Pressemeldung vom 16.05.2023 - Garmisch-Partenkirchen
„Mitfahren im Oberland“ – Bahn frei für eine andere Form von Mobilität
Weniger Staus, weniger Not bei der Parkplatzsuche, weniger CO2-Emissionen – das alles können die Folgen sein, wenn sich mehr Menschen öfter gemeinsam fortbewegen und ein Auto teilen. Und genau das ist das Ziel der Mitfahrplattform MiO (Mitfahren im Oberland), die am 5. Mai im Nachbarlandkreis Weilheim-Schongau gestartet ist. Quer durchs Oberland sucht MiO noch viel mehr Mitstreiter, um auch die Landkreisgrenzen übergreifend einen klimafreundlichen Fußabdruck zu setzen.
Lingg: „Mit der Mitfahrplattform MiO wird Individualverkehr nachhaltiger“
Bernhard Edmaier, Geschäftsführer des Mobilitäts-Dienstleisters STEP Mobility, stellte beim jüngsten Treffen des IHK-Regionalausschusses Garmisch-Partenkirchen vor, wie MiO funktioniert. Ziel sei es, über die Plattform im ersten Schritt Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der beteiligten Unternehmen einen nachhaltigeren Arbeitsweg zu ermöglichen, so Edmaier. Für die Attraktivität dieses Angebots sei es wichtig, dass MiO viele Unternehmen zum Mitmachen gewinnt. Im Pilotlandkreis Weilheim-Schongau ist MiO auf Initiative von sechs Weilheimer Unternehmen mit insgesamt rund 2.000 Mitarbeitern (Sparkasse Oberland, Bechtold GmbH, Bauer Unternehmensgruppe, Biomichl, Krankenhaus GmbH des Landkreises und der Landkreis Weilheim-Schongau) gestartet.
Mit dem Ausbau der Plattform auch in anderen Landkreisen will MiO sukzessive ein Mitfahrnetz durch das gesamte Oberland aufbauen. Zunächst steht die Plattform nur Mitarbeitenden der beteiligten Firmen offen. Für die erfolgreiche Umsetzung des Mobilitätskonzept in einem Landkreis ist eine kritische Masse von insgesamt rund 1.000 Mitarbeitenden oder 500 Mitarbeitern im Schichtbetrieb, die zu einem Knotenpunkt wie beispielsweise Weilheim fahren, erforderlich. Sobald das Mitfahrportal ausreichend frequentiert ist, könne MiO für die breite Öffentlichkeit geöffnet werden und perspektivisch auch über die Landkreisgrenzen hinweg funktionieren, so Edmaier. Hauptverkehrsmittel werde im ländlichen Raum das Auto bleiben. Ziel müsse aber sein, mehr Menschen in ein Fahrzeug zu bekommen. Edmaier verwies auf 3,3 Milliarden Kilometer, die die Bundesbürger tagtäglich zurücklegen, 75 Prozent davon im Auto, bei einem Belegungsgrad von 1,1 Personen im Berufsverkehr.
IHK-Ausschussvorsitzender Peter Lingg betonte: „Mit dem Start von MiO in Weilheim-Schongau setzen die Unternehmen ein Zeichen, wie sich individuelle Mobilität und vor allem der Pendlerverkehr zeitgemäß verändern sollten. Gerade für Unternehmen wird es mit Blick auf die angestrebte Klimaneutralität immer wichtiger, Emissionen zu vermeiden und zu reduzieren. Ein zentraler Ansatzpunkt ist auf jeden Fall die Mitarbeitermobilität – egal ob es das Pendeln zum und vom Arbeitsplatz betrifft oder geschäftliche Reisen.“ Lingg zufolge werde auch im ländlichen Raum der Verkehr nicht weniger. Im Landkreis Garmisch-Partenkirchen komme noch der touristische und Ausflugsverkehr hinzu. Umso wichtiger sind attraktive Alternativen für Bürgerinnen und Bürger, die auf die Mobilitätswende einzahlen. „Das Potenzial, dass Menschen ihr Verhalten verändern, ist sicher im Berufsverkehr am größten. Insofern ist es besonders wichtig, dass wir im Falle unseres Landkreises unbedingt auch die Achse nach München berücksichtigen.“
Für interessierte Unternehmen bietet der Dienstleister STEP Mobility in den kommenden Wochen Infoveranstaltungen an.
Infos dazu unter www.step-mobility.com/mio-veranstaltungen
Vorstellung des Leifheit Servicezentrums
Das Treffen des IHK-Regionalausschusses Garmisch-Partenkirchen fand im neuen Leifheit Servicezentrum statt. Viktor Wohlmannstetter, Geschäftsführer der LongLeif GaPa gGmbH, gab vor der Sitzung einen Einblick in die Arbeit und die Angebote des Servicezentrums, das sich als zentrale Anlaufstelle zu Fragen des Alters und Älterwerdens in Garmisch-Partenkirchen versteht. Weiterhin stellte er das Bauvorhaben LongLeif Campus vor, ein gemeinsames Projekt mit der TU München. Der LongLeif Campus zielt auf die Verzahnung von Forschung, Lehre und Praxis rund um den Schwerpunkt Geriatrie. Laut Wohlmannstetter eine einzigartige Chance für die Region, sich zukunftsfähig aufzustellen, einen Beitrag zur Versorgung der älteren Generationen zu leisten und gleichzeitig mit der Etablierung eines TUM-Standorts Perspektiven für junge Menschen und die Wirtschaft zu schaffen.