Das haben die Spitzenkandidatinnen und Spitzenkandidaten wirtschaftspolitisch vor
Was wollen die Parteien für die Wirtschaft machen?
Wir haben bei den bayerischen Spitzenkandidatinnen und Spitzenkandidaten zur Bundestagswahl 2025 nachfragt:
- Wie wollen Sie die Wirtschaft wieder zu neuem Wachstum bringen?
- Was sind die wichtigsten Themen, die Ihre Partei wirtschaftspolitisch anpacken möchte?
- Was wollen Sie, wenn Sie in einer neuen Bundesregierung mitregieren sollten, für die Wirtschaft als Erstes angehen?
Hier finden Sie die Antworten der Spitzenkandidatinnen und Spitzenkandidaten von SPD, CSU, Bündnis90/Die Grünen, FDP, AfD, BSW und Die Linke.
Wie wollen Sie die Wirtschaft wieder zu neuem Wachstum bringen?
"Neues Wachstum schaffen wir mit dem unbürokratischen „Made-in-Germany“- Bonus, einer Prämie für Investitionen in Deutschland. Mit dem Deutschlandfonds mobilisieren wir öffentliches und privates Kapital, um die wichtigen Investitionsbedarfe erfüllen zu können, und dafür werden wir auch die Schuldenbremse klug reformieren. Bei den Stromkosten deckeln wir die Netzentgelte auf 3 ct/kWh. Und wir werden weiter entschlossen Bürokratie abbauen."
"Deutschland braucht einen Politikwechsel. Die Ampel hat unser Land in die Rezession geführt: Unternehmen wandern ab, Arbeitsplätze verschwinden und Deutschland fällt international zurück. Diesen Abschwung werden wir beenden mit einem Comeback-Plan für die Wirtschaft mit wettbewerbsfähigen Unternehmenssteuern, einer sicheren und bezahlbaren Energieversorgung und einem investitionsfreundlichen Klima, das den Mittelstand nicht aus dem Land treibt."
"Für neue Wachstumsimpulse braucht es Investitionen in erneuerbare Energien und die Förderung von Innovation und Digitalisierung. So senken wir Energiekosten, schaffen zukunftssichere Arbeitsplätze und stärken die Wettbewerbsfähigkeit. Mit der Modernisierung der Bürokratie und gezielten Förderprogrammen unterstützen wir Mittelstand und Handwerk."
"Um unser Land wieder auf Wachstumskurs zu bringen, brauchen wir eine Wirtschaftswende. Die gelingt nur, wenn wir Überregulierung und Bürokratie radikal abbauen und die Steuern auf ein international wettbewerbsfähiges Maß absenken. Zudem müssen wir den Fachkräftemangel beseitigen – durch schnellere Anerkennung von ausländischen Qualifikationen und einer besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf."
"Durch Steuerentlastungen für Mittelstand, Handwerk und Familienunternehmen, die Rücknahme von Regulierungen und ein radikaler Bürokratieabbau. Zudem eine Energiepolitik, die bezahlbare Energie für Bürger und Unternehmen sicherstellt. Innovationen, in der Industrie und im Mittelstand, müssen durch steuerliche Anreize gefördert werden, um Deutschland als Standort der Spitzentechnologie zu etablieren."
"Unsere Energieimporte müssen sich nach dem Kriterium des günstigsten Preises richten. Wir wollen in die Infrastruktur des Landes investieren: Netze, Straßen, Brücken. Die Binnenwirtschaft wollen wir durch bessere Löhne, eine Steuerreform und durch Programme wie das Volksleasing ankurbeln. Zukunftsbranchen wollen wir mithilfe einer Industriestiftung im Land halten."
"Auch im gegenwärtigen Abschwung gibt es Gewinner und Verlierer. Wir fordern für die Beschäftigten, die sich gegenwärtig zurecht Sorgen machen, eine bessere Entlohnung und Sicherheit – auch für die Sicherung der Binnennachfrage. Die Wirtschaft wird dann zukunftsfähig, wenn staatliche Investitionen eine sozial-gerechte Transformation erwirken. Nur so können wir der Rezession entgegenwirken."
Was sind die wichtigsten Themen, die Ihre Partei wirtschaftspolitisch anpacken möchte?
"Für neues Wachstum braucht unsere Wirtschaft das richtige Klima für Investitionen, wettbewerbsfähige Energiekosten, ausreichend Fachkräfte, eine leistungsfähige Infrastruktur und weniger Bürokratie. Mit dem „Made-in-Germany“-Investitionsbonus, der Deckelung der Netzentgelte, mehr Unterstützung von Familien, kräftigen Investitionen in Bildung, Innovation, Digitalisierung und unsere Verkehrswege sowie der Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsverfahren werden wir genaue diese Punkte anpacken."
"Wir wollen Wachstum anreizen und Arbeitsplätze schützen. Dafür werden wir die Unternehmensteuer auf 25 Prozent senken, die Stromsteuer dauerhaft auf das europäische Minimum begrenzen und die Netzentgelte mindestens halbieren.Für uns gilt der Grundsatz: Sozial ist, was Arbeit wieder belohnt. Wir werden das Bürgergeld rückabwickeln, Überstundenzuschläge steuerfrei stellen und den Hinzuverdienst im Rentenalter steuerfrei ermöglichen."
"Neben Investitionen, müssen wir den Fachkräftemangel anpacken. Wenn alle Frauen mit Kindern so arbeiten könnten, wie sie möchten, hätten wir in Deutschland bis zu 840.000 zusätzliche Arbeitskräfte. Daher wollen wir Kinderbetreuung ausbauen und leichter von der Steuer absetzbar machen. Wer hier als ausländische Fachkraft arbeiten will, soll das unbürokratisch tun können."
"Unsere Unternehmen brauchen eine vernünftige statt ideologische Energiepolitik. Mit mehr Technologieoffenheit, weniger Hürden beim Netzausbau und der Abschaffung der Stromsteuer sorgen wir für bezahlbare Energie. Als Exportland ist Bayerns Wohlstand in hohem Maße von Freihandel abhängig. Wir wollen Bayerns Außenwirtschaftspolitik stärken und dabei neue Märkte für unsere Unternehmen erschließen."
"1. Senkung der Energiepreise durch Ausbau konventioneller Energiequellen zu der auch die Kernenergie gehört. 2. Eine Stärkung des Binnenmarkts durch gezielte Investitionen in Infrastruktur, Digitalisierung und regionale Wirtschaftsförderung. 3. Bekämpfung des Fachkräftemangels, indem wir auf Qualifizierung und Weiterbildung der einheimischen Bevölkerung setzen und Zuwanderung auf das Nötigste begrenzen."
"Förderung von Innovation in Deutschland, Bezahlbare Energie und eine Modernisierung und der Ausbau unserer Infrastruktur. Wir wollen das Verbrenner-Verbot zurücknehmen und die Entwicklung effizienterer und innovativer Motoren in Deutschland fördern. Mit öffentlichem Kapital wollen wir innovative StartUps und Mittelständler unterstützen. Außerdem wollen wir, dass Großkonzerne nicht länger effektiv weniger Steuern zahlen als unser Mittelstand."
"Die Linke fordert – nach keynesianischem Muster – eine Wirtschaftspolitik für die Menschen. Wir streben einen demokratischen Industrieumbau an, um die Gesellschaft zukunftsfähig zu machen. Im Zentrum stehen Investitionen in Wohnraum, Bildung, Klimaschutz und Gesundheit. Wir wollen die Schuldenbremse abschaffen, Preise senken, Löhne erhöhen und Reiche gerecht besteuern."
Was wollen Sie, wenn Sie in einer neuen Bundesregierung mitregieren sollten, für die Wirtschaft als Erstes angehen?
"Als erstes werden wir mit dem „Made in Germany“-Bonus dafür sorgen, dass in die Zukunft unseres Landes investiert wird. Zusätzlich möchte ich die Entlastungen bei der Einkommensteuer und die Senkung der Mehrwertsteuer schnell voranbringen, um die Binnennachfrage anzukurbeln und die Kaufkraft der Bürgerinnen und Bürger effektiv zu steigern. Alles, was Wachstum schafft, hat höchste Priorität und muss schnell umgesetzt werden."
"Die Klimapolitik der Ampel hat sich massiv gegen die Interessen von Bürgern und Unternehmen gerichtet. Wir wollen Klimaschutz mit Bürgern und Unternehmen machen und nicht gegen sie. Wir wollen den Klimaschutz deshalb wachstumsfreundlich ausgestalten. Klimaschutzmaßnahmen sollen künftig einem Arbeitsplatz-Check unterzogen werden. Klimaschutzmaßnahmen müssen dann industrie- und arbeitsplatzfreundlich stattfinden."
"Wir müssen schnellstmöglich die Netzentgelte senken und ein umfassendes Investitionsprogramm im dreistelligen Milliardenbereich auflegen. Mit dem Ausbau erneuerbarer Energie senken wir die Energiekosten und machen die Wirtschaft zukunftsfähig. Es braucht eine investitionsfreundliche Reform der Schuldenbremse, um die Infrastruktur zu sanieren, Planungssicherheit und Wachstumsanreize zu setzen."
"Bürokratieabbau ist Konjunkturprogramm zum Nulltarif. Deshalb setzen wir uns für ein sofortiges dreijähriges Bürokratie-Moratorium ein. In dieser Zeit dürfen keine neuen Regularien beschlossen werden, die für Unternehmen zu zusätzlichen Belastungen führen. Sinnlose Berichtspflichten wollen wir abschaffen. Im ersten Betriebsjahr sollen Unternehmen vollkommen von Berichtspflichten befreit werden."
"Der Wiedereinstieg in Kernenergie und Ausbau konventioneller Kraftwerke zur Senkung der Strompreise. Parallel dazu streben wir eine umfassende Steuerreform an, die insbesondere kleine und mittlere Unternehmen sowie Familien entlastet. Zusätzlich muss der Bürokratieabbau sofort angegangen werden, um Betrieben den Handlungsspielraum zurückzugeben, den sie für Investitionen und Innovationen benötigen."
"Günstige Energieimporte und die Abschaffung des CO2-Preises stehen bei uns weit oben, um so Wirtschaft und Verbraucher zu entlasten. Günstige Energie bedeutet auch, dass der Staat wieder mehr Verantwortung in diesem wichtigen Bereich übernehmen muss: Wir müssen Speicher und Netze ausbauen. Ein höherer Mindestlohn und eine Steuerreform, um die Kaufkraft zu stärken, stehen ebenfalls oben auf unserer Agenda."
"Wir fordern 65 Milliarden Euro jährlich für Klimaschutz und Zukunftstechnologien, 160 Milliarden Euro für die öffentliche Infrastruktur sowie einmalig 200 Milliarden Euro für den Industrieumbau. Die Forderungen sind weitreichend, aber nur so wird die Wirtschaft nachhaltig. Über unser Steuerkonzept, insbesondere eine Vermögensteuer und Vermögensabgaben sind die Forderungen finanzierbar."
Hinweis: Die Reihenfolge der Spitzenkandidaten erfolgt nach dem Ergebnis der Bundestagswahl 2021. Die IHK unterstützt keine Parteien und keine Spitzenkandidaten. Wir sind als Träger öffentlicher Gewalt nach § 5 Parteiengesetz zur parteipolitischen Neutralität verpflichtet.