DIHK, BIHK, CSR, BWA mit einem Bericht über Aktuelles aus der IHK und über relevante politische Entwicklungen.
Sorgfaltspflichtengesetz
Dr. Henrike Purtik, BIHK-Referentin für CSR, stellte den aktuellen Sachstand zum Sorgfaltspflichtengesetz vor. Das Bundeskabinett hat den Referentenentwurf für ein deutsches Lieferkettengesetz am 3. März 2021 beschlossen. Eine Verabschiedung im Bundestag noch in dieser Legislaturperiode ist sehr wahrscheinlich.
Daniel Walden und Dr. André Depping von der BEITEN BURKHARDT Rechtsanwaltsgesellschaft mbH ordneten den Gesetzentwurf im Anschluss aus rechtlicher Perspektive ein.
Circular Economy
Als inhaltlicher Fokus der Sitzung wurde das Thema Kreislaufwirtschaft / Circular Economy gewählt, das durch drei Inputs aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet wurde.
Nicole Seyring, Referentin Kreislaufwirtschaft und Ressourceneffizienz bei der IHK für München und Oberbayern, stellte unter dem Titel „Die neue Kreislaufwirtschaft – vom Recycling zum zirkulären Wirtschaften“ die aktuellen Entwicklungen vor. Daran schloss Günther Langer, Leiter des Büros der Werkleitung der Abfallwirtschaftsbetriebs München, mit der Vorstellung der Initiative "Circluar Munich" an. Abschließend brachte Anton Lechner mit den Aktivitäten der Himolla Polstermöbel GmbH ein Beispiel aus der Praxis ein.
Zum Schluss bedankte sich Gerti Oswald bei den Ausschussmitgliedern für ihren engagierten Einsatz, die intensiven Diskussionen in den Sitzungen und den wertvollen Austausch in der vergangenen Wahlperiode.
Den Beginn der hybriden Sitzung machte Gerti Oswald, Abteilungsleiterin DIHK, BIHK, CSR, BWA mit einem Bericht über Aktuelles aus der IHK und über relevante politische Entwicklungen.
Klimaneutralität und CO2-Kompensation
Das Thema wurde von verschiedenen Referenten beleuchtet. Dorothea Brockhoff und Hannah Witting der B.A.U.M Consulting GmbH zeigten in ihrem Input zentrale Inhalte einer CO2-Bilanz auf und erklärten, wie wesentliche Emissionen ausgewählt und erfasst werden. Daran schloss Peter Frieß der Fokus Zukunft GmbH & Co. KG an und ging auf die Thematik der CO2-Kompensation und die unterschiedlichen Zertifikatstypen ein. Berichte aus der Praxis lieferten Jessica Paffen von der BayWa AG und Holger Cecco-Stark von der Bergzeit GmbH. Sabine Braun von der akzente kommunikation und beratung GmbH stellte abschließend die Allianz Entwicklung und Klima vor, eine Initiative des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Die Allianz hat das Ziel, Entwicklungszusammenarbeit und internationalen Klimaschutz über das Instrument der freiwilligen Kompensation von Treibhausgasen zu verknüpfen und für die Finanzierung wichtiger Entwicklungs- und Klimaschutzprojekte in Entwicklungs- und Schwellenländern zusätzliche Mittel zu mobilisieren
Unterstützungsangebote des NAP-Helpdesks
Anlässlich der steigenden Bedeutung von menschenrechtlicher Sorgfalt in Unternehmensprozessen, wurde Jenny Ohme, Beraterin des NAP Helpdesk für Wirtschaft und Menschenrechte der Agentur für Wirtschaft und Entwicklung, eingeladen, um das Unterstützungsangebot des NAP-Helpdesk vorzustellen. Der NAP-Helpdesk wurde von der Bundesregierung ins Leben gerufen, um Unternehmen bei der Umsetzung der fünf Kernelemente menschenrechtlicher Sorgfalt in Unternehmensprozesse bestmöglich zu unterstützen. Die Beratungsdienstleistungen des NAP Helpdesk sind kostenfrei und richten sich nach den Bedürfnissen des Unternehmens. Das Angebot ist breit aufgestellt und umfasst ad hoc Beratungen per Telefon und E-Mail, Unternehmensbesuche – sogenannte Scoping Termine – zur Klärung von zentralen Fragen (Welche Aktivitäten des Unternehmens zahlen auf den NAP ein? Wo bestehen Lücken? Wo liegen Prioritäten für die Umsetzung?) und individuelle Unterstützung beim Aufbau und bei der Weiterentwicklung von Schulungskonzepten.
Die Mai-Sitzung wurde coronabedingt abgesagt. Die Sitzung im Juli 2020 fand in hybrider Form statt. Neben den Berichten von Gerti Oswald, Abteilungsleiterin DIHK, BIHK, CSR, BWA mit Informationen aus der IHK und zu aktuellen politischen Entwicklungen, insbesondere dem Sorgfaltspflichtengesetz, stand der Austausch zur aktuellen Situation im Fokus.
Sorgfaltspflichtengesetz
Gerti Oswald berichtete von den aktuellen Entwicklungen hinsichtlich eines Sorgfaltspflichtengesetzes / Lieferkettengesetzes (vgl. auch à Verlinkung zur CSR-Seite). In einer Slido-Abfrage stimmten alle teilnehmenden Ausschussmitglieder für ein Lieferkettengesetz, wobei 80 Prozent eine europäische Lösung favorisierten. Ein besonders strittiger Punkt ist die Frage der Haftung von Unternehmen für Verstöße in ihrer Lieferkette. 94% der Ausschussmitglieder befürworteten in einer Slido-Abfrage die Haftung von Unternehmen für Verstöße in der Lieferkette, sofern diese vorhersehbar und vermeidbar waren und das Angemessene im Rahmen des Möglichen nicht getan wurde.
Erfahrungsaustausch zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie
In einem sehr offenen Austausch berichteten die einzelnen Ausschussmitgliedern von den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf ihr Unternehmen. Insgesamt zeigte sich ein optimistisches Bild. Die Chance der Krise für Veränderung wurde mehrfach betont. Die Krise eröffne einen neuen Blick auf das Unternehmen und fordere dazu auf, Produkte/Dienstleistungen zukunftsfähig zu gestalten.
Sabine Braun, stv. Vorsitzende des IHK-Ausschusses, stellte das Projekt „SDG-Wegweiser für kleine und mittlere Unternehmen“ vor.
SDG-Wegweiser für KMU
Der Wegweiser ist ein Tool zum praxisnahen Umgang mit den UN-Nachhaltigkeitszielen im eigenen Unternehmen, das im Auftrag des BIHK und des Landesamts für Umwelt im Rahmen des Umweltpakts Bayern konzipiert wurde. Das Angebot zielt darauf ab, die SDGs für KMU attraktiv und greifbar zu machen. Für die Erprobung der Umsetzung wurden elf Pilotunternehmen aus Bayern aus ca. 50 Bewerbenden ausgewählt. Nach dem kurzen Einblick berichtet Brigitte Gollmitzer, Import-Managerin der ilapo pharmazeutischer Großhandel GmbH & Co.KG, von ihren Erfahrungen als Pilotunternehmen bei der Umsetzung der SDGs im Rahmen des Projekts.
Erfahrungsaustausch Nachhaltigkeitsreporting
Sieben Ausschussmitglieder berichteten über ihre Erfahrungen mit der CSR-Berichterstattung. In der anschließenden Diskussion wurde die Bedeutung eines Nachhaltigkeitsberichts für Unternehmen hervorgehoben. Mithilfe eines Berichts könne das Nachhaltigkeitsmanagement auf eine andere Ebene gehoben werden, denn ein Standard gewährleiste eine ganzheitliche Sichtweise. Außerdem sei basierend auf der geschaffenen Datengrundlage eine bessere Unternehmenssteuerung möglich. Gleichzeitig diene der Nachhaltigkeitsbericht als wichtiges Kommunikationsmittel. Eine Herausforderung sahen die Ausschussmitglieder in der fehlenden globalen Datengrundlage, um messen zu können, inwieweit die SDGs bereits erfüllt werden. Eine Verknüpfung aller Standards sei notwendig und zielführend.
Der Ausschuss tagte erstmalig im sanierten IHK-Stammhaus in der Max-Joseph-Straße, im Börsensaal.
Gemeinwohlbilanz
Christine Kugler, Leiterin der Münchner Bäder der Stadtwerke München, stellte auf Wunsch der Ausschussmitglieder die Gemeinwohlbilanz der Münchner Schwimmbäder vor. Die Erstellung der Bilanz ermögliche eine umfassende systematische Betrachtung der Unternehmensaktivitäten in Bezug auf alle Interessensgruppen. Sie zeige differenziert an, in welchen Bereichen bereits ein Beitrag zum Gemeinwohl geleistet wird und wo noch Entwicklungspotenziale liegen. Gleichzeitig führe die Erstellung der Gemeinwohlbilanz aufgrund der aktiven Einbindung der Mitarbeiter zu einer gesteigerten Motivation und Identifikation, die Reflexion und der Austausch förderten Ideen für die Zukunft sowie eine werteorientierte Aktualisierung der Unternehmensstrategie.
In der sich anschließenden Diskussion wurde die Theorie der Gemeinwohlökonomie von Christian Felber, die hinter der Gemeinwohlbilanz steht, kritisch angesprochen, da diese unter anderem die Vergemeinschaftung von Kapital avisiert. Laut Christine Kugler distanziere sich die Gemeinwohlbilanz in manchen Punkten deutlich von der Theorie der Gemeinwohlökonomie. Die Bilanz wurde von Pilotunternehmen entwickelt und verfolge einen pragmatischen Ansatz. Außerdem stehe es Unternehmen frei, sich zu bestimmten Punkten nicht zu äußern; eine Identifikation mit der Ideologie dahinter sei nicht erforderlich. Die GWÖ-Bilanz sei ein praktischer Ansatz und stelle eine anwendungsnahe Möglichkeit dar, sich umfassend und tiefergehend mit dem Impact des Unternehmens auseinanderzusetzen.
„CSR und Recht“
Dr. Daniel Walden, Partner der Rechtsanwaltsgesellschaft BEITEN BURKHARDT Rechtsanwaltsgesellschaft mbh gab mit seinem Vortrag „CSR und Recht: Wie spielen Gesellschaftsrecht, Soft Law und unternehmerische Verantwortung zusammen?“ einen Impuls zum Thema. CSR ist laut Walden eine klassische Querschnittsaufgabe – wie Changemanagement, Risikomanagement und Compliance. CSR ist bereits rechtlich relevant und wird in Zukunft voraussichtlich weiter an Bedeutung gewinnen, wie zum Beispiel im Kontext von Lieferketten. Letztlich sei es die Pflicht von Unternehmen, das Gesetz zu beachten und das Unternehmensinteresse zu verfolgen. Eine Pflicht zur Gewinnmaximierung gebe es nicht. Die Interessen der Gesellschafter müssten berücksichtigt werden, andere Aspekte jedoch gleichermaßen. Das nationale Recht definiere den lokalen „CSR-Mindeststandard“ und sei als Managementziel im Sinne einer sozial, ökologisch und ökonomisch verantwortungsvollen Unternehmensführung zu verstehen.
Die Sitzung fand in den Münchner Stubn der Wickenhäuser & Egger AG statt. Die Vorsitzende des Ausschusses und Gastgeberin der Sitzung, Kathrin Wickenhäuser-Egger stellte unter dem Titel „Gelebte Verantwortung in Familienunternehmen“ das Engagement der Wickenhäuser & Egger AG vor.
Gast der Sitzung war Dr. Andreas Lenz, MdB aus dem Wahlkreis Erding – Ebersberg. Er ist Vorsitzender des Parlamentarischen Beirats für nachhaltige Entwicklung sowie ordentliches Mitglied im Ausschuss für Wirtschaft und Energie. In seinem Input ging er insbesondere auf die Rolle des Beirats ein. Der Parlamentarische Beirat für nachhaltige Entwicklung begleitet fraktions- und ressortübergreifend die Nachhaltigkeitspolitik der Bundesregierung. Ziel des Beirats ist es, dass sämtliche Anträge, Verordnungen und Gesetzentwürfe den Leitlinien nachhaltiger Entwicklung entsprechen. Da nur Empfehlungen abgegeben werden können, besteht kein direkter Einfluss auf die Gesetzgebung. Dieser werde jedoch angestrebt. Als zentrale Themenschwerpunkte ging Andreas Lenz auf den Nationalen Aktionsplan Wirtschaft und Menschenrechte (NAP), Sustainable Finance und CO2-Bepreisung ein.
Die Sitzung fand in den Räumlichkeiten der Münchener Hypothekenbank eG statt. Dr. Johanna Dichtl, Nachhaltigkeitsmanagerin bei der Münchener Hypothekenbank präsentierte den Ausschussmitgliedern, wie die Bank Nachhaltigkeit im Kerngeschäft verankert.
Sustainable Finance
Als Gast wurde Michael Schmidt, Vorstand und CIO, Lloyds Fonds AG begrüßt. Michael Schmidt sprach zum Thema „Ein nachhaltiges Finanzsystem für eine nachhaltige Wirtschaft in Europa: Der Europäische Aktionsplan zur Finanzierung nachhaltigen Wachstums“. Er war Mitglied in der High Level Expert Group on Sustainable Finance (HLEG), die Ende 2016 von der EU Kommission mit 20 Mitgliedern und neun Beobachtern aufgesetzt wurde und Empfehlungen für die Etablierung eines nachhaltigen Finanzsystems erarbeitete.
Herr Schmidt betonte, dass es sich beim Thema Sustainable Finance um einen Megatrend handle – ein Zukunftsthema, das einen grundlegenden Strukturwandel erfordere. Der regulatorische Prozess sei nicht mehr aufzuhalten und er empfahl, die zehn Maßnahmen aus dem Aktionsplan der Europäischen Kommission auf deren Relevanz für die IHK-Mitgliedsunternehmen zu prüfen und sich proaktiv einzubringen.
Nachhaltigkeit im Dienstleistungssektor
Neben Sustainable Finance stand das Thema „Nachhaltigkeit im Dienstleistungssektor“ im Fokus der Sitzung. Sabine Braun, stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses und Geschäftsführerin der akzente kommunikation und beratung GmbH, führte in die Thematik ein. Die wichtigsten Treiber für CSR in Dienstleistungsunternehmen seien Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung, Corporate Citizenship, Kundenbindung und Reputation. Die am häufigsten genannten Maßnahmen, die von Unternehmen ergriffen werden, seien Unterstützung des ehrenamtlichen Engagements der Mitarbeiter, Ökologische Ressourcenschonung sowie Spenden an gemeinnützige Vereine.
Nach Gründung des Arbeitskreises Unternehmensverantwortung im Juni 2018 wurde auf Beschluss des Präsidiums vom 6. November 2018 und der Vollversammlung der IHK für München und Oberbayern vom 5. Dezember 2018 der Arbeitskreis zu einem formalen IHK-Ausschuss aufgewertet.
In der konstituierenden Sitzung wurden Kathrin Wickenhäuser-Egger, Vorstand der Wickenhäuser & Egger AG zur Vorsitzenden und Sabine Braun, Geschäftsführerin der akzente kommunikation und beratung GmbH zur stellvertretenden Vorsitzenden des Ausschusses gewählt.
Die Sitzung fand in den Räumlichkeiten der Stadtsparkasse München statt. Neben den Gründungsformalitäten berichtete Gerti Oswald, Abteilungsleiterin DIHK, BIHK, CSR, BWA über aktuelle Themen aus der IHK und relevante politische Entwicklungen. Antoinette Marino, Nachhaltigkeitsbeauftragte der Stadtsparkasse München gab einen Einblick in die Nachhaltigkeitsstrategie und das Nachhaltigkeitsmanagement der Stadtsparkasse.
Einen Schwerpunkt der Sitzung bildete der Input von Natasche Waltke, Leiterin des Referats CSR, Sonderprojekt beim Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) e.V. Sie ging auf aktuelle, relevante politische Entwicklungen zum Themenkomplex CSR auf Bundes- und Europaebene ein und erläuterte den Prozess der Interessensvertretung.