Pressemeldung vom 30.08.2024

Oberbayern: Über 14.000 Jugendliche beginnen Ausbildung in IHK-Berufen

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Anfang September starten 14.081 Jugendliche in Oberbayern ihre Ausbildung in IHK-Berufen, teilt die IHK für München und Oberbayern mit. Nach der vorläufigen Statistik zum Beginn des Ausbildungsjahres entspricht dies einem Zuwachs von 1,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. „Allen Azubis, ihren Ausbilderinnen und Ausbildern in den Betrieben und den Lehrkräften an den Berufsschulen wünsche ich einen erfolgreichen Start in das neue Ausbildungsjahr“, erklärt IHK-Präsident Klaus Josef Lutz.

Plus von 1,5 Prozent / Fachinformatiker und Einzelhandelskaufleute besonders beliebt

„Das erneute Plus an Ausbildungsverträgen ist angesichts von sinkenden Schulabgängerzahlen und einer schwachen Konjunktur ein starkes Signal für die Wirtschaft und spricht deutlich für die Vorteile, die eine berufliche Ausbildung bietet“, so Lutz weiter.

„Für unsere Betriebe steht die Ausbildung weiterhin an erster Stelle, wenn es um die Sicherung ihres Fachkräftenachwuchses geht. Das Plus hätte noch größer ausfallen können, wenn sich für alle angebotenen Ausbildungsplätze Bewerberinnen und Bewerber finden würden. Laut einer aktuellen IHK-Umfrage kann jeder zweite Ausbildungsbetrieb nicht alle angebotenen Lehrstellen besetzen“, sagt der IHK-Präsident.

In Oberbayern ist bei den jungen Männern der Fachinformatiker der beliebteste IHK-Beruf, bei den jungen Frauen die Kauffrau für Büromanagement. Die Top 5 der IHK-Ausbildungsberufe in der Region sind: Fachinformatiker, Einzelhandelskaufleute, Kaufleute für Büromanagement, Verkäufer und Hotelfachleute. Es gibt mehr als 200 verschiedene IHK-Berufe, in denen Jugendliche eine Ausbildung absolvieren können.

IHK-Präsident Lutz zufolge ist weiterhin eine große Anzahl von Lehrstellen in Oberbayern unbesetzt. Jugendliche, die noch auf der Suche sind, oder bisher unentschlossene Bewerberinnen und Bewerber haben nach wie vor gute Chancen, einen Ausbildungsplatz zu finden. Laut aktueller Statistik der Arbeitsagentur zu Ende August sind noch 8.812 Lehrstellen in Oberbayern unbesetzt. Diesem Angebot stehen 2.815 unversorgte Ausbildungsbewerber gegenüber. Es kommen somit rein rechnerisch in Oberbayern auf jeden unversorgten Bewerber mehr als drei Lehrstellen. Die Angaben der Arbeitsagentur beziehen sich auf alle Bereiche des Ausbildungsstellenmarkts, der neben den IHK-Sektoren Industrie, Handel und Dienstleistungen auch das Handwerk, die freien Berufe und den öffentlichen Dienst umfasst.

„Die Bewerberlücke am Ausbildungsmarkt wird auch in den kommenden Jahren nicht kleiner. Umso wichtiger ist es, noch mehr Jugendliche, Eltern und Lehrkräfte für die duale Berufsausbildung und die Vorteile, die sie für einen erfolgreichen Start ins Berufsleben bietet, zu begeistern. Die IHK engagiert sich gezielt mit Initiativen wie den Bildungspartnerschaften und den Ausbildungsscouts für eine bessere Berufs­orientierung an Schulen. Wir müssen unsere Schülerinnen und Schüler noch besser über die Vielfalt an Berufsbildern und die dahinterstehenden Karrieremöglichkeiten informieren“, sagt Lutz. Das erfordere gleichzeitig auch mehr bildungspolitische Rückendeckung für die Berufsorientierung, so der IHK-Präsident. Lutz zufolge müsse sie auch vom Stunden­umfang her deutlich mehr Berücksichtigung in den Lehrplänen – auch an Gymnasien – finden. „Die berufliche Ausbildung ist bei Abiturienten beliebt und inzwischen für viele eine praxisnahe Alternative zur Universität. Rund ein Fünftel der bayerischen Azubis im IHK-Bereich besitzt die Hochschulreife“, so Lutz.

Insgesamt bilden in Oberbayern aktuell 8.151 IHK-zugehörige Betriebe aus. Sie stehen ‎für rund 60 Prozent aller Ausbildungsverhältnisse.