Renate Waßmer: „Mein größter Wunsch ist Bürokratieabbau“
IHK-Vizepräsidentin und Sparkassen-Chefin Renate Waßmer spricht im Interview über Ehrenamt, Krisenerfahrungen, Sustainable Finance und Erwartungen an die neue Bundesregierung.
Frau Waßmer, auch dank Ihnen ist das Präsidium der IHK so weiblich wie nie. Es ist paritätisch besetzt. Müssen die Sparkassen in dem Punkt von der IHK lernen?
In der Gesamtheit unserer Beschäftigten nicht. Da haben wir einen Frauenanteil von etwa 60 Prozent. Auf der obersten Führungsebene haben wir allerdings Nachholbedarf. Vorständinnen gibt es hier noch zu wenige. Da kommen wir nur auf gut 5 Prozent.
Sie sind Vorstandsvorsitzende. Wie haben Sie das geschafft?
Oh, ja, das auch noch (lacht). Ich habe das Credo: Ich gebe da, wo ich bin, das Beste. Und dann schaue ich, was passiert. Ich habe mich immer gefragt: Ist das, was ich aktuell tue, auch das, was ich gerne tue? Ich will jetzt unbedingt diesen Titel – diesen Gedanken hatte ich nie. Ich glaube, Karriere fällt leichter, wenn man nicht verkrampft oder mit Verbissenheit an die Sache herangeht. Glück gehört natürlich auch dazu.
Und die Bereitschaft, neue Aufgaben zu übernehmen …
Ja, sicher. Ich war 20 Jahre am Hochrhein bei der Sparkasse im Südbadischen direkt an der Schweizer Grenze. Das war hoch interessant. 2009 bin ich zur Sparkasse Bad Tölz-Wolfratshausen in den Vorstand gewechselt. 2016 habe ich den Vorstandsvorsitz übernommen.
Wie kam es zu Ihrem Engagement in der IHK?
Engagement im Ehrenamt – darin sehe ich grundsätzlich einen wichtigen Beitrag für eine funktionierende und lebendige Demokratie. Es geht ganz konkret darum, Wirtschaft und Politik aktiv mitzugestalten. Ich war früher am Hochrhein bei den Wirtschaftsjunioren aktiv, die gelten ja als die jungen Wilden in der Wirtschaft.
Und als Talentschmiede der IHK …
Ja, das auch. Der IHK war ich immer schon sehr verbunden und dieser enge Kontakt hat sich in den Jahren gehalten. Seit 2016 bin ich nun im Regionalausschuss Bad Tölz–Wolfratshausen. Ich war gemeinsam mit Kilian Willibald stellvertretende Regionalausschussvorsitzende und habe im Juni 2021 den Vorsitz von Reinhold Krämmel übernommen.
Mir gefällt diese Branchenvielfalt.
„Mein Fokus liegt auf Nachhaltigkeit“
Warum arbeiten Sie im Ehrenamt für die IHK?
Ich mache gerne Ehrenamt, es macht mir einfach Spaß. In der IHK habe ich den direkten Kontakt mit Kolleginnen und Kollegen aus anderen Branchen. Mir gefällt diese Branchenvielfalt, die wir in unseren Gremien haben. Zudem halte ich nichts davon, nur zu schimpfen über das, was einem nicht passt. Wenn man die Chance hat, sich einzubringen, etwas zu verändern, muss man die nutzen.
Sie sind zum ersten Mal Mitglied der Vollversammlung – und gleich in das Präsidium gerutscht. Wie kam es dazu?
Ich erhielt einen Anruf, bei dem ich gefragt wurde, ob ich mir vorstellen könnte, als Mitglied des Teams Vielfalt ins Präsidium zu gehen. Ich habe kandidiert und wurde ins Präsidium gewählt. Darüber habe ich mich sehr gefreut.
Was reizt Sie an dieser neuen Aufgabe im IHK-Präsidium?
Ich finde es gut, neben meiner Tätigkeit im Regionalausschuss eine weitere Plattform zu haben. Es macht mir Freude, gemeinsam etwas bewegen zu können. Wir nehmen Themen auf, die die Wirtschaft umtreiben. Wir laden sie auf mit Praxiswissen und geballter Fach-Expertise und schauen dann, wie wir unsere Anliegen umsetzen können - entweder hier in der Region oder über Vollversammlung und Präsidium oberbayernweit. Schließlich muss man überlegen, was die beste Wirkung erzielt. Ob man einen Vortrag hält, ein Positionspapier veröffentlicht oder den direkten Kontakt mit der Politik sucht.
Welche Themen wollen Sie in der IHK vorantreiben?
Jeder in der IHK hat ja so sein Branchen-Steckenpferd. Mein Fokus liegt auf dem Thema Nachhaltigkeit, das die ganze Finanzbranche betrifft. Ich kann es von der fachlichen Seite her sehr gut bespielen.
Dazu kommen Ihre regionalen Themen.
Ja, genau. Die Themen, die uns im Regionalausschuss Bad Tölz-Wolfratshausen bewegen, möchte ich auch in die Vollversammlung und ins Präsidium einbringen. Das verstehe ich unter Vielfalt und ist eine sehr spannende Aufgabe
Wie geht’s denn der Wirtschaft hier bei Ihnen?
Im Großen und Ganzen gut. Wir sind ein robuster, stabiler Landkreis mit einer großen Branchenvielfalt. Und unsere regionale Wirtschaft hier im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen ist sehr kleinteilig. Die meisten Betriebe beschäftigen weniger als 50 Mitarbeiter. Das alles macht die Region relativ krisensicher. Wenn ein Unternehmen Probleme hat, belastet das nicht automatisch die ganze Region. Wir haben hier keine Klumpen-Risiken.
Unsere Wirtschaft ist insgesamt gut aufgestellt.
Das hört sich sorgenfrei an.
Unsere Wirtschaft ist gut aufgestellt. Was wir aber schon spüren, ist der Fachkräftemangel. Er wird bei uns nochmals verschärft, weil bezahlbarer Wohnraum knapper ist als in anderen Regionen Bayerns. Zwei weitere Probleme: Wir haben zu wenige verfügbare Gewerbeflächen und immer noch Lücken im Breitbandausbau. Ganz sorgenfrei ist das Gesamtbild also nicht.
Wie haben Sie mit Ihrer Sparkasse auf die Corona-Krise reagiert?
Die hat uns natürlich genauso überrascht wie alle anderen Unternehmen auch. Da ging es ja nicht nur um Herausforderungen in den Geschäftsprozessen, die Corona-Krise hat die Menschen auch emotional ganz stark bewegt. Wie schütze ich meine Gesundheit und die Gesundheit meiner Angehörigen? Was wird aus meinem Arbeitsplatz? Wir haben jetzt eine gewisse Krisenroutine, obwohl der Begriff eigentlich ein Widerspruch ist.
Wie hat Corona die Arbeit Ihrer Sparkasse verändert?
Wichtig war natürlich der Schutz unserer Mitarbeiter und unserer Kunden. Wir haben Hygiene-Konzepte entwickelt und unsere Teams auf verschiedene Räumlichkeiten verteilt. Im Sommer nutzten viele die Möglichkeit, sich von unserem Betriebsarzt impfen zu lassen. Und wir haben unsere Arbeit digitalisiert. Mobile Working, Skypen, WebEx – das hatten wir vor Corona noch nicht so auf dem Schirm.
Wie stark hat Corona das Verhalten der Kunden geändert?
Uns war klar, dass die Coronakrise der Härtetest für unser Firmenkunden-Center wird. Wir haben das Team deshalb schnell temporär verstärkt. Die Unternehmen wollten natürlich wissen: Wie geht es weiter? Und: Wie komme ich an die Förderkredite ran?
Hat die Krise den Trend zum Online-Banking verstärkt?
Ja, Online-Banking hat einen massiven Schub bekommen. Ebenso unsere weiteren digitalen Angebote. Wir haben unser telefonisch erreichbares Kunden-Service-Center weiter ausgebaut und ein digitales Beratungscenter ins Leben gerufen. Ich denke, es ist uns gut gelungen, unseren Kunden in einer Krise globalen Ausmaßes, ein absolut verlässlicher und vertrauensvoller Partner zu sein.
Waren Sie auch bei den Förderkrediten mit am Ball?
Bei den KfW- und LfA-Krediten waren wir stark involviert. Das zählte mit zu unseren Kernaufgaben für die Firmenkunden. Wichtig waren Antworten auf die Fragen wie: Welche Hilfen gibt es? Was kann ich beantragen?
Da gab es anfangs Ärger, weil die Kredite nur schleppend bei den Unternehmen ankamen.
Das stimmt. In den ersten Tagen lief die Kreditprüfung in Abstimmung mit KfW und LfA nicht immer ganz rund. Dann wurde aber schnell nachgebessert, etwa mit weiteren Haftungsfreistellungen und Prozesserleichterungen. In Verbindung mit den Coronahilfen sind wir so ganz gut durch die Krise gekommen.
Wir sind sehr nahe an den Kunden dran.
Wirte haben berichtet, dass sie ohne Unterstützung ihrer Hausbanken die Krise nicht überlebt hätten. Ist das nicht ein starkes Argument für die Sparkassen?
Ja, das stimmt. Wir sind immer nah an unseren Kunden dran, und wir kannten sie ja schon vor der Corona-Pandemie sehr gut. Das macht in einer Krise vieles leichter und bleibt die Basis dafür, dass wir unsere Firmenkunden natürlich auch weiter optimal unterstützen werden.
Brauchen die Unternehmen Ihre Hilfe noch? Oder kommen sie inzwischen aus eigener Kraft auf die Beine?
Wir sind jetzt in der Phase der Nachsorge. Bei dem einen oder anderen wird die Tilgung erst noch einsetzen. Dann werden wir unsere Kunden weiter begleiten. Und wenn der Aufschwung kommt, wird es sicher in vielen Fällen Anschubfinanzierungen brauchen.
Was ist mit der Pleitewelle? Kommt die noch?
Ich glaube nicht, dass das Thema Insolvenzen komplett vom Tisch ist. Aber die große Welle, wie man sie zu Beginn der Krise befürchtet hatte, sehe ich tatsächlich nicht. In Summe hat das eben schon gewirkt: Förderkredite, Corona-Hilfen, Kurzarbeitergeld und die Aussetzung der Insolvenz-Antragspflicht. Das war gut und richtig so.
Haben Sie sich in der Krise gut regiert und informiert gefühlt?
Zu Beginn der Krise auf jeden Fall. Man hat im Prinzip auf die Instrumente gesetzt, die sich in der Finanzkrise bewährt haben. Das fand ich gut. Die Wirtschaftshilfen wurden quasi über Nacht eingeführt. Dass da auf Anhieb nicht alles perfekt laufen kann, liegt auf der Hand. Aber wir waren über alle Schritte sehr gut informiert. Die eigentlichen Probleme gab es eher im Gesundheitsbereich.
Man hätte viel Unsicherheit vermeiden können.
Was kritisieren Sie?
Im Verlauf der Krise fiel es immer schwerer, den Überblick zu behalten. Welche Corona-Regeln gelten heute? Was gilt morgen? Wieso ist das in Bayern so, aber in Baden-Württemberg wieder anders? Bei unseren Nachbarn im Süden, in Tirol, galten wieder andere Regeln. Da war vieles gut gemeint, aber schlecht abgestimmt. Irgendwann hat das keiner mehr verstanden.
Was wäre aus Ihrer Sicht die richtige Konsequenz?
Bei einer Krise dieses Ausmaßes müssen wir die Dinge schneller zentral regeln. Da führt der Föderalismus eher zu einer Verzettelung. Das Primat der Gesundheit gilt ja für alle gleich, da gibt es keine regionalen Unterschiede. Wenn überall die gleichen Regeln gelten, werden sie auch besser akzeptiert. Da hätte man viel Unsicherheit vermeiden können.
Kommen wir zurück auf Ihr Thema Nachhaltigkeit. Was ist so schlecht daran, die Finanzbranche grün zu machen?
Ich denke, man muss hier thematisch zwei Aspekte trennen. Der eine Aspekt ist die Nachhaltigkeit. Daran kommen wir natürlich nicht vorbei. Niemand in Politik und Wirtschaft kann und will es sich heute noch leisten, das Thema Nachhaltigkeit zu ignorieren. Da sind erfreulich viele Unternehmen aus eigenem Antrieb schon sehr aktiv. Der andere Aspekt beschreibt den Ansatz, Nachhaltigkeit mit der Finanzbranche zu verbinden, also Sustainable Finance. Das sehe ich kritisch, weil das zu noch mehr Bürokratie führt.
Die EU-Kommission bestreitet das. Sie betont, es gehe um grüne Weichenstellungen für die großen Finanzströme.
Damit wird Kapital-Allokation betrieben. Wenn wir die Kreditvergabe an mittelständische Unternehmen mit Umweltkriterien verknüpfen müssen, besteht die große Gefahr einer kontraproduktiven Wirkung. Die Unternehmensfinanzierung könnte so verlangsamt oder gar beschränkt werden, ohne einen substanziellen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele zu leisten.
Können Sie das bitte noch genauer erklären.
Ich nenne Ihnen ein konkretes Beispiel. Wenn Finanzinstitute ihre Kunden einschätzen und Ratings ausarbeiten, sollen künftig auch ESG-Kriterien abgefragt werden.
Das sind die Nachhaltigkeitsziele der UN.
Ja, genau. Wir müssten also abschätzen, wie hoch beispielsweise der CO2-Ausstoß und der Wasserverbrauch eines Unternehmens sind. Es wird diskutiert, dass je nach Erfüllung dieser Kriterien Kredite verteuert oder vergünstigt werden.
Das halte ich für sehr gefährlich.
Wo liegt hier genau das Problem?
Wie soll ein Firmenkunden-Berater im Detail einschätzen, ob ein Unternehmen grün oder nicht-grün produziert? Angenommen, ein Betrieb baut Teile für eine Windkraftanlage, dann ist dieser Produktionsprozess möglicherweise nicht durchgängig ökologisch, aber der Sinn und Zweck des Ganzen, nämlich die Produktion von Ökostrom, ist wieder „grün“. Das ist einfach zu viel Regulatorik.
Was halten Sie von der Überlegung, dass Banken Kredite für grüne Unternehmen mit weniger Eigenkapital hinterlegen müssen? Das halte ich für sehr gefährlich. Denn da werden zwei Methoden vermischt, die nichts miteinander zu tun haben. Ich sehe hier die Gefahr eines Anreizes, grüne Firmen zu finanzieren, die möglicherweise dennoch ein Ausfallrisiko haben. Das widerspricht dem Ziel der Bankenregulierung: die Stabilität des Finanzmarktes sichern. Dafür muss das Ausfallrisiko das entscheidende Kriterium für die Kreditvergabe bleiben.
Trifft Sustainable Finance auch die kleine Firma in Bad Tölz?
Ja, wenn das so durchdekliniert wird, wie von der EU geplant, und entsprechende aufwändige Erhebungen bis hin zu Brown-Penalizing-Faktoren eingeführt werden. Viele Unternehmen sehen dieses Risiko nicht oder haben sich noch nicht genügend damit beschäftigt. Da gilt es, Aufklärungsarbeit zu leisten.
Auf EU-Vorhaben Einfluss nehmen – dafür organisiert die IHK seit Jahren Großveranstaltungen in Brüssel. Halten Sie diesen Ansatz für richtig?
Ja, das finde ich gut. Dort wird ein großer Teil der Politik gemacht, die sich bei uns im Landkreis auswirkt - sei es die Regulatorik im Bankenwesen oder Sustainable Finance. Wenn das unsere kleinen und mittleren Unternehmen trifft, ist es nur folgerichtig, wenn man sagt: Wir als IHK machen mit der Expertise unserer Unternehmen direkt in Brüssel deutlich, wie sich EU-Vorhaben auswirken. Und das mit ganz konkreten Beispielen.
Nun haben wir mit Ursula von der Leyen eine deutsche Präsidentin der EU-Kommission. Macht es das nicht leichter, in Brüssel bayerische Positionen zu vertreten?
Es sollte zumindest möglich sein, mit ihr ins Gespräch zu kommen. Ich selbst habe den Versuch noch nicht unternommen. Aber ich bin sicher, dass die IHK-Spitze das ganze Netzwerk der IHK-Organisation nutzen wird, um in Brüssel und Berlin die Interessen unserer Mitglieder bestmöglich zu vertreten.
Die IHK ist immer eine gute Plattform.
Ottmar Edenhofer, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, sagt, die IHK sei die ideale Plattform, um über den Weg zur klimaneutralen Wirtschaft zu diskutieren. Was halten Sie von dem Vorschlag?
Die IHK ist immer eine gute Plattform. Erstens ist es wichtig, die Unternehmen über das zu informieren, was auf sie zukommt. Zweitens machen wir Politikberatung. In den Regionalausschüssen, in der Vollversammlung und im Präsidium sitzen die Leute, die das, was die Politik vorgibt, in der Praxis umsetzen müssen. Aus der Diskussion heraus müssen wir klare Botschaften formulieren, die wir dann nach Brüssel und Berlin transportieren.
Was erwarten Sie sich von der neuen Bundesregierung?
Mein größter Wunsch ist der Bürokratieabbau. Einfach mal Vorschriften ausmisten und aussortieren – das wäre ein guter Anfang. Wenn ich mir anschaue, was manche Unternehmen heute für Meldepflichten zu erfüllen haben. Unzumutbar. Wir brauchen einfach weniger Regulatorik. Digitalisierung ist auch ein Riesen-Thema. Und bitte jetzt keine Verbote und Steuererhöhungen!
Müsste die neue Regierung nicht auch für mehr Fachkräfte sorgen?
Das Problem ist in der Tat alarmierend. Wenn man sich die bayernweite Entwicklung bis zum Jahr 2030 anschaut, haben wir eine Lücke von 1,3 Millionen Erwerbstätigen auf dem Arbeitsmarkt. Das ist dramatisch, auch für unsere Alterssicherung. Hinzu kommt hier übrigens der anhaltende Niedrigzins, der die Finanzierung der Rente weiter erschwert.
Ist auch Ihre Sparkasse vom Fachkräftemangel betroffen?
Es wird schwieriger, gute Azubis zu finden. Da müssen wir heute mehr tun als früher. Gleiches gilt, wenn wir qualifizierte Spezialisten suchen.
Wird es in Bayern auch in Zukunft eine flächendeckende Versorgung des Mittelstands geben?
Ja, davon gehe ich aus. Natürlich macht uns der Niedrigzins das Leben schwer. Die Regulatorik hat wenig Vorteilhaftes und das nur dort, wo sie tatsächlich für die Stabilität der Finanzmärkte sorgt. Wir müssen daher die Kosten senken, unsere Geschäftsmodelle weiterentwickeln und die Unternehmen krisenfest aufstellen. Das alles macht unsere Arbeit heute noch anspruchsvoller als vor 20 Jahren.
Sie klingen aber ziemlich zuversichtlich.
Ich bin generell ein optimistischer Mensch. Es hilft ja nichts, über Probleme nur zu jammern. Ich blicke sehr positiv auf die Digitalisierung, die uns große Chancen eröffnet. Wir können Prozesse schlanker und sehr viel schneller machen. Dazu kommt mit der demografischen Entwicklung die Generation Z (Jahrgänge 1997 bis 2010, die Red.). Die jungen Menschen werden jetzt Mitarbeiter, Chefs und Kunden. Das bringt uns ganz neue Impulse - auch in Richtung Nachhaltigkeit. All das und noch viel mehr sehe ich als große Chancen, die wir alle positiv nutzen müssen.
Zur Person
Renate Waßmer ist Vorsitzende des Vorstands der Sparkasse Bad Tölz-Wolfratshausen. Die gelernte Sparkassenbetriebswirtin ist seit 2016 ehrenamtlich im IHK-Regionalausschuss Bad Tölz-Wolfratshausen aktiv. Im Juni 2021 übernahm sie den Vorsitz und zog damit in die IHK-Vollversammlung ein. Weiterhin ist sie Vizepräsidentin und Schatzmeisterin im IHK-Präsidium. In ihrer früheren Heimat war sie viele Jahre Mitglied der Wirtschaftsjunioren Hochrhein, 2008 als Vorsitzende.
Engagement im IHK-Ehrenamt
- Interview mit IHK-Präsident Klaus Josef Lutz: "Ich sehe mich als Teamplayer"
- Interview mit Ingrid Obermeier-Osl: „Jeden Tag wird Angst geschürt“
- Interview mit Dagmar Schuller: "Wir brauchen endlich einen Plan"
- Interview mit Carola von Peinen: "Unglaubliche Chancen"
- Interview mit Günes Seyfarth: "Ich bin eine Macherin"
- Mitglieder der IHK-Vollversammlung