Erste Schritte zum Nachhaltigkeitsmanagement
Wie verankern Sie CSR und Nachhaltigkeit am besten in Ihrem Unternehmen? Informieren Sie sich über den Aufbau des Nachhaltigkeitsmanagements.
Inhalt
Die Handlungsfelder des CSR-Management:
Aufgrund der großen Heterogenität der Unternehmen, die sich stark nach Größe, Branche, Geschichte etc. unterscheiden, kann es nicht das eine CSR-Management geben. Jedoch lassen sich vier Handlungsfelder identifizieren, die den Orientierungsrahmen für das CSR-Management bilden:
- Ökonomie,
- Ökologie,
- Arbeitsplatz und
- Gemeinwesen.
Im Zentrum eines Unternehmens steht die langfristige Sicherung der eigenen Wirtschaftlichkeit. Und das stellt in einer globalisierten Welt mit starkem Wettbewerb auf Kapital- und Absatzmärkten eine große Herausforderung dar. Gleichzeitig wächst durch die globalen Entwicklungen die Notwendigkeit und auch der politische und gesellschaftliche Druck, verantwortungsvoll zu wirtschaften. Die Öffentlichkeit will heute nicht nur wissen, wie ein Unternehmen mit seinen Gewinnen umgeht, sondern vor allem, wie es sie erwirtschaftet.
Die wachsende Anzahl an nationalen und internationalen Regelwerken spiegelt dies wider und konkretisiert die gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen.
Beispiele für Themen im Handlungsfeld Ökonomie: - Verantwortungsvolle Gestaltung der eigenen Produkte und Dienstleistungen
- Verantwortungsvoller Umgang mit Lieferanten, Achtung auf die Einhaltung der Menschenrechte entlang der Lieferkette
- Berücksichtigung sozialer und ökologischer Faktoren bei der Beschaffung
- Bekämpfung von Korruption
- Fokussierung auf Kundenbedürfnisse und Bereitstellung von transparenten und umfassenden Verbraucherinformationen
- Ehrlichkeit in der Werbung
Mögliche Ansatzpunkte für Maßnahmen im Handlungsfeld Ökonomie: - Produktgestaltung, z.B. bei der Auswahl der Materialien oder der Wiederverwertbarkeit der Produkte
- Transparenz und Produktkennzeichnung
- Produktinnovation, z.B. bezüglich des Energie- oder Rohstoffverbrauchs
- Beschaffungsrichtlinien, die neben ökonomischen auch soziale und ökologische Faktoren berücksichtigen
- Verpflichtung zu Arbeits- und Sozialstandards entlang der gesamten Lieferkette
Wirtschaftlicher Nutzen von Maßnahmen im Handlungsfeld Ökonomie zeigt sich insbesondere durch: - Besseres Image und Reputation des Unternehmens und seiner Marke
- Innovative Produkte und Wettbewerbsvorteile
- Zufriedene Kunden und langfristige Kundenbindung
- Bessere Beziehungen zu Lieferanten
- Verringerung des Haftungsrisikos
- Produktgestaltung, z.B. bei der Auswahl der Materialien oder der Wiederverwertbarkeit der Produkte
- Transparenz und Produktkennzeichnung
- Produktinnovation, z.B. bezüglich des Energie- oder Rohstoffverbrauchs
- Beschaffungsrichtlinien, die neben ökonomischen auch soziale und ökologische Faktoren berücksichtigen
- Verpflichtung zu Arbeits- und Sozialstandards entlang der gesamten Lieferkette
Wirtschaftlicher Nutzen von Maßnahmen im Handlungsfeld Ökonomie zeigt sich insbesondere durch: - Besseres Image und Reputation des Unternehmens und seiner Marke
- Innovative Produkte und Wettbewerbsvorteile
- Zufriedene Kunden und langfristige Kundenbindung
- Bessere Beziehungen zu Lieferanten
- Verringerung des Haftungsrisikos
Mit einem systematischen Umweltmanagement, das in ein ganzheitliches CSR-Management integriert werden kann, ist es möglich, den Einsatz von Energie und Ressourcen sowie negative Umweltauswirkungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu reduzieren. In vielen Branchen wird von Verbrauchern und der breiten Öffentlichkeit ökologisches Verhalten eingefordert. Labels und Zertifikate, die belegen, dass ein Produkt nach umweltfreundlichen Kriterien hergestellt wurde, werden für viele Kunden zunehmend zum Kaufkriterium. Dabei wird neben der Produktion auch die Nutzungs- und Entsorgungsphase in den Blick genommen. Viele Branchen können das Umweltbewusstsein ihrer (potentiellen) Kunden nutzen, um ökologische und ökonomische Ziele zu erreichen. So lassen sich vielfach mit einem schonenden Umgang der Ressourcen auch Kostensenkungen erreichen und mit neuen umweltfreundlichen Produkten neue Zielgruppen erschließen.
Beispiele für Themen im Handlungsfeld Ökologie: - Klimaschutz
- Ressourceneffizienz in Produktion und Verwaltung
- Emissionsreduktionen in der Produktion und im betrieblichen Mobilitätsmanagement
- Abfallmanagement
Mögliche Ansatzpunkte für Maßnahmen im Handlungsfeld Ökologie: - Einsatz von Umwelt- und Energie-Managementsystemen, wie z.B. EMAS oder ISO 14001
- Ausbau des Angebots von Produkten mit Bio- oder Gütesiegeln
- Maßnahmen zur Kreislaufwirtschaft (z.B. Wiederverwertung von Produkten, Reparaturanleitungen für Endverbraucher, etc.)
- Optimierungen des Produktlebenszyklus oder der Prozesskette
- Schulungen für Mitarbeiter im Bereich Umwelt
Wirtschaftlicher Nutzen von Maßnahmen im Handlungsfeld Ökologie zeigt sich insbesondere durch: - Kostensenkung durch Senkung des Ressourcenverbrauchs
- Optimierung von Prozessen
- neue Produktinnovationen
- Verbesserung des Images
- Einsatz von Umwelt- und Energie-Managementsystemen, wie z.B. EMAS oder ISO 14001
- Ausbau des Angebots von Produkten mit Bio- oder Gütesiegeln
- Maßnahmen zur Kreislaufwirtschaft (z.B. Wiederverwertung von Produkten, Reparaturanleitungen für Endverbraucher, etc.)
- Optimierungen des Produktlebenszyklus oder der Prozesskette
- Schulungen für Mitarbeiter im Bereich Umwelt
Wirtschaftlicher Nutzen von Maßnahmen im Handlungsfeld Ökologie zeigt sich insbesondere durch: - Kostensenkung durch Senkung des Ressourcenverbrauchs
- Optimierung von Prozessen
- neue Produktinnovationen
- Verbesserung des Images
Empirische Studien belegen, wie groß der Einfluss des Führungsstils und der Kommunikationskultur auf die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter ist. Die Unternehmensleitung lenkt die Geschicke des Betriebes und prägt die Unternehmenskultur. Sie ist Vorbild und gibt Werte und Verhaltensregeln ebenso wie Strategie und Ziele des Unternehmens vor. Sie gestaltet eine Arbeitsumgebung, die Wertschätzung vermittelt und so dazu beiträgt, die Potenziale der Mitarbeiter optimal zu nutzen und sie langfristig an das Unternehmen zu binden.
Wir leben in Zeiten des demographischen Wandels und des zunehmenden Wettbewerbs um Fachkräfte. Unternehmerische Verantwortung ist ein immer bedeutenderer Faktor für Arbeitnehmer. Auch eine attraktive, mitarbeiterorientierte Gestaltung des Arbeitsplatzes und die Möglichkeiten zur Weiterentwicklung werden immer wichtiger. Dabei orientiert sich eine lebensphasenorientierte Personalpolitik genau an den unterschiedlichen Lebens- und Berufshintergründen der Mitarbeiter in den verschiedenen Lebensabschnitten. Entsprechende Angebote steigern Mitarbeiterbindung und -motivation und unterstützen somit den betriebswirtschaftlichen Erfolg.
Beispiele für Themen im Handlungsfeld Arbeitsplatz: - Identifikation, Nutzung und Ausbau der Mitarbeiterpotenziale
- Flexible Arbeitszeiten für Eltern oder pflegende Angehörige
- Personalentwicklung
- Gleichstellung, Vielfalt und Inklusion
- Arbeitssicherheit
- Faire Bezahlung
Mögliche Ansatzpunkte für Maßnahmen im Handlungsfeld Arbeitsplatz: - Etablierung eines betrieblichen Gesundheitsmanagements
- Durchführung von Mitarbeiterbefragungen und Erfassung von Personalkennzahlen
- Jobsharing für Fachkräfte und Führungskräfte
- Angebote zur Unterstützung bei der Pflege von Angehörigen
- Betriebliche Sozialberatung
- Einführung von Teilzeitmodellen und Homeoffice
Wirtschaftlicher Nutzen von Maßnahmen im Handlungsfeld Arbeitsplatz zeigt sich insbesondere durch : - Höhere Identifikation mit dem Unternehmen und Mitarbeiterbindung
- Senkung von Fehlzeiten
- Höhere Motivation und Leistungsbereitschaft
- Steigerung der Arbeitgeberattraktivität
- Etablierung eines betrieblichen Gesundheitsmanagements
- Durchführung von Mitarbeiterbefragungen und Erfassung von Personalkennzahlen
- Jobsharing für Fachkräfte und Führungskräfte
- Angebote zur Unterstützung bei der Pflege von Angehörigen
- Betriebliche Sozialberatung
- Einführung von Teilzeitmodellen und Homeoffice
Wirtschaftlicher Nutzen von Maßnahmen im Handlungsfeld Arbeitsplatz zeigt sich insbesondere durch : - Höhere Identifikation mit dem Unternehmen und Mitarbeiterbindung
- Senkung von Fehlzeiten
- Höhere Motivation und Leistungsbereitschaft
- Steigerung der Arbeitgeberattraktivität
Ihr Unternehmen ist Teil der Gesellschaft und ein wichtiger Partner in der Region. Mit Ihrer Geschäftstätigkeit und allem, was Sie rund um Ihren Standort bewegen, können Sie gesellschaftliche Verantwortung praktizieren. Das hat Einfluss auf das Ansehen Ihres Unternehmens, auf die Geschäftsbeziehungen sowie die Beziehungen zu kommunalen Akteuren.
Im Idealfall passen die Maßnahmen im Handlungsfeld Gemeinwesen zum Kerngeschäft des Unternehmens. Da sie häufig inhabergeführt sind, haben kleine und mittlere Unternehmen KMU bereits oft eine starke Bindung zu ihrem Standort. Grundsätzlich lebt diese Form der Verantwortung von einem ständigen Dialog mit den wichtigsten Anspruchsgruppen. Investitionen in den Standort erhöhen auch das Gewicht des eigenen Unternehmens in der Region. Das stärkt wiederum die Betriebszugehörigkeit der Mitarbeiter und lockt gleichzeitig potenzielle neue Arbeitnehmer.
Beispiele für Themen im Handlungsfeld Gemeinwesen: - Bildungs-, Kinder- und Jugendförderung
- Förderung von Vereinen, Kunst und Kultur
- Einsatz für Umwelt- und Katastrophenschutz
- Investitionen in die regionale Versorgungs- und Infrastruktur
Mögliche Ansatzpunkte für Maßnahmen im Handlungsfeld Gemeinwesen: - Sponsoring und Spenden
- Ermöglichung von ehrenamtlichem Engagement der Beschäftigten
- Auftragsvergabe an soziale Organisationen
Wirtschaftlicher Nutzen von Maßnahmen im Handlungsfeld Gemeinwesen zeigt sich insbesondere durch: - Belebung der Unternehmenskultur
- Besseres Verhältnis zu Stakeholdern
- Stärkung des Standorts
- Sponsoring und Spenden
- Ermöglichung von ehrenamtlichem Engagement der Beschäftigten
- Auftragsvergabe an soziale Organisationen
Wirtschaftlicher Nutzen von Maßnahmen im Handlungsfeld Gemeinwesen zeigt sich insbesondere durch: - Belebung der Unternehmenskultur
- Besseres Verhältnis zu Stakeholdern
- Stärkung des Standorts
In 7 Schritten zum CSR-Management
Die Etablierung eines CSR-Managements ist mit einigen Veränderungen im Unternehmen verbunden. Eine Orientierung bieten dabei die sieben Umsetzungsschritte, die im Folgenden skizziert werden. Die sieben Schritte ermöglichen es, systematisch und schrittweise vorzugehen und machen somit das Thema CSR für ihr Unternehmen operationalisierbar. Um Sie bei dem Aufbau eines CSR-Managementsystems zu unterstützen, finden Sie auf www.csr.bayern.de Managementblätter, die die Umsetzung jeden Schrittes erleichtern.
Anleitung zum Aufbau eines CSR-Managements:
Im ersten Schritt geht es darum, sich einen umfassenden Blick über das gesamte Unternehmen mit seinen Werten, der Unternehmensstrategie sowie Produkten, Strukturen und Prozessen zu verschaffen. Dies bringt die notwendige Transparenz, die für das weitere strukturierte Vorgehen von zentraler Bedeutung ist.
Für die Bestandsaufnahme können Sie sich an folgenden Fragen orientieren und das Managementblatt „Bestandsaufnahme“ (abrufbar unter www.csr.bayern.de) zur Hilfe nehmen:
- Ergeben sich aus Unternehmenswerten, Strategie und Leitbild bereits wichtige Themen, die im Rahmen des CSR-Managementsystems berücksichtigt werden sollten?
- Welche Aktivitäten und Prozesse lassen sich in den vier Handlungsfeldern identifizieren?
- Gibt es bereits formelle oder informelle Ziele, Leitlinien oder Managementsysteme für die einzelnen Handlungsfelder?
- Wie stehen Sie im Vergleich zu Wettbewerbern da? Gibt es ggf. Felder, in denen sich Ihr Unternehmen bereits hervorgehoben hat oder in Zukunft positionieren kann?
Die Aktivitäten und Einstellungen der Stakeholder wirken sich auf den Erfolg des eigenen Unternehmens aus. Zu den Stakeholdern gehören alle Personen(kreisen), die direkt oder indirekt durch die Geschäftstätigkeit Ihres Unternehmens betroffen sind. Zu wesentlichen Stakeholdern zählen beispielsweise Mitarbeiter, Gewerkschaften, Kunden, Investoren, Zulieferer, NGOs und Journalisten. Wer Stakeholder als Partner begreift und mit ihnen in einen produktiven Dialog tritt, wird Vorteile für das Unternehmen generieren.
Eine systematische Stakeholderanalyse, die untersucht, welche Stakeholder für das Unternehmen relevant sind und welche Anforderungen sie stellen, leistet einen wichtigen Beitrag zum Risikomanagement und langfristigen Unternehmenserfolg. Das Managementblatt „Stakeholder identifizieren“ (abrufbar unter www.csr.bayern.de) sowie der Praxisleitfaden des Bayerischen Landesamts für Umwelt zur Anspruchsgruppenanalyse der im Rahmen des Umweltpakt Bayern in Kooperation mit dem BIHK erstellt wurde, soll Sie bei der Analyse unterstützen.
Wünsche und Einflüsse von Stakeholdern zu beachten, unterstützt Sie zum Beispiel dabei:
- Potenziale zu erkennen, zu nutzen und Risiken zu reduzieren
- Legitimation und Rechtssicherheit Ihres Handelns herzustellen
- Vertrauen und Akzeptanz zu gewinnen
- Trends zu erkennen und daraus Innovationen zu generieren
Durch Schritt 1 und 2 konnten Sie sich einen strukturierten Überblick über Ihr Unternehmen und sein Umfeld verschaffen. Nun gilt es, die wesentlichen Stellschrauben für Ihr Unternehmen zu eruieren und Prioritäten zu setzen.
Hierzu ist es empfehlenswert, eine Wesentlichkeitsanalyse durchzuführen, die es erleichtert, die zentralen Ansatzpunkte für das CSR-Management zu identifizieren. Bei der Wesentlichkeitsanalyse werden die Anforderungen des Unternehmens mit den Erwartungen der Stakeholder an das Unternehmen hinsichtlich zentraler Unternehmensthemen in Bezug zueinander gesetzt. Die einzuordnenden Themen sollten alle vier Handlungsfelder, also Ökonomie, Arbeitsplatz, Gemeinwesen und Ökologie umfassen. Themen, die sowohl von Seiten des Unternehmens als auch von Seiten der Stakeholder als sehr wichtig eingestuft werden, sollten zuerst angepackt werden. Das Managementblatt „Prioritäten setzen“ (abrufbar unter www.csr.bayern.de) soll Ihnen eine einfache Umsetzung der Wesentlichkeitsanalyse ermöglichen.
Formulieren Sie aus diesen Erkenntnissen bzw. zu den wesentlichen Themen nun drei bis fünf übergeordnete strategische Ziele, die für das CSR-Management Ihres Unternehmens richtungsweisend sein sollen.
Aus den bisherigen Erkenntnissen und den strategischen Zielen leiten Sie nun ab, welche CSR-relevanten operativen Ziele Ihr Unternehmen für die kommenden drei bis fünf Jahre verfolgen wird. Dies ist ein Zeitraum, in dem auch die Maßnahmen positiv auf die Zielerreichung wirken, die eine längere Anlaufphase haben (z.B. Aufbau eines betrieblichen Gesundheitsmanagements oder Durchführung von Ökoeffizienzanalysen).
Dieses Zielbündel dient Ihnen dann zur Ableitung von Maßnahmen, mit denen diese Ziele in den kommenden Monaten bzw. Jahren erreicht werden sollen. Als Hilfestellung können Sie das Managementblatt „Ziele und Maßnahmen definieren“ (abrufbar unter www.csr.bayern.de) nutzen. Bitte beachten Sie: Ziele sollen konkret, realistisch und messbar sein. Fragen Sie sich, woran Sie festmachen, ob ein Ziel erreicht wird und legen Sie entsprechende Kriterien fest, aus denen Sie Maßnahmen ableiten und die Messbarkeit gewährleisten.
Nachdem Sie Ziele und Maßnahmen für Ihr CSR-Management festgelegt haben, gilt es Verantwortlichkeiten, Prozesse und Kennzahlen zur Wirkungsmessung zu definieren, die die Umsetzung der Maßnahmen sicherstellen und die Zielerreichung möglich machen. Zielen und Maßnahmen sind Budgets und Mitarbeiterressourcen zuzuordnen. Zu klären ist auch, wer die Gesamtverantwortung für das Thema CSR in Ihrem Betrieb trägt und die verschiedenen Maßnahmen der einzelnen Bereiche koordiniert. Wichtig ist die Rückendeckung der Unternehmensleitung, denn das Thema kann nur vorangebracht werden, wenn sich auch die Geschäftsführung zur Wichtigkeit von CSR bekennt.
Die Managementblätter „Verantwortlichkeiten festlegen“ und „Organisation des CSR Managements“ (abrufbar unter www.csr.bayern.de) können Ihnen hierbei Unterstützung bieten. Sind die Ziele, Maßnahmen und Verantwortlichkeiten geklärt, kann das Auf- und Umsetzen der CSR-Maßnahmen in den jeweiligen Handlungsfeldern beginnen.
In regelmäßigen Abständen (mindestens einmal im Jahr) sollten Sie mit Hilfe der Verantwortlichen und der definierten Kennzahlen prüfen,
- wie die Umsetzung der Maßnahmen vorangeschritten ist,
- ob und wo es Probleme gibt und
- welche Ziele (nicht) erreicht wurden.
Basis dafür ist die Dokumentation, was wann von wem getan wurde. So kann fortlaufend geprüft werden, wo Ihr Unternehmen in welchem Handlungsfeld steht.
Ziele und Maßnahmen der vier CSR-Felder müssen im Zeitablauf immer wieder angepasst und weiterentwickelt werden – zum einen, weil sich Ihr Unternehmen und auch das Umfeld sowie die Anforderungen stetig verändern und zum anderen, weil sich im Praxistest auch zeigen wird, dass die eine oder andere Maßnahme nicht das bewirkt, was Sie sich versprochen haben.
Transparente Kommunikation ist insbesondere für die Unternehmen wichtig, deren Kunden der CSR-Berichterstattungspflicht der Europäischen Union unterliegen und von ihren Lieferanten nicht-finanzielle Informationen zu ökologischem und sozialem Engagement einfordern. Detaillierte Informationen finden hierzu Sie in unserem Merkblatt zur CSR-Berichtspflicht.
Verfügt ein Unternehmen über eine strukturierte Dokumentation des Engagements in den vier CSR-Handlungsfeldern, fällt es leicht, den Informationsbedarf der Anspruchsgruppen – seien es Mitarbeiter, Kunden oder andere Geschäftspartner, Umwelt- oder Sozialverbände, Medien oder Gewerkschaften – zu befriedigen.
Als Basis für die Kommunikationsstrategie und –struktur kann das „Managementblatt „Kommunizieren“ auf www.csr.bayern.de dienen.
Machen Sie den CSR-Basistest für KMU
Sie wissen noch nicht, ob Ihr Unternehmen bereits verantwortungsvoll handelt und ob es noch Potential gibt? Dann machen Sie jetzt den Selbsttest. Beantworten Sie die Fragen und sammeln Sie Punkte. Merken Sie sich Ihre Gesamtpunktzahl und machen Sie die Auswertung. Der Test gibt Ihnen einen ersten Überblick und hilft bei der Selbsteinschätzung zum Start Ihres CSR-Managements.
Auch die "Checkliste Nachhaltigkeitsmanagement", ein wesentlicher Bestandteil der " Handlungshilfe Nachhaltigkeitsmanagement für KMU" ermöglicht Ihnen eine erste Bestandsaufnahme des Status Quo der Nachhaltigkeit in Ihrem Unternehmen. Die Checkliste ist sowohl für Unternehmen geeignet, die schon ein Umwelt- bzw. Nachhaltigkeitsmanagementsystem führen als auch für Unternehmen ohne ein solches System.
Zu den Fragen
1. Ist das Leitbild der Ehrbaren Kaufleute mit den Werten Vertrauen, Glaubwürdigkeit, Ehrlichkeit, Verlässlichkeit in Ihrem Unternehmen handlungsleitend?
- Ja (2 Punkte)
- Teilweise (1 Punkt)
- Nein (0 Punkte)
2. Sind Sie bestrebt, Ihre Geschäftstätigkeit in Einklang mit sozialen und ökologischen Belangen zu bringen?
- Ja (2 Punkte)
- Teilweise (1 Punkt)
- Nein (0 Punkte)
3. Sind die Grundsätze wertebasierter Unternehmensführung auf den verschiedenen Ebenen Ihres Unternehmens präsent?
- Ja (2 Punkte)
- Teilweise (1 Punkt)
- Nein (0 Punkte)
4. Hängt Ihr unternehmerischer Erfolg auch von sozialen und ökologischen Faktoren ab?
- Ja (2 Punkte)
- Teilweise (1 Punkt)
- Nein (0 Punkte)
5. Hat Ihr Unternehmen ein Leitbild, eine Vision, etc. formuliert, das die Werte der Ehrbaren Kaufleute aufgreift?
- Ja (2 Punkte)
- Teilweise (1 Punkt)
- Nein (0 Punkte)
1. Hat Ihr Unternehmen Grundsätze oder Selbstverpflichtungen zur Einhaltung ethischer, sozialer und ökologischer Anforderungen verabschiedet?
- Ja (2 Punkte)
- Teilweise (1 Punkt)
- Nein (0 Punkte)
2. Nutzt Ihr Unternehmen qualitätsbezogene Gütesiegel (z.B. Blauer Engel) oder Managementsysteme (z.B. ISO 9001 oder EMAS)?
- Ja (2 Punkte)
- Teilweise (1 Punkt)
- Nein (0 Punkte)
3. Werden in Ihrem Unternehmen alle Mitarbeiter und Führungskräfte regelmäßig über regelkonformes Verhalten geschult (z.B. Schulungen zu Datenschutz und Anti-Korruption)?
- Ja (2 Punkte)
- Teilweise (1 Punkt)
- Nein (0 Punkte)
4. Hat Ihr Unternehmen Maßnahmen aufgesetzt, um langfristige Kundenbeziehungen aufzubauen (z.B. regelmäßige Kundenbefragungen, Beschwerdemanagement)?
- Ja (2 Punkte)
- Teilweise (1 Punkt)
- Nein (0 Punkte)
5. Haben Sie Vorgaben zu Einkauf und Beschaffung in Ihrem Unternehmen verankert, die Anforderungen an gesellschaftliche Verantwortung enthalten?
- Ja (2 Punkte)
- Teilweise (1 Punkt)
- Nein (0 Punkte)
1. Gehen Sie Themen wie Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz und faire Entlohnung in Ihrem Unternehmen aktiv an?
- Ja (2 Punkte)
- Teilweise (1 Punkt)
- Nein (0 Punkte)
2. Bieten Sie in Ihrem Unternehmen Maßnahmen zur Gesundheitsförderung? und Prävention an?
- Ja (2 Punkte)
- Teilweise (1 Punkt)
- Nein (0 Punkte)
3. Werden in Ihrem Unternehmen Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie angeboten?
- Ja (2 Punkte)
- Teilweise (1 Punkt)
- Nein (0 Punkte)
4. Führen Sie in Ihrem Unternehmen regelmäßig Mitarbeitergespräche zur Personalentwicklung durch?
- Ja (2 Punkte)
- Teilweise (1 Punkt)
- Nein (0 Punkte)
5. Stehen Ihren Mitarbeitern jährlich Angebote zur Weiterbildung offen?
- Ja (2 Punkte)
- Teilweise (1 Punkt)
- Nein (0 Punkte)
1. Versteht sich Ihr Unternehmen als Partner in der Region?
- Ja (2 Punkte)
- Teilweise (1 Punkt)
- Nein (0 Punkte)
2. Betreibt Ihr Unternehmen Sponsoring oder spendet regelmäßig an gemeinnützige Organisationen und Initiativen?
- Ja (2 Punkte)
- Teilweise (1 Punkt)
- Nein (0 Punkte)
3. Unterstützen Sie das ehrenamtliche Engagement Ihrer Mitarbeiter?
- Ja (2 Punkte)
- Teilweise (1 Punkt)
- Nein (0 Punkte)
4. Beteiligt sich Ihr Unternehmen an Partnerschaften mit regionalen oder gemeinnützigen Organisationen?
- Ja (2 Punkte)
- Teilweise (1 Punkt)
- Nein (0 Punkte)
5. Pflegt Ihr Unternehmen einen regelmäßigen Austausch mit Vertretern von Politik und Gesellschaft?
- Ja (2 Punkte)
- Teilweise (1 Punkt)
- Nein (0 Punkte)
1. Hat Ihr Unternehmen umweltbezogene Ziele formuliert?
- Ja (2 Punkte)
- Teilweise (1 Punkt)
- Nein (0 Punkte)
2. Erfasst Ihr Unternehmen regelmäßig umweltrelevante Kennzahlen?
- Ja (2 Punkte)
- Teilweise (1 Punkt)
- Nein (0 Punkte)
3. Setzt Ihr Unternehmen Maßnahmen zur Senkung der Umweltbelastungen und zur Schonung der Ressourcen um?
- Ja (2 Punkte)
- Teilweise (1 Punkt)
- Nein (0 Punkte)
4. Achtet Ihr Unternehmen in der Beschaffung auf Umweltstandards und -zertifikate seiner Lieferanten?
- Ja (2 Punkte)
- Teilweise (1 Punkt)
- Nein (0 Punkte)
5. Betreibt Ihr Unternehmen ein aktives Abfallmanagement (z.B. Maßnahmen zur Abfalltrennung und -vermeidung)?
- Ja (2 Punkte)
- Teilweise (1 Punkt)
- Nein (0 Punkte)
1. Sind Ihnen die zentralen Stakeholder / Anspruchsgruppen Ihres Unternehmens und deren Erwartungen bekannt?
- Ja (2 Punkte)
- Teilweise (1 Punkt)
- Nein (0 Punkte)
2. Werden die Ideen und Anliegen der einzelnen Stakeholdergruppen in Ihrem Unternehmen aufgegriffen?
- Ja (2 Punkte)
- Teilweise (1 Punkt)
- Nein (0 Punkte)
3. Binden Sie Ihre Mitarbeiter in Unternehmensentscheidungen ein?
- Ja (2 Punkte)
- Teilweise (1 Punkt)
- Nein (0 Punkte)
4. Haben die Ideen und Erwartungen der einzelnen Stakeholdergruppen einen Einfluss auf wichtige Entscheidungen in Ihrem Unternehmen?
- Ja (2 Punkte)
- Teilweise (1 Punkt)
- Nein (0 Punkte)
5. Kommunizieren Sie Informationen über ökonomische, soziale und ökologische Kennzahlen und Aktivitäten an verschiedene Stakeholdergruppen?
- Ja (2 Punkte)
- Teilweise (1 Punkt)
- Nein (0 Punkte)
Zur Auswertung
Der erste Schritt ist getan!
Sie haben mit Ihrer Teilnahme an diesem CSR-Basistest Interesse für eine wertebasierte Unternehmensführung und ein CSR Managementsystem gezeigt. Vielleicht setzen Sie schon erste CSR-Maßnahmen um, doch der Test zeigt, dass noch viel ungenutztes Potenzial in Ihrem Unternehmen schlummert.
Werfen Sie einen Blick in die Good-Practice Beispiele und lassen Sie sich von den Erfahrungsberichten anderer Unternehmer inspirieren. Der Leitfaden für KMU auf dieser Website bietet Ihnen zudem eine Orientierung, wie sich ein systematisches CSR-Management in den vier Handlungsfeldern Ökonomie, Arbeitsplatz, Gemeinwohl und Ökologie umsetzen lässt. Die Chancen sind vielfältig: Wer Verantwortung übernimmt, profitiert beispielsweise von einer höheren Produktivität dank motivierter Mitarbeiter und niedrigerer Fluktuationsraten. Und auch der Absatz lässt sich steigern, denn auch Investoren, Geschäftspartner und Kunden achten vermehrt auf die Produktionsbedingungen. Gerade Maßnahmen im Handlungsfeld Ökonomie eröffnen häufig Einsparpotenziale. Stärken Sie Ihre Wettbewerbsposition und investieren Sie in die Zukunft Ihres Unternehmens!
Sie sind auf einem guten Weg!
In einzelnen Bereichen setzen Sie schon erste CSR-Maßnahmen um. Jetzt gilt es, Ihr gelebtes Engagement zu systematisieren und auszuweiten. Auf dieser Website stellen wir Ihnen Erfahrungsberichte von anderen Unternehmen als Good-Practice Beispiele zur Verfügung und geben Ihnen im CSR-Leitfaden Orientierung zur Umsetzung eines systematischen CSR-Managements.
Zunächst empfehlen wir Ihnen, eine erste Bestandsaufnahme durchzuführen. Welche Aktivitäten und Prozesse lassen sich in den vier Handlungsfeldern von CSR – Ökonomie, Arbeitsplatz, Gemeinwohl und Ökologie – identifizieren? In welchen Bereichen sehen Sie noch Potenzial, ihr Engagement auszuweiten? Führen Sie sich die leitenden und prägenden Werte Ihres Unternehmens sowie die Erwartungen der verschiedenen Stakeholder vor Augen und überlegen Sie sich, wie Sie Ihre Potenziale weiter nutzen, und sich mit Blick auf Wettbewerber noch besser positionieren können!
Weiter so!
Die Auswertung des CSR-Basistests zeigt, dass Sie schon in einigen Bereichen CSR-Maßnahmen ergriffen haben. Es gilt nun, Ihr Engagement weiter zu systematisieren, in alle Bereiche Ihres Unternehmens zu implementieren und messbar zu machen. Stecken Sie sich konkrete Ziele in den einzelnen Bereichen. Für jedes Ziel sollten Maßnahmen definiert werden, die Sie dem Ziel Jahr für Jahr näher bringen. Konkrete Ziele und Maßnahmen erleichtern Ihnen auch die Kommunikation Ihres Engagements nach außen. Unterstützung und Beispiele finden Sie in dem CSR-Leitfaden für KMU auf dieser Website. Machen Sie Ihr Engagement sichtbar und stärken Sie Ihre Wettbewerbsfähigkeit!
Unternehmensverantwortung ist bei Ihnen bereits gelebte Realität!
Sie engagieren sich in allen vier Handlungsfeldern von CSR – Ökonomie, Arbeitsplatz, Gemeinwohl und Ökologie – und haben Ihre Aktivitäten wahrscheinlich in einem systematischen CSR-Management erfasst. Achten Sie darauf, dass Ziele und Maßnahmen in allen vier Handlungsfeldern im Laufe der Zeit angepasst und weiterentwickelt werden.
Zum einen verändern sich das Unternehmen und auch das Umfeld sowie die Anforderungen stetig. Zum anderen zeigt sich meist im Praxistest, dass die eine oder andere Maßnahme nicht das bewirkt, was Sie sich von ihr versprochen haben. Es gilt das CSR-Management zu evaluieren und weiterzuentwickeln. Sofern Sie Ihr Engagement noch nicht nach außen kommunizieren, sollten Sie auch die Erstellung eines Nachhaltigkeitsberichts in Erwägung ziehen. Eine transparente Kommunikation gewährleistet die Wahrnehmung des Unternehmensengagements in der Öffentlichkeit und stärkt die Wettbewerbsfähigkeit Ihres Unternehmens.
Sie gehören zu den Vorreitern Ihrer Branche!
Die Auswertung zeigt, dass Sie die Wichtigkeit und die Chancen des Themas erkannt haben und in allen Unternehmensbereichen umsetzen. Teilen Sie Ihre Erfahrungen mit anderen Unternehmen und engagieren Sie sich in Unternehmens- und Brancheninitiativen. Dies erlaubt Ihnen, die Weiterentwicklung von CSR in Deutschland und über die Landesgrenzen hinaus mitzugestalten. Wir gratulieren Ihnen zu Ihrem Erfolg. Gerne nehmen wir Ihren Erfahrungsbericht zum Thema CSR unter den „Good-practice Beispielen“ auf dieser Website mit auf.
Volle Kraft voraus in eine nachhaltige Zukunft
Corona hat unsere Welt vor neue Herausforderungen gestellt und gleichzeitig ein Fenster der Möglichkeiten geöffnet. Diese gilt es zu nutzen und "Volle Kraft voraus in eine nachhaltige Zukunft" zu steuern - so die Mitglieder aus dem IHK-Ausschuss Unternehmensverantwortung.
Nachhaltigkeitsmanagement für KMU - Materialien zum Download im Umwelt- und Klimapakt Bayern
IHK-Publikationen
Interview mit Nachhaltigkeitsexpertin Meike Müller
Nachhaltiges Wirtschaften bringt Unternehmen voran, so Nachhaltigkeitsexpertin Meike Müller im Interview. Sie empfiehlt den Unternehmen, Nachhaltigkeit als Innovationstreiber zu sehen.