IHK Ratgeber

Instrumente zur Förderung der Umweltwirtschaft

Kläranlage
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In der aktuellen Studie zum Umweltbewusstsein in Deutschland 2022 (vgl. rechte Seite) ergab ein zentrales Ergebnis, dass 91% der Bevölkerung den umwelt- und klimafreundlichen Umbau der deutschen Wirtschaft. Welche Instrumente gibt es, die Unternehmen auf dem Weg dorthin zu unterstützen? Wie ist die tatsächliche Situation in der Umweltwirtschaft? Welche Maßnahmen beeinflussen die Unternehmen?

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Umwelt- und Klimapakt Bayern

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Unterzeichnung des neuen Umwelt- und Klimapakts am 1.10.2020 (© Bayerische Staatskanzlei)


Arbeitsgruppe "Klimaneutralität und Ausgleichsmechanismen" - Erkenntnisse und Schlussfolgerungen

Welche Maßnahmen tragen effektiv zur Zielsetzung bei, dass Bayern spätestens 2040 klimaneutral wird? Wie können diese kommuniziert werden? Die Umwelt- und Klimapakt-Arbeitsgruppe "Klimaneutralität und Ausgleichsmechanismen - Erkenntnisse und Schlussfolgerungen für Unternehmen" befasste sich mit diesem Thema.

Im Zeitraum von Frühjahr 2021 bis Herbst 2022 haben sich die Mitglieder dieser AG ausgetauscht und sich im Dialog mit Experten mit diesen Fragestellungen auseinandergesetzt. Ihre Erkenntnisse und wichtigsten Schlussfolgerungen zu Bilanzierung, Minderung und Neutralstellung von Treibhausgasemissionen finden Sie hier.


Arbeitsgruppe „Zusammenarbeit Wirtschaft / bayerische Umweltverwaltung“ (AG „ZusWirUmwelt“) legt Abschlussbericht vor

Im Rahmen des Umwelt- und Klimapakt Bayern hat die AG „ZusWirUmwelt“ anhand eines strukturierten Arbeitsprogramms die Optimierung von umweltrechtlichen Genehmigungsverfahren im bayerischen Verwaltungsvollzug untersucht.

Die erzielten Ergebnisse und Handlungsempfehlungen wurden von Vertreterinnen und Vertretern aus der Wirtschaft sowie aus der bayerischen Umweltadministration in einem Abschlussbericht zusammengefasst und am 06.12.2022 dem Amtschef des Bayerischen Umweltministeriums übergeben.

Wichtigstes Ergebnis ist die Ausarbeitung eines Leitbilds für die Optimierung von umweltrechtlichen Genehmigungsverfahren.


Wirtschaft und Freistaat bekennen sich zum Umwelt- und Klimaschutz. BIHK unterzeichnet am 1.10.2020 neuen Umwelt- und Klimapakt Bayern.

Gemeinsam mit der Bayerischen Staatsregierung, der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V. (vbw) sowie dem Bayerische Handwerkstag e.V. hat der Bayerische Industrie- und Handelskammertag e.V. am 1. Oktober 2020 den neuen Umwelt- und Klimapakt besiegelt.

Die bayerischen IHKs bauen beim Umweltschutz seit je her auf Freiwilligkeit und Eigenverantwortung und sind bereits seit seiner Gründung im Jahr 1995 Partner im Umweltpakt Bayern.

Der Umweltpakt Bayern - bisher bereits eine der erfolgreichsten und bekanntesten gemeinsamen Umweltinitiativen von Staat und Wirtschaft - wurde nun um das wichtige Thema Klimaschutz erweitert.


Mitmachen lohnt sich!

Gute Umweltleistungen werden im Rahmen des bayerischen Umweltpaktes honoriert. Davon profitieren Sie und die Umwelt. Orientiert sich Ihre Betriebs- und Wirtschaftsweise an Umweltschutz und Nachhaltigkeit? Dann bietet Ihnen die Umweltpaktteilnahme zusätzliche Möglichkeiten, Ihren Umwelteinsatz gegenüber Kunden und Öffentlichkeit zu vermarkten:

  • Umweltpakt-Urkunde und -Logo: Würdigung des Umweltengagements sowie Unterstützung Ihrer unternehmensbezogenen Werbung
  • Umweltpakt-Teilnehmerportal: Präsentation Ihres Unternehmens und seiner Umweltleistung mit Firmenlogo
  • Umweltpakt-App: interessierte Bürger und Kunden finden mit der App leicht Ihr Unternehmen
  • Umweltpakt-Marketingpaket und -Werbematerial: ein attraktives Marketingpaket steht kostenfrei zur Verfügung

Zudem erhalten Sie kostenlos Hilfestellungen und Tipps für die Umsetzung von Umweltmaßnahmen in Form von Leitfäden, Checklisten und Praxisbeispielen sowie Fachinformationen über das Infozentrum UmweltWirtschaft (IZU). Betriebe, die umweltorientierte Managementstandards einführen möchten, können Fördergelder des Bayerischen Umweltmanagement- und Auditprogramms (BUMAP) in Anspruch nehmen

Wie man ‎Mitglied werden kann und viele weitere Informationen erfahren Sie bei der Geschäftsstelle des Umweltpakts Bayern.

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Green Claims

Die EU-Kommission veröffentlichte am 22. März 2023 einen Richtlinienentwurf über gemeinsame Kriterien gegen Grünfärberei und irreführende Umweltaussagen. Damit wird der Vorschlag der Kommission vom 30. März 2022 zu den Änderungen der Richtlinie über unlautere Geschäftspraktiken ergänzt.

Nach diesem Vorschlag geht die Pflicht für Unternehmen einher, jede nachhaltigkeitsbezogene Werbeaussage durch wissenschaftliche Gutachten zu belegen und diese Gutachten auch durch eine besondere akkreditierte Organisaion zertifizieren zu lassen. Umweltaussagen (Green Claims) über ihre Produkte oder Dienstleistungen müssen zukünftig demnach Mindeststandards einhalten und nachgewiesen werden.

Kleinstunternehmen (unter 10 Mitarbeitenden und 2 Mio. Euro Umsatz oder Bilanzsumme) fallen bei diesen Verpflichtungen unter eine Ausnahme. Zeitgleich soll es eine Regelung für Umweltzeichen geben. Neue öffentliche Kennzeichnungssysteme sollen nur verwendet werden dürfen, wenn diese auf EU-Ebene entwickelt wurden.

Inzwischen hat die EU die Empowering Consumers-Richtlinie (EmpCo-RL) verabschiedet und ist seit dem 27.03.2024 wirksam. Damit wurde die Richtlinie über unfaire Geschäftspraktiken in Bezug auf Greenwashing geändert. Die Mitgliedstaaten haben nun bis zum 27.03.2026 Zeit für die Umsetzung in nationales Recht. Auf unserer speziellen Ratgeberseite finden Sie nähere Informationen, v. a. auch der Bezug zur Green Claims-Richtlinie.

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Förderprogramme Umwelt und Energie

Sie möchten gerne Umwelt- oder Energiemaßnahmen umsetzen, und suchen hierfür finanzielle Unterstützung? Die Förderfibel Umweltschutz und Energie auf den Seiten des Umwelt- und Klimapakts Bayern kann Ihnen hier weiterhelfen. Sie finden dort alle Förderprogramme verschiedenster Fördermittelgeber.

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Umweltwirtschaft in München und Oberbayern

Als Querschnittsbranche hat die Umweltwirtschaft Relevanz für unterschiedliche
Wirtschaftssektoren in Bayern. Die aktuelle Entwicklung und die Zukunftsaussichten
der Branche sind national als auch international sehr gut.

Betrachtet man die Sektoren der Umweltwirtschaft im engeren Sinne, also Wasserwirtschaft, Kreislaufwirtschaft, Schutztechnologien, Rohstoff- und Materialeffizienz, beläuft sich der Umsatz
in Bayern auf 18,5 Mrd. Euro, erwirtschaftet von 9.400 Unternehmen mit 71.000 Beschäftigen. Zählt man auch die Sektoren Energieeffizienz und umweltfreundliche Energieerzeugung und -speicherung zur Branche, betrug der Umsatz sogar 50 Mrd. Euro mit über 270 000 Beschäftigten (Jahr 2014). Zwischen 2010 und 2014 haben alle Leitmärkte der Umweltwirtschaft (Ausnahme Sektors Energieerzeugung) ein Umsatzwachstum verzeichnet. Zwischen 2,1 Prozent stieg der Umsatz im Jahr im Sektor Energieeffizienz und 6,7 Prozent in der Wasserwirtschaft. Die Zahl der Beschäftigten ist mit einem jährlichen Zuwachs von 3,1 Prozent überproportional gegenüber der Gesamtwirtschaft in Bayern gestiegen. (Quelle: Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie 2017)

Auch in der Region München ist die Umweltwirtschaft einer der tragenden Sektoren. Mit rund 90.000 Beschäftigten in der Region (2017) und einem Anteil von 5,5 Prozent aller Erwerbstätigen in München hat die Umweltwirtschaft einen solchen Stellenwert erlangt, dass sie zu den Schlüsselpositionen der Münchner Wirtschaft zählt. In den besonders ausgeprägten Leitmärkten Energieeffizienz, umweltfreundliche Mobilität sowie Rohstoff- und Materialeffizienz ist die Umweltwirtschaft auch besonders innovativ.

Damit die guten Prognosen der Umweltbranche auch tatsächlich realisiert werden,
muss das hohe Innovationsniveau aufrechterhalten werden. Kooperationen und
Netzwerke zwischen Unternehmen der Umweltbranche, Forschungseinrichtungen und
politischen Institutionen helfen dabei, Innovationen und Technologien voranzutreiben

Weiterführende Informationen finden Sie hier:

Hier geht es zur Broschüre Umwelt Wirtschaft Politik des BIHK
Hier geht es zur Broschüre Umwelttechnolgie aus Bayern des BIHK
Umweltwirtschaft in der Region München
Umweltwirtschaft in Bayern
Umweltwirtschaft in Deutschland
Greentech made in Germany - Der Umwelttechnologie-Atlas Deutschland

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Exportinitiative Umwelttechnologie

Gerade Entwicklungs- und Schwellenländer kämpfen mit Luft-, Gewässer- und Bodenverschmutzung, mit Wasserknappheit und wachsenden Abfallmengen. Einen Beitrag zur Bewältigung dieser Herausforderungen leisten "grüne" Technologien, Verfahren und Produkte – Bereiche, in denen deutsche Unternehmen exzellent aufgestellt sind.

Im Rahmen der "Exportinitiative Umwelttechnologien" des Bundesumweltministeriums (BMU) sollen in Ländern mit Unterstützungsbedarf die erforderlichen Rahmen- und Lebensbedingungen für eine dauerhafte Anwendung von Umwelttechnologien verbessert und somit die Exportchancen für GreenTech "made in Germany" erhöht werden.

Die Deutschen Auslandshandelskammern (AHKs) bereiten mittels der Projektförderung des BMU vor Ort Informationen über konkrete und dringliche Umweltprobleme in den Bereichen Kreislauf- und Wasserwirtschaft sowie nachhaltiger Mobilität auf. Sie knüpfen Netzwerke mit zentralen Akteuren aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft und bringen diese in Workshops mit passenden deutschen Experten zusammen.

Das Projektteam der DIHK Service GmbH betreut und steuert im Auftrag des BMU die Projekte des AHK-Clusters.Gemeinsam mit den Deutschen Auslandshandelskammern (AHKs) wird das Projekt Chambers for GreenTech durchgeführt. Gemeinsam mit Akteuren vor Ort werden Projekte im Bereich Abfall- und Kreislaufwirtschaft, Wasserwirtschaft und Mobiltät voran gebracht.

Hier geht es zur Projektseite mit mehr Informationen und Kontakten
Ein kurzer Einblick per Video gibt es hier
BMU Seite zur Exportinitiative Umwelttechnologie

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