Pressemeldung vom 31.05.2022 - Landsberg

Landkreis gezielt zum Hot-Spot für wirtschaftliche Innovationen entwickeln

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© IHK

Wie kann sich der Landkreis bestmöglich für junge, innovative Unternehmen aufstellen, Start-ups anziehen oder Existenzgründern mit ihrem kreativen Potenzial optimale Bedingungen für den Start ins Unternehmertum bieten – darüber haben sich die Mitglieder des IHK-Regional­ausschusses Landsberg im Industrial MakerSpace (IMS) ausgetauscht.

IHK-Regionalausschuss zu Gast im Industrial MakerSpace am Penzinger Feld

Den Startschuss ins Thema gab Susann Schmid-Engelmann, Community Managerin des IMS, und stellvertretende. Vorsitzende des IHK-Regionalausschusses. Sie führte durch das Gebäude und stellte die vielfältigen Arbeitsräume, Werkstätten und Anlagen vor, die die Mieter rund um die Uhr nutzen können. Anschließend skizzierte Geschäftsführer Thomas Dittler, zugleich Vorsitzender des Innovationsausschusses der IHK München, seine Vision von innovativem Unternehmertum. Gemeinsam diskutierten die Unternehmerinnen und Unternehmer die Innovationsfähigkeit der Wirtschaft, sowohl was Deutschland im Allmeinen und Landsberg im Speziellen betrifft. Allein schon der Klimawandel bewirke einen objektiven Innovationszwang, so Dittler. Seiner Meinung nach sei Deutschland absolut innovationsfähig, es werde in der Öffentlichkeit nur zu wenig wahrgenommen. Ein Beispiel sei die DLR-Ausgrün­dung Elektra Solar GmbH, die bereits seit 2018 im IMS arbeitet, und erfolgreich die Weiterentwicklung und Zertifizierung ihrer Elektrosolarflugzeuge vorantreibt. Der Industrial MakerSpace bietet Unternehmen und Freiberuflern Gewerbeflächen und schafft durch rollierende 12-Monatsverträge inklusive Betriebs- und Servicekosten die Möglichkeit sofortiger, flexibler und kostengünstiger Nutzung.

Den aktuellen Stand zur Gewerbeflächensituation im Landkreis und zu Erweite­rungsmöglichkeiten für heimische Betriebe gab anschließend Sebastian Dold, Wirtschaftsförderer des Landkreises Landsberg am Lech. Laut einer Umfrage des Landratsamts von Anfang dieses Jahres, an der sich 30 von 31 Gemeinden beteiligt hatten, sind derzeit etwa 54 Hektar an Gewerbeflächen frei. Die Gemeinde Igling und die Stadt Landsberg verfügen hierbei über größere Gewerbeflächen, die übrigen Gemeinden im Landkreis haben lediglich sehr kleine Flächen oder gar keine mehr zur Verfügung.

„Die Situation bleibt rein mengenmäßig sehr angespannt“, betonte Reinhard Häckl, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses. Hinzu komme, dass potenzielle Ansiedlungen schon vorab häufig auf Widerstand in der Öffentlichkeit stießen, noch bevor sich die zuständigen Gemeinderäte vor Ort überhaupt mit der Anfrage des Interessenten beschäftigen könnten. Ohne eine bessere Ausbalancierung der Meinungen und ein wirtschaftsfreundlicheres Klima kommen wir einfach nicht weiter, so Häckl. Nicht zuletzt finanzieren sich die Gemeindehaushalte zu einem Mammut­teil aus Gewerbesteuern. „Ohne Wirtschaft vor Ort, kann der Wohlstand in unserer Gesellschaft, in unseren Kommunen sehr schnell kollabieren. Dessen sind sich leider zu wenige bewusst“, appellierte Häckl.