Pressemeldung vom 18.05.2022 - Weilheim - Schongau

IHK-Regionalausschuss informiert sich über aktuelle Verkehrsprojekte

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© IHK

Reibungslos funktionierende Verkehrsflüsse, eine gut ausgebaute Verkehrsinfrastruktur, dank der Lieferanten, Dienstleister, Kunden und Mitarbeiter die Betriebe problemlos erreichen und produzierte Waren gut abtransportiert werden können – das sind für die Wirtschaft zentrale Standortfaktoren. Aus diesem Grund ließ sich der IHK-Regionalausschuss Weilheim-Schongau auf seiner jüngsten Arbeitssitzung über die aktuellen Verkehrsprojekte des Staatlichen Bauamts Weilheim im Landkreis informieren. Als Referent begrüßte Klaus Bauer, Vorsitzender des Ausschusses, Andreas Lenker, Abteilungsleiter im Bauamt und zuständig für den Landkreis Weilheim-Schongau. „Der Verkehr nimmt weiter zu“, so Lenker. Neubauten werde es jedoch nicht mehr geben. Vorrangige Aufgabe des Amtes sei es jetzt, den Straßenbestand bedarfsgerecht auszubauen und vor allem die Hauptachsen zu stärken, so der Verkehrsexperte.

Mitfahrplattform für Azubis und Fachkräfte als Beitrag zur Verkehrswende

Im Mittelpunkt des Vortrags von Lenker standen der B2-Tunnel in Starnberg, der Ausbau der B2 nördlich von Weilheim sowie die Ortsumgehung für Weilheim. Darüber hinaus erhielten die Anwesenden ein Update zu den Tunnelbauten im benachbarten Landkreis Garmisch-Partenkirchen. Intensiv diskutierten die Unternehmerinnen und Unternehmer den Stand der Dinge bei der Ortsumgehung Weilheim, für deren Bau sich der IHK-Regionalausschuss bereits 2018 ausgesprochen hatte. Bevor sich der Weilheimer Stadtrat heuer für eine der Trassen entscheiden wird, ist noch eine Bürgerbefragung geplant. Laut Lenker seien bereits rund eine Million Euro in Planungs- und Ingenieursdienstleistungen investiert worden. Stand heute liege ein Baubeginn jedoch noch in weiter Ferne, nicht vor Ablauf der nächsten 15 Jahre.

Mitfahrplattform als Alternative zur eigenen Autonutzung?

Wie der Individualverkehr durch andere Mobilitätsformen reduziert werden, wie die Bildung von Fahrgemeinschaften im digitalen Zeitalter – auch auf dem Land – funktionieren kann, welche Vorteile Mitfahr-Apps bieten und mit welchen Herausforderungen sie kämpfen, darüber informierte anschließend Fabian Seitz, Gründer der Münchner Mitfahrplattform Ridebee. Seitz erläuterte die Unternehmens­idee und das Geschäftsmodell. „Eine Mitfahrplattform für Azubis und Fachkräfte, die den Individualverkehr zumindest etwas entlastet, wäre für den Landkreis Weilheim-Schongau ein Gewinn und ein wichtiger Schritt hin zu mehr Nachhaltigkeit in der Mobilität“, kommentierte Klaus Bauer, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses. Tagtäglich pendeln, so Bauer, tausende Arbeitnehmer in den Landkreis meist allein hinein und wieder aus ihm heraus. Durch Staus an neuralgischen Punkten werden Arbeitswege langwierig, worunter Mitarbeiter­zufriedenheit und auch Standort­attraktivität der Betriebe leiden. Fahrgemeinschaften zur Arbeit oder Ausbildung können hingegen einen entspannteren Arbeitsweg und eine produktive Nutzung der Zeit ermöglichen, während für den Fahrer die Fahrzeugkosten und für die Allgemein­heit die Emissionen sinken.

Mitfahrplattformen bieten Unternehmen außerdem Anreize hinsichtlich Kostenersparnis und Nachhaltigkeit. So können sie zum Beispiel helfen, teuren Parkraum einzusparen, aber vor allem auch die betriebliche CO2-Bilanz verbessern. Da nachhaltiges Handeln für Unternehmen immer wichtiger wird, ist die Art und Weise, wie Mitarbeiter mobil sind, Dienstreisen unternehmen oder den Fuhrpark der Firma nutzen, ein wichtiger Mosaikstein. Der Regionalausschuss möchte deshalb alle Unternehmen anregen, sich mit solch einem Mobilitätskonzept für Mitarbeiter auseinanderzusetzen.