IHK Berufsbildung

Ausbildungsprofil Bauzeichner/-in

Der Beruf des/der Bauzeichners/-in hat sich in den vergangenen Jahrzehnten enorm gewandelt. Während früher alles per Hand gezeichnet wurde, übernehmen heute Computerprogramme einen Großteil des Zeichnens. Der Umgang mit der CAD-Software (Computer Aided Design) ist daher ein wichtiger Bestandteil der Ausbildung zum/zur Bauzeichner/-in.

Trotzdem gehört das technische Zeichnen zur dualen Ausbildung dazu. Schließlich müssen Sie wissen, wie es geht, und die mit dem Computer erstellten Ansichten und Grundrisse auf ihre Richtigkeit überprüfen.

Inhaltsverzeichnis

Voraussetzungen für die Ausbildung als Bauzeichner/-in

Rechtlich gesehen ist für diese duale Ausbildung kein spezieller Schulabschluss vorgesehen, doch die meisten Ausbildungsbetriebe bevorzugen Schulabgänger mit Abitur ein. Gute bis sehr gute Noten werden vor allem in den Fächern Mathematik, Werken/Technik und Physik erwartet. Zu den wichtigsten Voraussetzungen für die Ausbildung zum/zur Bauzeichner/-in gehören außerdem:

  • Technisches Interesse
  • Räumliches Vorstellungsvermögen
  • Zeichnerische Begabung und Grundkenntnisse
  • Rechnerische Fähigkeiten
  • Interesse an Informatik
  • Logisches Denken
  • Präzision und Sorgfalt

Da Bauzeichner/-innen in der Regel im Team mit Architekten, Ingenieuren und Bauleitern arbeiten, sollten Sie teamfähig sein und über ausgezeichnete kommunikative Kompetenzen verfügen.

Ausbildung als Bauzeichner/-in: Schwerpunkte

Bauzeichner/-innen sind in Architektur- und Ingenieurbüros, auf Bauämtern und bei großen Baufirmen tätig. Ihr Arbeitsort ist in der Regel das Büro. Es kommt aber auch vor, dass sie Baustellen besuchen, um sich vor Ort ein Bild zu machen. Zu den wichtigsten Tätigkeiten von Bauzeichner/-innen gehören:

  • Erstellung von Zeichnungen und Konstruktionsplänen für Gebäude, Brücken oder Straßen (z. B. Grundrisse, Ansichten und Detailzeichnungen) unter Berücksichtigung technischer Vorschriften und gesetzlicher Vorgaben
  • Berechnungen (z. B. von benötigtem Baumaterial, Kosten)
  • Bereitstellung technischer Unterlagen
  • Überwachung und Kontrolle der Bauvorhaben
  • Überwachung von Termin- und Budgetvorgaben
  • Verwaltung und Sicherung von Daten

Während der Ausbildung müssen Auszubildende zur Ergänzung der im Ausbildungsrahmenplan bezeichneten Fertigkeiten und Kenntnisse den Ablauf von Bauprojekten durch mindestens 20 Baubegehungen oder Werksbesichtigungen kennen lernen. Darüber hinaus ist für Auszubildende ein Baustellenpraktikum von 6 bis 18 Wochen vorgesehen.

Die Ausbildungsdauer beträgt drei Jahre. Im dritten Lehrjahr spezialisieren sich angehende Bauzeichner/-innen auf einen der Schwerpunkte Architektur, Ingenieurbau oder Tief-, Straßen- und Landschaftsbau. Auszubildende erhalten während der gesamten Ausbildungszeit eine angemessene Vergütung.

Weitere Infos zum Ausbildungsbeginn und vielen weiteren Themen finden Sie bei der Ausbildungsberatung.

Karriereperspektiven nach der Ausbildung

Nach ihrer dualen Ausbildung können sich Bauzeichner/-innen auf unterschiedlichen Feldern fortbilden und spezialisieren. Mögliche Weiterbildungen sind:

  • Baurecht
  • Bautechnik
  • CAD-Fachkraft
  • Staatlich geprüfte/r Techniker/-in

Auch ein Studium – berufsbegleitend oder als Vollstudium – kommt für Bauzeichner/-innen mit Hochschulreife infrage. Für Studiengänge wie Architektur, Bauingenieurwesen, Vermessungstechnik oder Stadtplanung stellt die duale Ausbildung als Bauzeichner/-in eine gute Grundlage dar

Digitale Arbeitsfelder als Bauzeichner/-in

Die Digitalisierung hat den Beruf des/der Bauzeichners/-in regelrecht revolutioniert: Während früher kein Arbeiten ohne Bleistift, Lineal und Papier denkbar war, ist es heute ein Problem, wenn der Strom ausfällt: Denn zahlreiche Programme und Systeme unterstützen den/die Bauzeichner/-in bei der täglichen Arbeit. Dazu zählen z. B. diese:

  • Geoinformationssysteme
  • 3-D-Druck
  • 3-D-Laserscanning (Gebäude mit einem Laserscanner vermessen)
  • Holografie-Software (holografische Darstellung von Bauwerken

Das wichtigste „Werkzeug“ des/der Bauzeichners/-in ist aber die CAD-Software, mit der fast alle Baupläne und Konstruktionszeichnungen angefertigt werden. Begeisterung für innovative Software und für die Arbeit am Computer ist für diesen Beruf daher unabdingbar