Pressemeldung vom 12.07.2024 - Garmisch-Partenkirchen

Die Politik ist in der Pflicht

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© IHK

Zahlreiche Themen, die den Unternehmerinnen und Unternehmern unter den Nägeln brennen, standen im Mittelpunkt des ersten Treffens des IHK-Regionalausschusses Garmisch-Partenkirchen mit dem neu gewählten Landtagsabgeordneten Thomas W. Holz (CSU). „Die Politik schafft die Rahmen­bedingungen, unter denen unsere Betriebe arbeiten müssen. Der Dialog zwischen Politik und Wirtschaft, der persönliche Austausch mit unseren Abgeordneten ist daher besonders wichtig, damit Wirtschaft und Wirtschaftsstandort auch mit den passenden politischen Maßnahmen gezielt gestärkt werden“, erklärte Katrin Eissler, Vorsitzende des IHK-Regional­ausschusses Garmisch-Partenkirchen.

HK-Regionalausschuss im Austausch mit Landtagsabgeordnetem Holz

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Als besonders belastend für die Unternehmen erweist sich seit Jahren das Thema Bürokratie. Dass es sich dabei um ein weites Feld handelt, wurde in der Diskussion schnell deutlich. So stellten die Unternehmer dem Landtagsabgeordneten zahlreiche Beispiele aus ihrem Alltag vor und führten plakativ vor Augen, wie oft bei zahlreichen Auflagen das Nutzen-Sinn-Verhältnis in Frage zu stellen ist. „Was wir Unternehmer dringend brauchen, ist die Entschlackung unserer überbordenden Bürokratie. Nichts schadet gerade den kleinen und mittleren Unternehmen mehr, als wenn sie dauerhaft wichtige personelle Ressourcen dafür bereitstellen müssen, um die Flut an bürokratischen Auflagen überhaupt bewältigen zu können“, so Eissler. Die Vorsitzende ergänzte „Unser Wirtschaftsstandort steht unter Druck. Nach der jüngsten Regierungserklärung zur Wirtschaftspolitik sind die Erwartungen hoch, inwieweit es die Landesregierung schaffen wird, die Flut an Vorschriften einzudämmen. Bürokratieabbau erfordert aber nicht nur den Abbau von Vorgaben, sondern auch das Bekenntnis zum Pragmatismus. Wir brauchen schnellere Verfahren – auch mit Hilfe der Digitalisierung – sowie kürzere Wege, eine Abkehr von der Vollkaskomentalität und Vorschriftengläubigkeit in den Ämtern“, erklärte Eissler.

Weitere Themen, die die Unternehmer ansprachen, war ihre Sorge vor einer Transitroute „Loisachtal“ und einem möglichem Verkehrskollaps, sobald die Mautpflicht 2028 am Fernpass eingeführt wird, der Stillstand bei den Tunnelprojekten sowie das zögerliche Voranschreiten bei wichtigen Bahnprojekten im Landkreis. Auch der ungebrochene Trend zur Umwandlung von Wohnraum in Ferienwohnungen, der den leergefegten Mietmarkt enorm belastet und damit den Zuzug von dringend benötigten Arbeitskräften ausbremst, kam zur Sprache.

Eissler betonte abschließend den Wunsch der Unternehmerschaft, den Dialog mit Holz in naher Zukunft fortzusetzen. Diesem Wunsch schloss sich der Landtags­abgeordnete gerne an: „Mir ist es ein großes Anliegen in meinem Amt, für die Menschen vor Ort und unsere Betriebe, Ansprechpartner und Kümmerer zu sein, und mich für die Interessen der Region im Landtag einzusetzen. Dafür ist der regelmäßige Austausch unerlässlich. Fakt ist: Der Wirtschaft muss es gut gehen, das ist entscheidend für das Wohlergehen aller Menschen hier vor Ort“, so das Schlusswort von Holz.

Der Austausch mit Thomas Holz fand in luftiger Höhe in Räumlichkeiten unterhalb der Olympiaskischanze statt. Schanzenchef und Vizepräsident des Organisations­komitees Neujahrsspringen Thomas Scheck vom Skiclub Partenkirchen ermöglichte eine Führung vom Schanzentisch zum Startbalken. Während des Auf- und Abstiegs gab er spannende Auskünfte zur Bedeutung der Schanze und der dort stattfindenden Veranstaltungen für den Wirtschaftsstandort Garmisch-Partenkirchen.