Pressemeldung vom 30.05.2023 - Bad-Tölz-Wolfratshausen

„Mitfahren im Oberland“ – per Mitfahr-App nachhaltiger pendeln

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© IHK

Weniger Staus, weniger Not bei der Parkplatzsuche, weniger CO2-Emissionen – das alles können die Folgen sein, wenn sich mehr Menschen öfter ein Auto teilen. Und genau das ist das Ziel der Mitfahrplattform MiO (Mitfahren im Oberland), die am 5. Mai im Nachbarlandkreis Weilheim-Schongau gestartet ist. Quer durchs Oberland sucht MiO noch mehr Mitstreiter, um auch die Landkreisgrenzen übergreifend einen klimafreundlichen Fußabdruck zu setzen.

Waßmer: „Mitfahrplattform MiO bietet Chance zum Umdenken“

Andreas Korn, stellvertretender Leiter der IHK-Geschäftsstelle Weilheim, stellte beim jüngsten Treffen des IHK-Regionalausschusses Bad Tölz-Wolfratshausen vor, wie MiO funktioniert. Ziel sei es, über die Plattform zunächst Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der sich beteiligenden Unternehmen einen nachhaltigeren Arbeitsweg zu ermöglichen, so Korn. Für die Attraktivität dieses Angebots sei es wichtig, dass MiO viele Unternehmen zum Mitmachen gewinnt. Im Pilotlandkreis Weilheim-Schongau ist MiO auf Initiative von sechs Weilheimer Unternehmen mit insgesamt rund 2.000 Mit­arbeitern (Sparkasse Oberland, Bechtold GmbH, Bauer Unternehmensgruppe, Biomichl, Krankenhaus GmbH des Landkreises und der Landkreis Weilheim-Schongau) gestartet. Renate Waßmer, Vorsitzende des IHK-Regionalausschusses und IHK-Vizepräsidentin sagte: „Auch für Pendlerinnen und Pendler in unserem Landkreis könnte sich MiO zu einem attraktiven Angebot entwickeln, wenn viele Betriebe mitmachen. Wir wollen die Mitfahrplattform hier zum Laufen bringen.“

Mit dem Ausbau der Plattform wollen MiO und der dahinterstehende Dienstleister STEP Mobility, sukzessive ein Mitfahrnetz durch das gesamte Oberland aufbauen. Zunächst steht die Plattform nur Mitarbeitenden der beteiligten Firmen offen. Für die erfolgreiche Umsetzung des Mobilitätskonzept in einem Landkreis ist eine kritische Masse von insgesamt rund 1.000 Mitarbeitenden oder 500 Mitarbeitern im Schichtbetrieb, die zu einem Knotenpunkt fahren, erforderlich. Sobald das Mitfahrportal ausreichend genutzt wird, könne MiO für die breite Öffentlichkeit geöffnet werden und perspektivisch auch über die Landkreisgrenzen hinweg funktionieren, so Korn. Hauptverkehrsmittel werde im ländlichen Raum das Auto bleiben. Ziel müsse aber sein, mehr Menschen in ein Fahrzeug zu bekommen. Korn verwies auf 3,3 Milliarden Kilometer, die die Bundesbürger tagtäglich zurücklegen,
75 Prozent davon im Auto, bei einem Belegungsgrad von 1,2 Personen im Berufsverkehr.

Waßmer betonte: „Mit dem Start von MiO in Weilheim-Schongau haben die Unternehmen ein Zeichen gesetzt, wie sich individuelle Mobilität und vor allem der Pendlerverkehr zeitgemäß verändern sollten. Mit Blick auf die angestrebte Klima­neutralität wird es für Unternehmen zunehmend wichtiger, Emissionen zu vermeiden und zu reduzieren. Ein zentraler Ansatzpunkt ist auf jeden Fall die Mitarbeitermobilität – egal ob es das Pendeln zum und vom Arbeitsplatz betrifft oder geschäftliche Reisen.“

Für interessierte Unternehmen bietet der Dienstleister STEP Mobility Infoveranstaltungen an. Infos dazu unter www.step-mobility.com/mio-veranstaltungen

Positionspapier zur Mobilität im Landkreis wird erarbeitet

Weiterhin sprachen sich die Ausschussmitglieder für die Erarbeitung eines Positionspapiers zur Mobilität im Landkreis aus. „In Zeiten knapper Haushalte und Sparmaßnahmen ist es wichtig, dass die Wirtschaft ihre Forderungen klar formuliert und diese der Politik schwarz auf weiß vorlegen kann“, so Waßmer. Der Vorsitzenden zufolge ist eine reibungslos funktionierende Mobilität Voraussetzung für funktionierende Betriebe und damit einen erfolgreichen Wirtschaftsstandort. Im Landkreis gibt es viele Baustellen hinsichtlich ÖPNV oder Straßeninfrastruktur. „Als Stimme der Wirtschaft müssen wir uns artikulieren, auch wenn die meisten der Probleme bekannt sind oder schon seit Jahren zur Diskussion stehen. Das darf uns nicht hindern, sie weiterhin auf die Agenda zu setzen. Nur steter Tropfen höhlt den Stein.“