Hogger GmbH: Ein internationales Team
Das Bus- und Transportunternehmen mit Hauptsitz in Freilassing ist kontinuierlich und grenzüberschreitend auf der Suche nach Fahrpersonal. Geschäftsführer Thomas Richter engagiert sich jedoch auch intensiv bei der Ausbildung von Nachwuchskräften.
Standorte: Hauptsitz in Freilassing, Niederlassungen in Salzburg und Bischofshofen
Branche: Bus und Transport
Mitarbeitende: 160
Rumänien, Kasachstan, Syrien, Polen, Spanien, Afghanistan, Russland, Ukraine, Indien, Bulgarien, Ungarn und natürlich auch Österreich: Selbst nach dieser beeindruckend langen Aufzählung der Herkunftsländer seines Fahrerteams ist sich Thomas Richter nicht ganz sicher, ob er nicht doch den einen oder einen Staat vergessen hat. Für den Geschäftsführer der Hogger GmbH mit Hauptsitz in Freilassing spielt die Herkunft ohnehin keine Rolle. "Und auch wenn unser Nationalitätenmix mitunter durchaus zu Missverständnissen und Diskussionen im Team führt: Wichtig ist, dass wir bei unserer Weihnachtsfeier alle zusammen friedlich am Tisch sitzen und Würstel essen", sagt Richter.
Derzeit sucht die Hogger GmbH in Ungarn, Kroatien und Rumänien gezielt nach Fahrern. Dazu nutzt das Unternehmen ungarische, kroatische und rumänische Facebook-Gruppen, auf denen sich Lkw- und Busfahrer austauschen. Darum kümmern sich Mitarbeiter, die aus diesen Ländern stammen. "Besonders erfolgreich ist aber auch die Mund-zu-Mund-Propaganda unserer Mitarbeiter", sagt Thomas Richter. Er bezahle jedem Teammitglied, das dem Unternehmen einen neuen Fahrer vermittelt, eine Prämie. Kontakte zu potenziellen Mitarbeitenden gewann Thomas Richter zudem durch sein Engagement in der Flüchtlingshilfe - wobei dies für ihn allerdings nur ein angenehmer Nebeneffekt war und bei diesen ehrenamtlichen Tätigkeiten andere Aspekte im Vordergrund standen.
Fahrpersonal für Bus und Lkw
Während der Pandemie übernahm Thomas Richter eine Spedition, so dass Hogger seither auch Lkw-Fahrer sucht. Im Busbereich konzentriert sich Hogger auf Linienverkehre, Mietbusfahrten und Gruppenreisen. Im Linienverkehr ist das Unternehmen auch in Österreich tätig. Dass dort die Sozialabgaben und auch die Kosten für den Erwerb der benötigten Führerscheine deutlich niedriger sind als in Deutschland, war durchaus auch eine Motivation für die Gründung von Niederlassungen in Österreich, in denen er mittlerweile einen nicht unerheblichen Anteil seines Fahrerteams beschäftigt.
"Bei der Suche nach Fahrern setze ich mittlerweile auch auf aktives Abwerben", gibt der Freilassinger Unternehmer offen zu. Beliebt mache er sich damit zwar nicht. "In zwei Werkstätten in der Region, in der ich Mechatroniker direkt gefragt habe, ob sie nicht bei uns arbeiten und deutlich mehr verdienen wollen, habe ich auch schon Zutrittsverbot. Aber wir brauchen eben nicht nur dringend Fahrer, sondern auch Werkstattpersonal", sagt Thomas Richter. Andererseits kooperiert Hogger auch mit einigen Busunternehmern in der Region, die sich bei krankheitsbedingten Ausfällen aushelfen, um die Linienverkehre aufrecht zu erhalten.
Geld und Unterstützung
Wechselprämien, Bonuszahlungen und gute Entlohnung helfen Thomas Richter maßgeblich dabei, neues Fahrpersonal zu rekrutieren. Um die Mitarbeiterbindung zu stärken, baut er soweit möglich eine persönliche Beziehung zu seinen Mitarbeitenden auf und unterstützt sie bei vielen kleinen und größeren Herausforderungen. Geschenke zu Hochzeiten und Geburten kommen genauso gut an wie die Möglichkeit, dass die Mitarbeitenden ihre Pkw in der hauseigenen Werkstatt preisgünstig warten und reparieren lassen können. Darüber hinaus stellt die Hogger GmbH bei Bedarf Wohnraum in eigenen und angemieteten Immobilien zur Verfügung.
Persönliches Engagement des Chefs ist auch bei den Azubis zur Fachkraft im Fahrbetrieb und zum Berufskraftfahrer nötig. Derzeit bildet Hogger vier junge Männer aus. "Das kostet viel Zeit und man braucht auch pädagogisches Feingefühl, um Aspekte wie Pünktlichkeit, Freundlichkeit und Zuverlässigkeit zu vermitteln", sagt Thomas Richter. Kandidaten findet er überwiegend auf regionalen Azubimessen. "Doch der Wettbewerb mit großen Industrieunternehmen der Region um Azubis ist groß", sagt Thomas Richter abschließend. "Und die jungen Fachkräfte nach der Ausbildung im Unternehmen zu halten, gelingt uns leider nicht immer."
"Besonders erfolgreich ist die Mund-zu-Mund-Propaganda unserer Mitarbeiter." Thomas Richter, Geschäftsführer der Hogger GmbH in Freilassing.