Pressemeldung vom 19.02.2024
Bayern: Deutlicher Rückenwind für die Ausbildung
Die bayerischen IHKs haben im Vorjahr 49.304 neue Ausbildungsverträge registriert, ein Plus von 5,2 Prozent gegenüber 2022, teilt der Bayerische Industrie- und Handelskammertag (BIHK) mit. Trotz ungefähr gleich gebliebener Schulabgängerzahlen entschieden sich damit rund 2.500 junge Leute mehr als im Vorjahr für eine Ausbildung im IHK-Bereich. „Die Unternehmen setzen alle Hebel in Bewegung, um ihren Fachkräftenachwuchs zu sichern“, sagt BIHK-Präsident Klaus Josef Lutz. „Das riesige Angebot an Ausbildungsplätzen führt aber auch dazu, dass immer mehr Betriebe auf der Suche nach dem Nachwuchs leer ausgehen“, so Lutz weiter.
IHKs verzeichnen 2023 ein Plus von 5,2 Prozent bei neuen Ausbildungsverträgen
Zum Erfolg der Ausbildung tragen auch sehr gefragte, junge Berufsbilder wie der Fachinformatiker bei: Er steht mittlerweile mit knapp 4.000 neuen Ausbildungsverträgen (plus 11,3 Prozent gegenüber Vorjahr) auf Platz eins der beliebtesten IHK-Berufe im Freistaat. Er hat damit den langjährigen Spitzenreiter „Kaufmann/Kauffrau im Einzelhandel“ mit rund 3.500 Berufsstartern von der Top-Position auf den zweiten Rang verdrängt. Platz drei belegen die Verkäufer, es folgen die Kaufleute für Büromanagement und die Industriekaufleute. Insgesamt gibt es in Bayern mehr als 200 verschiedene IHK-Berufe, in denen eine Ausbildung absolviert werden kann.
Die Probleme der Wirtschaft, überhaupt Auszubildende zu finden, zeigt die sinkende Zahl der ausbildenden IHK-Mitgliedsbetriebe: Sie nahm bis Ende 2023 auf 27.132 ab, ein Minus von 1,4 Prozent gegenüber 2022. Da in der Statistik nur Betriebe mit aktiven Ausbildungsverhältnissen zählen, fallen insbesondere viele kleine Ausbildungsbetriebe aus der Erhebung, die 2023 keinen Ersatz für ihre ausgelernten Azubis gefunden haben.
Laut einer Auswertung der Arbeitsagentur blieben 2023 bei den IHK-Mitgliedsfirmen im Freistaat 11.544 Lehrstellen unbesetzt, also fast jedes fünfte Angebot. Rund 60 Prozent aller dualen Berufsausbildungsverträge in Bayern werden im IHK-Bereich, das heißt in der Industrie, im Handel und im Dienstleistungssektor, abgeschlossen.