Ausbildungsprofil Berufskraftfahrer/-in
Berufskraftfahrer/-innen bringen Bewegung in die Welt. Dabei transportieren die Fachkräfte Personen und Güter sicher und unter Beachtung der gesetzlichen Vorgaben. Während der Tätigkeit im Nah- und Fernbereich ist die professionelle Zusammenarbeit mit anderen Berufsgruppen (z.B. Logistik und Fahrzeugtechnik) erforderlich.
Voraussetzungen für die Ausbildung als Berufskraftfahrer/-in
Für die Ausbildung zum/zur Berufskraftfahrer/-in sollten Sie in der Regel mindestens 17 Jahre alt sein und über einen Hauptschulabschluss oder einen mittleren Schulabschluss verfügen. Zwingend vorausgesetzt wird ein Schulabschluss allerdings nicht.
Viele Ausbildungsbetriebe setzen einen Führerschein der Klasse B voraus, einige ermöglichen Ihnen den Erwerb während der Ausbildung. Denn sofern Sie noch nicht über die Fahrerlaubnisse der Klassen CE (Führen von Fahrzeugkombinationen und Sattelkraftfahrzeugen mit einer Mindestlänge von 16 Meter) und D (Fahrzeuge mit einer Mindestlänge von 11,80 Meter) verfügen, erlangen Sie diese während der Berufsausbildung.
Außerdem ist eine medizinisch-psychologische Untersuchung sowie die Bescheinigung eines Augenarztes erforderlich, um eine Ausbildung zum/zur Berufskraftfahrer/-in zu beginnen.
Ablauf der Ausbildung zum/zur Berufskraftfahrer/-in
Als angehende/-r Berufskraftfahrer/-in absolvieren Sie eine duale Ausbildung. Das bedeutet, dass ihnen Ihr Ausbildungsbetrieb die praktischen Kenntnisse und Fertigkeiten für die spätere Tätigkeit vermittelt. Zusätzlich besuchen Sie an zwei Tagen pro Woche oder in Unterrichtsblöcken die Berufsschule. Dabei erlangen Sie das nötige theoretische Fachwissen.
Die Ausbildung dauert in der Regel drei Jahre. Während dieser Zeit erhalten Sie eine Ausbildungsvergütung . Nach etwa 18 Monaten findet die praktische und theoretische Zwischenprüfung statt, nach drei Jahren legen Sie die Abschlussprüfung ab und tragen nach dem Bestehen offiziell die Berufsbezeichnung Berufskraftfahrer/-in.
Zu den wichtigsten Kenntnissen und Fertigkeiten, die Sie während der Ausbildung zum/zur Berufskraftfahrer/-in erlernen, gehören:
- Fahrzeuge der Führerscheinklassen CE und D sicher im Straßenverkehr führen
- Verkehrssicherheit durch Sichtkontrollen feststellen sowie Übernahme- und Abfahrtskontrollen durchführen
- Fahrgastsicherung gewährleisten, bzw. Güterbeladung, -sicherung und -verteilung unter Beachtung der Höchstgrenzen planen und sicherstellen
- Gepäck oder Transportgut annehmen, auf Mängel prüfen und Maßnahmen bei Beanstandungen einleiten
- Umgang mit mobilitätseingeschränkten Fahrgästen (z.B. Senioren, Menschen mit Behinderung)
- Dokumentation erbrachter Leistungen, Leistungsabrechnung
- Rechtsvorschriften
- Einsatzbereiche bestimmter Fahrzeugtypen und Hilfsmittel
- Umweltschutz
- Grundlagen der Fahrzeugtechnik
In der Berufsschule erlangen Sie nicht nur fachspezifisches Wissen, sondern sie erweitern auch Ihre Kenntnisse in allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch, Wirtschaft oder Sozialkunde. Während im Alltag moderne Hilfsmittel wie Navigations-, Maut- und Funkgeräte sowie Fahrtenschreiber zu bedienen sind, zielt die Ausbildung darauf ab, dass Sie auch ohne moderne Technik zum Ziel kommen und z.B. Ihren Kraftstoffbedarf berechnen können.
Daher gilt: Im fahrpraktischen Teil der Abschlussprüfung dürfen Sie die gesamte vorhandene Fahrzeugausstattung nutzen. Im schriftlichen Teil der Abschlussprüfung stehen Ihnen allerdings nur ein einfacher Taschenrechner, Formelsammlung, Kfz-Tabellenbuch und ein Straßenatlas für Deutschland und Europa mit Entfernungsangaben zur Verfügung.
Perspektiven nach der Ausbildung als Berufskraftfahrer/-in
Ob Sie im Personennahverkehr Omnibusse fahren, Güter transportieren, zwischen zwei Werken eines Unternehmens pendeln, durch ganz Europa unterwegs sind oder schwere Lasten oder Gefahrgüter transportieren möchten: Die Auswahl an Stellenangeboten ist groß.
Sie haben zudem die Möglichkeit, die nächsten Generationen als Ausbilder zu begleiten oder sich in bestimmten Bereichen wie Ladungssicherheit, Gefahrgut oder Logistik fortzubilden. Ebenso sind Aufstiegsweiterbildungen z. B. zum/zur Meister/-in Kraftverkehr oder Techniker/-in Verkehrstechnik möglich. Auch ein berufsbegleitendes Studium ist eine interessante weiterführende Option.