Pressemeldung vom 29.01.2024 - Weilheim - Schongau
Wirtschaft mit hohen Erwartungen an die Landespolitik
Auf welchen Baustellen die Wirtschaft nach der Landtagswahl 2023 besonders viel Engagement von der bayerischen Landespolitik erwartet, stand im Mittelpunkt der jüngsten Sitzung des IHK-Regionalausschusses Weilheim-Schongau. „Die Stimmung in den Betrieben ist angespannt. Das zeigen Umfrageergebnisse wie auch Rückmeldungen aus der Unternehmerschaft“, mit diesen Worten eröffnete Klaus Bauer, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Weilheim-Schongau, das Treffen.
IHK-Regionalausschuss tauscht sich mit Landtagsabgeordnetem Harald Kühn aus
„Was wir Unternehmer dringend brauchen, ist eine Staatsregierung, die sich mutig für die Belange der Wirtschaft einsetzt und den im Koalitionsvertrag formulierten Zielen die richtigen Taten folgen lässt. Wir brauchen dringend mehr Zuversicht in der Wirtschaft und mehr Leistungsbereitschaft quer durch die gesamte Gesellschaft. Nur so bekommen wir unser Schiff wieder richtig flott für die derzeit schwere See“, so Bauer. Zum Austausch, der bei dem in Bernried ansässigen Biotech-Unternehmen Microcoat Biotechnologie stattfand, begrüßte er den wiedergewählten Landtagsabgeordneten Harald Kühn (CSU),
Dass der Schuh an vielen Stellen drückt, brachten die Unternehmer schnell auf den Punkt. Besonders macht der Mangel an Arbeitskräften zu schaffen. Die Zuwanderung von Fachkräften auf dem Ausland habe sich als bürokratische Katastrophe entpuppt, so ein Unternehmer. Daran ändere auch die Novellierung des Gesetzes nichts. Angesichts des großen Mangels an bezahlbarem Wohnraum wurde an Kühn die Forderung gerichtet, dass sich die Politik stärker für die steuerliche Begünstigung von Werkswohnungen einsetzen müsse. Einigkeit herrschte in der Unternehmerschaft darüber, dass die hohen Strompreise, die überbordende Bürokratie und Überregulierung sowie der Arbeitskräftemangel die größten Schmerzpunkte derzeit seien.
Landtagsabgeordneter Harald Kühn, auch Mitglied des Ausschusses für Staatshaushalt und Finanzfragen, verfolgte die Diskussion aufmerksam. In seinem Beitrag gab er einen Einblick in die aus seiner Sicht großen Baustellen für die Politik in diesem Jahr. Kühn bezeichnete die gesellschaftspolitische Gesamtsituation als sehr aufgeheizt und sagte, dass Deutschland und der Welt ein sehr wichtiges Wahljahr bevorstehe. Deutlich appellierte er an alle Anwesenden, sich für stabile politische Verhältnisse einzusetzen. Bei der Energiepolitik brauche es unbedingt verkraftbare Lösungen für die Bürger und die Wirtschaft. Steuern müssten insgesamt so gestaltet werden, dass die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen erhalten bleibe, so der Politiker. Abschließend warb er für den offensiven Umgang in der öffentlichen Debatte mit Begriffen wie Arbeit, Leistungsbereitschaft und Eigentum, Eckpfeilern der sozialen Marktwirtschaft. Kühn forderte, dass diesen unbedingt wieder mehr gesamtgesellschaftliche positive Anerkennung zuteilwerden müsse.