Pressemeldung vom 08.04.2024 - Bad-Tölz-Wolfratshausen
Wirtschaft und Tourismus – untrennbar verbunden in Lenggries
Wie stellt sich eine Gemeinde wie Lenggries optimal den aktuellen Herausforderungen im Tourismus, mit welchen Maßnahmen kann der Fremdenverkehr in einem touristischen Hotspot umwelt- und einwohnerverträglich weiterentwickelt werden und was ist genau unter Digitalisierung im Tourismus zu verstehen – mit diesen Fragen hat sich der IHK-Regionalausschuss Bad Tölz-Wolfratshausen auf seiner jüngsten Sitzung beschäftigt. Gastreferentin und Diskussionspartnerin im ehemaligen Lenggrieser Gasthof zur Post war Maria Bader, Tourismusleiterin der Gemeinde.
Waßmer: „Die Daumen sind gedrückt für einen erfolgreichen Innenstadt-Freitag“
„Auf rund 53 Millionen Euro im Jahr belaufen sich die touristischen Umsätze in Lenggries. Gastgewerbe, Handel und Dienstleister sind die Profiteure“, berichtete Bader. Insgesamt haben Steuereinnahmen in Höhe von rund fünf Millionen Euro ihren Ursprung im Tourismus, der somit für den Gemeindehaushalt eine wichtige Säule darstellt. Seine Bedeutung als Wirtschaftsfaktor liege damit auf der Hand, so Bader. Die einbrechenden Übernachtungszahlen während der Pandemie bei gleichzeitig massiv angestiegenen Zahlen bei den Tagesausflüglern haben aber auch gezeigt, dass man zwingend aktiv werden müsse, um den Tourismus im Einklang mit den Menschen vor Ort und der Natur weiterzuentwickeln.
„Es geht nicht mehr nur darum, mehr Gäste in unsere Region zu holen. Wir sind jetzt auch dafür verantwortlich, dass wir Natur und Lebensräume für Mensch und Tier erhalten und schützen, die Besucherströme sinnvoll lenken und sowohl die Bedürfnisse der einheimischen Bevölkerung als auch der Tourismuswirtschaft berücksichtigen“, fasste Bader die Aufgaben ihres Teams zusammen. Ihr besonderes Augenmerk gelte in dieser Hinsicht der Verbesserung der Mobilitätsangebote und insbesondere des öffentlichen Nahverkehrs sowie der digitalen Besucherlenkung. Die Tourismuschefin stellte zugleich fest, dass Erfolge in diesen Bereichen nicht im Alleingang erreicht werden können, sondern immer nur im engen Schulterschluss mit dem Landratsamt. Dem pflichtete Bürgermeister Stefan Klaffenbacher (FW) bei, Gastgeber der Sitzung, der sich zwischen zwei Terminen Zeit für den Gedankenaustausch mit den Unternehmern genommen hatte.
Ärmel hoch fürs Comeback der Innenstädte
Die Initiative „Innenstadt-Freitag“, ein Projekt, dessen Auswirkungen heuer sicher auch Touristen und Tagesgäste zu spüren bekommen werden, stellte anschließend André Liebe von der Aktionsgemeinschaft (AG) Innenstadt vor. Die AG, der acht Orte im Oberland angehören, hatte sich 2023 erfolgreich beim Freistaat Bayern um die Förderung eines Projektes zur Belebung der Innenstädte beworben. Beim geplanten „Innenstadt-Freitag“ sollen von Mai bis Oktober dieses Jahres an jedem ersten Freitag im Monat besondere Aktionen Einheimische und Gäste in die Ortszentren von Bad Tölz, Geretsried, Lenggries sowie Garmisch-Partenkirchen, Murnau, Penzberg und Weilheim einladen. Eines der Ziele ist es, ihnen vor Augen zu führen, wie wichtig und wertvoll eine funktionierende und lebendige Innenstadt für das gesellschaftliche Miteinander ist.
Liebe erwartet sich davon eine Initialzündung und baut auf die breite Unterstützung durch Einzelhandel, Gastronomie und Hotellerie in den Gemeinden. Vorsitzende Waßmer begrüßte das Projekt: „Wir brauchen Menschen, wir brauchen Kundschaft in unseren Ortskernen. Erst dadurch werden sie lebendig, lebenswert und attraktiv. Wir müssen zeigen, was in unseren Innenstädten alles möglich ist, was sie bieten können und warum sich ein Besuch lohnt. Nur so bewahren wir sie vor der Verödung.“ Das Projekt habe laut Waßmer durchaus das Potenzial, über eine Vermarktung im gesamten Oberland und gemeinsam mit den touristischen Gastgebern eine sehr breite Zielgruppe anzusprechen und zu mobilisieren. Sie sei sehr gespannt auf den
3. Mai, wenn mit vielfältigen Frühlingsaktionen der Startschuss für die Initiative falle.