Pressemeldung vom 31.08.2023 - Garmisch-Partenkirchen
Ausbildungsstart für 223 junge Erwachsene in IHK-Berufen
Anfang September treten im Landkreis Garmisch-Partenkirchen 223 junge Erwachsene eine Ausbildung in IHK-Berufen an, teilt die IHK für München und Oberbayern mit. Nach der vorläufigen Statistik zum Beginn des Ausbildungsjahres entspricht dies einem Minus von 17,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. „Leider liegt der Landkreis damit deutlich unter dem Trend in ganz Bayern, wo die IHKs insgesamt ein Plus von 5,3 Prozent verzeichnen“, sagt Peter Lingg, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Garmisch-Partenkirchen. „Die Ausbildungsbereitschaft unserer Betriebe ist angesichts des weiter zunehmenden Arbeitskräftemangels sehr hoch. Am Ausbildungsangebot liegt es daher sicher nicht“, so Lingg weiter. Der Regionalausschussvorsitzende verweist hingegen als Gründe für die Flaute auf die sinkenden Schulabgängerzahlen und den Trend zum Studium.
Beliebtester Ausbildungsberuf ist der Hotelfachmann/die Hotelfachfrau
Gleichzeitig sei zu hoffen, dass unversorgte Bewerber auch jetzt noch die sehr guten Aussichten auf eine Lehrstelle nutzen, so Lingg weiter. Aktuell sind laut Statistik der Arbeitsagentur von Ende Juli noch 283 Lehrstellen im Landkreis unbesetzt. Diesem Angebot stehen nur 73 unversorgte Ausbildungsbewerber gegenüber. Rein rechnerisch kommen auf jeden unversorgten Bewerber fast vier freie Lehrstellen. Die Angaben der Arbeitsagentur beziehen sich auf alle Bereiche des Ausbildungsstellenmarkts, der neben dem IHK-Bereich der Betriebe in Industrie, Handel und Dienstleistungen auch das Handwerk, freie Berufe und öffentlichen Dienst umfasst.
Im Landkreis ist bei den jungen Männern der Koch der beliebteste IHK-Beruf, bei den jungen Frauen ist es die Hotelfachfrau. Zu den weiteren Top-Favoriten unter den IHK-Ausbildungsberufen zählen nach den Hotelfachleuten auch die Köche, die Kaufleute im Einzelhandel, die Fachkräfte für Gastronomie und die Verkäufer. Insgesamt gibt es in Oberbayern rund 200 verschiedene IHK-Berufe, in denen Jugendliche eine Ausbildung absolvieren können.
„In den nächsten Jahren wird sich die Bewerberlücke am Ausbildungsmarkt weiter öffnen, wenn es uns nicht gelingt, noch mehr Jugendlichen, Eltern und Lehrkräften die Berufsausbildung und ihre Vorteile näher zu bringen. Die IHK setzt sich mit Initiativen wie Bildungspartnerschaften und den Ausbildungsscouts für eine bessere Berufsorientierung ein, um über die vielen spannenden Berufsbilder zu informieren“, sagt Lingg. Der Vorsitzende fordert zudem mehr bildungspolitische Rückendeckung für das Thema Berufsorientierung, das deutlich stärker in den Lehrplänen berücksichtigt werden sollte. „Gerade an den Gymnasien erfolgt die Berufsorientierung oft zu einseitig in Richtung Studium. Dennoch ist die Ausbildung auch bei Abiturienten beliebt und für viele eine praxisnahe Alternative zur Universität, denn immerhin rund ein Fünftel der Azubis im IHK-Bereich haben die Hochschulreife“, so Lingg.
Insgesamt bilden im Landkreis Garmisch-Partenkirchen aktuell genau 174 IHK-zugehörige Betriebe aus. Sie stehen für rund 60 Prozent aller Ausbildungsverhältnisse