Pressemeldung vom 17.02.2023 - Bad-Tölz-Wolfratshausen

Bezahlbarer Strom für einen sicheren Wirtschaftsstandort

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Angesichts der hohen Strompreise, die im internationalen Vergleich schon lange nicht mehr wettbewerbsfähig sind, hat Renate Waßmer, Vizepräsidentin der IHK für München und Oberbayern und Vorsitzende des IHK-Regionalausschusses Bad Tölz-Wolfratshausen, auf die Gefahr hingewiesen, dass energieintensive und stark regulierte Unternehmen dem Standort Deutschland den Rücken kehren. „Zum Glück ist keine Gasmangellage eingetreten und die Preise sinken wieder, aber Energie ist und bleibt ein teures Gut“, so Waßmer.

Waßmer: „Gezielte Maßnahmen für wettbewerbsfähige Strompreise wichtiger denn je“

„Den staatlichen Strom- und Gaspreisbremsen sowie den bayerischen Energiehärte­fallhilfen kommt aus diesem Grund eine sehr wichtige Rolle zu“, bestätigte Norbert Ammann, Energieexperte der IHK München, der per Videokonferenz zugeschaltet war. Er informierte, unter welchen Voraussetzungen Unternehmen anspruchsberechtigt seien, und wies auf Fallstricke hin. Eine Prognose zur Preisentwicklung wagte er nicht. Mit dem nächsten Winter werde die Nachfrage nach Gas wieder steigen. Das wirke sich zwangsläufig auf den Gaspreis und den an ihn gekoppelten Strompreis aus. 2022 wurden noch immer rund zehn Prozent des deutschen Stroms aus Erdgas hergestellt, zur Hochlastzeit häufig bis zu 30 Prozent und mehr.

Ammann betonte: „Energie war hierzulande schon immer zu teuer, auch aufgrund hoher staatlicher Abgaben, die die Verbraucher auf den Energiepreis draufzahlen müssen. Mit dem Ukraine-Krieg sind die Preise zusätzlich explodiert. Die jetzt verabschiedeten Bremsen und Hilfen sind äußerst komplex. Sie können das Problem nicht langfristig lösen.“ Die Preisdeckel der Bundesregierung seien laut Ammann zwar richtig, aber viel zu hoch angesetzt, sodass weiterhin keine wettbewerbsfähigen Preise entstehen. Für die Zukunft müsse die Politik, Ammann weiter, die Weichen so stellen, dass eine kosten­günstige, bedarfsgerechte und sichere Energieversorgung von den Anbietern wieder selbst und ohne staatliche Eingriffe gewährleistet werden könne.