Pressemeldung vom 26.10.2023 - Landsberg
Kampf der lähmenden Bürokratie
Langwierige Prozesse und fehlende Digitalisierung in der Verwaltung, immer höhere bürokratische Auflagen zumeist aus Brüssel und Berlin: viele Unternehmerinnen und Unternehmer aus dem Landkreis fühlen sich wie gelähmt und in ihrem unternehmerischen Tun stark ausgebremst. Diesen Zustand spiegelt auch die IHK-Standortumfrage vom Sommer wider, an der sich über 170 Unternehmen aus dem Landkreis beteiligt haben. Größten Handlungsbedarf sehen die Unternehmen beim Umbau der Verwaltung zu mehr Unternehmerfreundlichkeit.
IHK-Regionalausschuss informiert sich über Arbeit des Technologietransferzentrums
Ein Weg, wie das erreicht werden kann, führt über die Zertifizierung der Kommunalverwaltung mit dem RAL Gütezeichen „Mittelstandsorientierte Kommunalverwaltung“. Mit dem Gütezeichen sind 14 Serviceversprechen der Verwaltung an den Mittelstand verbunden. Beispielsweise wird garantiert, dass die Bearbeitung eines Bauantrags im Landratsamt höchstens 40 Werktage ab Antragseingang dauert. „Unsere Betriebe leiden enorm unter den zunehmenden bürokratischen Auflagen von EU und Bund, deren Erfüllung wiederum von den Ämtern vor Ort zu überwachen ist“, klagt Reinhard Häckl, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses. Umso wichtiger sei es laut Häckl Mittel und Wege zu finden, wie bestehende Prozesse optimiert werden können und damit den Bedürfnissen der mittelständischen Unternehmen mehr entsprochen werde. Auf das Gütezeichen haben daher Häckl und Elke Christian, bei der IHK München zuständig für die Betreuung des regionalen Ehrenamts, auch Landrat Thomas Eichinger bei der Vorstellung der IHK-Standortumfrage hingewiesen.
Die Bürokratielast und ihre Folgen für die Unternehmerschaft waren ein heftig diskutierter Gegenstand im anschließenden Meinungsaustausch. Die Verwaltung müsse dringend wieder ihre Handlungsspielräume nutzen, es fehle jeglicher Mut zum Risiko, was sehr frustriere, so der allgemeine Tenor
Vor der Sitzung in der Pop-Up-Galerie ‚An der Schmiede 11‘ im Quartier am Papierbach fand ein Rundgang durch das Viertel mit Quartiersmanagerin Susann Schmid-Engelmann statt. Die Galerie liegt direkt neben dem künftigen zweiten Standort des Technologietransferzentrums (TTZ) der Technischen Hochschule Augsburg. Die vom Freistaat Bayern geförderten TTZ richten sich an mittelständische Unternehmen, die über keine eigene Forschungsabteilung verfügen und mit den TTZ die Möglichkeit erhalten, gezielte anwendungsbezogene Forschungsaufträge zu erteilen. Die Hochschulen werden dadurch zu Entwicklungspartnern der Unternehmen vor Ort. Geschäftsführer Julian Stähler stellte die Leistungen des TTZ vor. Im Quartier am Papierbach wird es neben dem Industrial Maker Space in den nächsten Wochen sein zweites Zuhause beziehen.