IHK Ehrenamt

Ausschuss Kredit- und Finanzwirtschaft

Ziel des Ausschusses Kredit- und Finanzwirtschaft sind gute Bedingungen für Finanzierung, Liquidität und Eigenkapitalausstattung der Unternehmen am Standort. Die Mitglieder erarbeiten Vorschläge zur Verbesserung der regulatorischen Rahmenbedingungen und laden Landes-, Bundes- und Europapolitiker zur Diskussion ein. Es werden Positionspapiere zu aktuellen Branchenthemen erarbeitet, wie zum Beispiel zur Basel III-Finalisierung, Sustainable Finance, MiFID II und Startup-Finanzierung.

expertenrunde18022025
© Iris Haidau Photography

Der IHK-Ausschuss Kredit- und Finanzwirtschaft lud am 18. Februar 2025 zu einer Expertenrunde und einem Parlamentarischen Abend mit dem Titel "Sustainable Finance: Bürokratiearme Nachhaltigkeitsberichterstattung von KMU in der Praxis und Implikationen für Transitionspläne" in die Vertretung des Freistaates Bayern bei der EU ein.

Expertenrunde

Am Nachmittag diskutierten wir über die Nachhaltigkeitsberichterstattung von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) mit Sven Dietrich, Policy Coordinator im Referat Corporate Reporting, Audit and Credit Rating Agencies bei der DG FISMA. Zudem sprachen wir mit Dr. Bernhard Egger, Stellvertretender Geschäftsführer der Bundessparte Bank und Versicherung bei der Wirtschaftskammer Österreich, über die Bankenregulierung und mögliche Ansatzpunkte zu bürokratischen Entlastungen. Die Teilnehmenden vereinbarten die gemeinsame Erarbeitung eines Positionspapiers zur Bankenregulierung.

Das Ergebnisprotokoll finden Sie hier.

Parlamentarischer Abend

Die öffentliche Abendveranstaltung stieß mit rund 200 Teilnehmenden auf große Resonanz. Die Einführung übernahm Staatssekretär Tobias Gotthardt. Für ihn gefährdet die EU-Bürokratie die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Unternehmen. Dabei zeigt nicht nur die Nachhaltigkeitsberichterstattung, dass Aufwand und Wirkung der von der EU erlassenen Regelungen in keinem Verhältnis mehr zueinanderstehen. Anschließend folgte ein Praxisbericht von Eva Campos, Prokuristin bei der BAUCH Gruppe, einem Automobilzulieferer mit ca. 200 Mitarbeitenden aus Eitensheim bei Ingolstadt. Sie zeigte am Beispiel der BAUCH Gruppe die Chancen und Grenzen der Nachhaltigkeitsberichterstattung bei KMU auf. Der Parlamentarische Abend wurde von einer Podiumsdiskussion mit MdEP Markus Ferber, Didier Millerot (Europäische Kommission), Dr. Ralf Kronberger (Wirtschaftskammer Österreich) und Eva Campos abgerundet.

Als Key-Messages konnten die Teilnehmenden folgende Punkte mitnehmen:

  • Reines Reporting führt nicht zur Klimaneutralität
  • Indirekte Berichtspflicht durch Trickle-down-Effekt – Datenanforderungen durch Value Chain Cap limitieren
  • Der Entwurf des Voluntary SME Standards benötigt eine weitere Vereinfachung
  • Investitionen in Nachhaltigkeit müssen wirtschaftlich rentabel sein

Einen ausführlichen Nachbericht zum Parlamentarischen Abend finden Sie hier.

Den begleitenden 2-Pager zur Veranstaltung erhalten Sie hier.