Corporate Volunteering
Corporate Volunteering (CV) spielt in immer mehr Unternehmen eine Rolle. Betriebe fördern das gesellschaftliche Engagement der Mitarbeiter - aus dem persönlichen Selbstverständnis in der Unternehmensführung heraus oder eingebettet in die Gesamtstrategie. Regelmäßige IHK-Veranstaltungsformate wie die IHK-Nachtschicht und der Marktplatz Gute Geschäfte unterstützen dabei, Corporate Volunteering Aktivitäten weiter auszubauen.
Inhalt
- Was ist Corporate Volunteering?
- Welchen Mehrwert bringt Corporate Volunteering den Unternehmen?
- Wie lässt sich Corporate Volunteering im Unternehmen verankern?
- Was sind Erfolgsfaktoren von Corporate Volunteering?
- Corporate Volunteering in München und Oberbayern
- Marktplatz Gute Geschäfte - Speed Dating für eine gute Sache - am 23.04.2024
- IHK-NACHTSCHICHT - Kreativmarathon für den guten Zweck
- Münchner Stiftungsfrühling 2022
Was ist Corporate Volunteering?
Corporate Volunteering bezeichnet alle Aktivitäten eines Unternehmens, bei denen sich Mitarbeitende mit ihrer Zeit oder ihrem Wissen für gemeinnützige Projekte engagieren, die über das reguläre Geschäft hinausgehen. Somit fällt Corporate Volunteering unter die Corporate Social Responsibility-Aktivitäten eines Unternehmens.
Gemeinnützige Einrichtungen haben durch das Engagement der Unternehmen die Möglichkeit, Projekte umzusetzen, für die sonst die personellen Mittel fehlen.
Welchen Mehrwert bringt Corporate Volunteering den Unternehmen?
Durch Corporate Volunteering leisten Unternehmen einen Beitrag zur Lösung sozialer und ökologischer Herausforderungen. Gleichzeitig wirkt sich das gesellschaftliche Engagement positiv auf das Bild des Unternehmens in der Öffentlichkeit aus und verbessert die Mitarbeiterzufriedenheit und die Teamarbeit im Unternehmen. Freiwilligenprogramme lassen Mitarbeitende unmittelbar spüren, dass ihre Arbeit nicht nur zum Unternehmenserfolg beiträgt, sondern auch einem gesellschaftlichen Zweck dient. Dadurch wird die Identifikation mit dem Arbeitgeber gesteigert.
Was sind Erfolgsfaktoren von Corporate Volunteering?
Besonders nachhaltig verankert ist Corporate Volunteering in Unternehmen, die ihre CV-Aktivitäten am Kerngeschäft ausrichten, sogenanntes „skill-based-volunteering“. Eine räumliche Nähe zu den kooperierenden gemeinnützigen Organisationen sowie der persönliche Kontakt sind für langfristige Partnerschaften, deren gesellschaftlicher Einfluss besonders wertvoll ist, auch von großem Vorteil. Zusätzlich kann der Erfolg von CV-Projekten gesteigert werden, wenn über die Zeitspende hinaus noch Geld- und Sachspenden für das Engagement bereitgestellt werden.
Wie lässt sich Corporate Volunteering im Unternehmen verankern?
Viele Unternehmen haben bereits feste Ansprechpartner für CV-Projekte. Trotz der wachsenden Bedeutung wird ein finanzielles Budget jedoch meist nicht bereitgestellt. Corporate Volunteering ist damit auch nur selten strategisch im Unternehmen verankert und erfolgt meist noch zufällig und punktuell.
Zeitmangel stellt die größte Hürde für Corporate Volunteering-Projekte dar, sowohl auf Seiten der Unternehmen als auch bei den gemeinnützen Organisationen. Eine weitere Herausforderung ist das Matching von zu Engagement bereiten Unternehmen und gemeinnützigen Einrichtungen. Vor allem kleinere Organisationen haben oftmals nicht das Potenzial, für ihren Unterstützungsbedarf zu werben.
Corporate Volunteering in München und Oberbayern
Durch Corporate Volunteering können Unternehmen das regionale Umfeld aktiv mitgestalten, einen Beitrag zur Lösung lokaler ökologischer oder sozialer Herausforderungen leisten und sich im Wettbewerb um engagierte Mitarbeiter positionieren.
Ein aktuelles Stimmungsbild zum Corporate Volunteering in der Region bieten die Ergebnisse einer Umfrage, die die IHK für München und Oberbayern im Frühjahr 2018 gemeinsam mit dem Sozialreferat der Landeshauptstadt München und der Roland Berger GmbH als Vertreter des Netzwerkes "Unternehmen für München" durchgeführt hat.
Erfolgreicher Marktplatz Gute Geschäfte - Speed-Dating für eine gute Sache am 23.04.2024 in München
Am 23.04.2024 brachte der Marktplatz Gute Geschäfte wieder Vertreter/-innen gemeinnütziger Einrichtungen und engagierter Unternehmen aus München zusammen – für einen guten Zweck. Bereits zum neunten Mal organisierte die Freiwilligen-Agentur Tatendrang in Kooperation mit der IHK für München und Oberbayern und der Landeshauptstadt München den Marktplatz Gute Geschäfte in München.
Die Atmosphäre live vor Ort und die Resonanz hinterher waren fantastisch: Innerhalb von 90 Minuten wurden weit mehr als 2.000 Stunden Zeit, Kompetenz und Tatkraft gespendet. Insgesamt engagieren sich knapp 300 Menschen, um 60 soziale Projekte auf die Beine zu stellen.
Wie läuft der Marktplatz Gute Geschäfte ab?
Auf dem Marktplatz vereinbaren die Handelspartner deshalb innerhalb von 90 Minuten „Gute Geschäfte“: Zeit- und Kompetenz-Spenden, keine Geld-Spenden.
Im Angebot sind halb- oder ganztägige Projektwünsche von gemeinnützigen Einrichtungen aus drei Handelsbereichen:
- „Herz“ (z.B. Mithilfe bei Fest oder Ausflug mit Senioren)
- „Hirn“ (z.B. Bewerbungs-Coaching, Excel-Schulung)
- „hands-on“ (z.B. Renovierungsarbeiten in Wohngruppe für Geflüchtete)
So läuft der Marktplatz Gute Geschäfte ab:
- Die Teilnahme ist für alle Seiten kostenfrei, jedoch verbindlich.
- Beim Marktplatz werden nach dem Startgong 90 Minuten lang Kontakte geknüpft, Projektwünsche besprochen und Vereinbarungen geschlossen.
- „Makler:innen“ helfen bei der Partnersuche und stehen für Fragen bereit.
- Die Projektvereinbarungen werden schriftlich fixiert und von ehrenamtlichen „Notaren“ bestätigt.
IHK NACHTSCHICHT - Der Kreativmarathon für den guten Zweck
Die Idee ist nicht neu, aber genial: Unternehmen der Kreativbranche stellen ihr Know-how gemeinnützigen Organisationen zur Verfügung - zum Beispiel für die Entwicklung von Broschüren, Flyern oder Schulungsmaterialien oder einer maßgeschneiderten Corporate Identity. Eben genau für das, was dringend gebraucht wird und wofür finanzielle Mittel oft fehlen. Und das Beste ist: Die Aufträge werden im Rahmen der IHK-NACHTSCHICHT direkt erledigt - und können sofort genutzt werden.
Wie lief die IHK-NACHTSCHICHT 2023 ab?
Die IHK-NACHTSCHICHT startete mit einem digitalen Kick-off am 12. Juni 2023. Bis zu sechs Projektteams ließen in einer „Nachtschicht“ oder in acht „Überstunden“ ihrer Kreativität freien Lauf. Mal wurden gemeinsam Ideen entwickelt und mal war es nur eine kurze Abstimmungsrunde. Die Vertreter der NPOs waren in den gesamten Entstehungsprozess involviert und brachten sich in den Kreativprozess ein.
Am 19. Juni 2023, nach einer Woche kreativer Zusammenarbeit, hat eine Live Finissage statt gefunden. Dort wurden alle Ergebnisse präsentiert. Die Ergebnisse können direkt im Anschluss von den NPOs genutzt werden.
Nach(t)lese 2023
Der Club Behinderter und Ihrer Freunde e.V. München und Region wurde durch Menschen mit Behinderung ins Leben gerufen. Ziel ist es, das Zusammenleben von Menschen mit und ohne Behinderung zu fördern, Einfluss auf die Sozialraumentwicklung in allen Lebensbereichen zu nehmen und über Selbstvertretung und Partizipation zu inklusiven Bedingungen beizutragen.
Das Projekt: Die Mitglieder sind in die Jahre gekommen. Deshalb geht es dem Verein um die Gewinnung neuer und jüngerer Mitglieder und Interessenten auf neuen und wirkungsstarken Kommunikationskanälen.
Das Ergebnis: Für den Club Behinderter und Ihrer Freunde e.V. München und Region wurde ein einheitliches Kommunikationskonzept auf der Basis einer Mitgliederbefragung und Best-Practice Beispielen erarbeitet. Das Konzept enthält unter anderem einen "easy peasy" Guide für Social Media, mit dem die Mitglieder und der Vorstand einfach und unkompliziert über die Nutzung von digitalen Kommunikationskanälen aufgeklärt werden sollen. Ebenfalls wurde eine Beispiel-Facebook-Seite entworfen, mit der zukünftig neue aktive Mitglieder gewonnen werden können. Beispiel-Posts sollen dem Verein zukünftig dabei helfen, sich selbst attraktiv in den sozialen Medien zu präsentieren und die interne Kommunikation erleichtern.
Das Kreativ-Team:
- Caroline Schliephake, Centricity Consulting
- Patricia Urban, Patricia Urban Design
Website: https://www.cbf-muenchen.de/
Fabi - die Paritätische Familienbildungsstätte München e.V. arbeitet präventiv in Form von Kursen, Programmen und Kooperationsprojekten im Sozialraum. Die Zielgruppe besteht vorwiegend aus werdenden Eltern und Eltern mit ihren Kindern im Alter von 0- 6 Jahren.
Das Projekt: Im Bereich "Rund um die Geburt" haben sich die Anmeldezahlen nach Corona nicht wieder positiv entwickelt. Dieser Kursbereich ist jedoch der wichtigste Einstieg in alle anderen Angebote. Mit einer professionellen Marketing- bzw. Werbestrategie möchte Fabi diesen Bereich wieder stärken.
Das Ergebnis: Es entstand eine einheitliche Marketing- und Werbestrategie, die werdende oder junge Eltern auf das Kursangebot von Fabi aufmerksam machen soll. Mit emotionalen, ansprechenden Geschichten und Erklärvideos in einer Social Media Kampagne, soll Vertrauen geschaffen werden. Die Posts bestechen durch emotionale Nähe und soll den Eltern das Gefühl geben, nicht alleine zu sein. Ein kleines Video soll auf leichte Art dazu anregen, dass es in Ordnung ist, sich Unterstützung zu suchen.
Ebenfalls Bestandteil des Konzepts ist der Flyer "Rund ums Baby" der kompakt und emotional auf den Verein aufmerksam macht. Dieser soll bei Frauenärzten sowie Yogastudios zu finden sein. Das geamte Konzept setzt auf die Nahbarkeit des Vereins sowie die Interaktion unter den Eltern (Mouth-to-Mouth).
Das Kreativ-Team:
- Sarah Labbow, modem conclusa
- Annette Bachert, modem conclusa
Website: https://www.fabi-muenchen.de/
Das Kraxlkollektiv ist eine junge Initiative, die für Freizeitsportler/-innen, Familien, Anfänger/-innen und Profis öffentliche Boulderwände plant, baut und betreut.
Das Projekt: Benötigt wurde eine Social Media Beratung und Umsetzung. Insbesondere ging es darum, welche Inhalte wie und wo geposted werden sollen, um möglichst viele Nutzer, Helfer und Förderer zu erreichen.
Das Ergebnis: Erarbeitet wurde ein Konzept mit vielfältigen Ideen, wie das Kraxelkollektiv zukünftig ohne oder mit nur geringen Kosten bekannter werden und seine Zielgruppe besser erreichen kann. Das Konzept enthält zudem alternative Marketing-Ideen wie z.B. Projektwochen in Schulen und Sportvereinen sowie die Nutzung von lokalen Anzeigeblättern oder Nachbarschafts-Plattformen und Gruppen.
Das Kreativ-Team:
- Lucie Rollberg, IHK für München und Oberbayern
- Gerti Windhuber
Website: https://www.kraxlkollektiv.de/
LESEZEICHEN ist ein Patenschaftsprojekt, das Kinder, die aus verschiedenen Gründen weniger gute Bildungschancen haben, individuell in den Schlüsselkompetenzen Lesen und Sprechen unterstützt.
Das Projekt: LESEZEICHEN wünschte sich ein Plakat, das neugierig und Lust auf ein Engagement als Lesepate bzw. Lesepatin macht. Das Plakat soll die Aufgabe der Patenschaft sichtbar machen (Lese-/Sprachförderung). Zielgruppe: im Alter von ca. 50-65 Jahren.
Das Ergebnis: Erarbeitet wurde ein ansprechendes Plakat, das ein Mädchen zeigt, welches bildlich gesprochen durch die Patenschaft beflügelt wird. Die Darstellung des Plakates verweist ebenfalls auf den Aspekt, dass Lesen für Kinder viele Vorteile mit sich bringt wie z.B. mehr Selbstsicherheit, die Anregung der Fantasie oder die Schaffung von fairen Bildungschancen.
Das Kreativ-Team:
- André Eisoldt, gkk
- Karol Sandoval, gkk
- Birgit Lintner, gkk
Website: https://lesezeichen-muenchen.de/
Die Münchner AIDS-Hilfe e.V. ist eine Selbsthilfeorganisation für Menschen, die von HIV und Aids betroffen waren. Außerdem engagiert sie sich im Bereich Wohnen und Betreuung und ermöglicht Menschen einen Weg zurück in den Arbeitsmarkt.
Das Projekt: Benötigt wurde eine Social Media Strategie sowie Umsetzungsberatung für Beiträge zur Erschließung neuer, jüngerer Zielgruppen, Mitarbeiter/-innen, Freiwilliger, Sponsoren/Sponsorinnen und Förderern.
Das Ergebnis: Für die Münchner Aids-Hilfe wurde eine neue Social Media Strategie entworfen. Um auch bei der Umsetzung der Strategie zu beraten, wurden drei abwechslungsreiche Videos mit unterschiedlichen Inhalten gedreht. Es wurde gezeigt, wie Videos zukünftig geschnitten und nachbearbeitet werden können. Außerdem wurden Templates, die die prägnante Farbewelt der Münchner Aids-Hilfe widerspiegeln, für Social Media erstellt. Durch die Templates soll ein hoher Wiedererkennungswert für die Beiträge auf den Social Media Kanälen generiert werden.
Das Kreativ-Team:
- Werner Witte, Witte Marketing
- Bettina Zagel, designvolte
Website: https://www.muenchner-aidshilfe.de/
Die Norbert Janssen Stiftung fördert junge Menschen mit Talenten und Leidenschaften. Bevorzugt richtet sich die Stiftung an junge Talente bis zum 30. Lebensjahr im deutschsprachigen Raum, die wirtschaftlich bedürftig sind. Unter anderem fördert die Stiftung Aus- und Weiterbildung durch die Vergabe von Stipendien und finanzielle Unterstützungen zur Anschaffung von Sachmitteln.
Das Projekt: Der Image-Folder musste aktualisiert und überarbeitet werden. Der Folder dient in erster Linie der Steigerung des Bekanntheitsgrads der Stiftung sowie der Gewinnung neuer Spenderinnen und Spender.
Das Ergebnis: Bei der Neugestaltung des Image-Folders stand ein frisches, modernes und ansprechendes Design im Vordergrund. Durch die Farbe Gelb soll die Aufmerksamkeit zukünftiger Spender und Spenderinnen gesichert sein. Der Druck des Image-Folders soll auf Naturpapier sein, damit eine angenehme Haptik entsteht. Die Gestaltung lässt sich auch für Social Media adaptieren, indem die Bilder wiederverwendet werden und das Farbschemata beibehalten wird.
Das Kreativ-Team:
- Pancho Ballweg, BHP design
- Anja Sperr, IHK für München und Oberbayern
- Lucie Rollberg, IHK für München und Oberbayern
Website: http://janssen-stiftung.de/
Bildergalerie IHK-NACHTSCHICHT 2023
Münchner Stiftungsfrühling 2022
Im Rahmen des Münchner Stiftungsfrühlings vom 5. bis zum 10. Juli 2022 fand ein durch die IHK München organisierter Vortrag zum Thema „Erfolgreich Stiften – von Anfang an die richtigen Weichen stellen“ im IHK Campus statt.
Die Referentin, Frau Dr. Carolin Polt (Rechtsanwältin und Fachanwältin für Steuerrecht, SKUSA Partners), gab einen Überblick über verschiedene Erscheinungsformen von Stiftungen unter Bezugnahme auf zivilrechtliche und steuerrechtliche Grundlagen.