Pressemeldung vom 27.04.2022 - Bad-Tölz-Wolfratshausen
Weniger Unternehmensgründungen im Landkreis
27.04.2022 - Trotz Coronakrise haben sich viele Existenzgründer aus dem Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen in ihrem Wunsch, sich unternehmerisch selbstständig zu machen, nicht ausbremsen lassen. Mit 1.082 Unternehmerinnen und Unternehmern, die 2021 ein Gewerbe angemeldet haben, sind es allerdings gegenüber dem Vorjahr 7,8 Prozent weniger, teilt die IHK für München und Oberbayern mit.
Gründen im Nebenerwerb beliebt / Starke Zuwächse im E-Commerce und Dienstleistungssektor
Bei den Firmenneugründungen ging die Anzahl mit Gründungen um 8,2 Prozent aus insgesamt 1.019 zurück. Die Zahl der Betriebsübergaben an einen Nachfolger sank von 64 Fällen im Jahr 2020 auf 63 im Jahr 2021.
Renate Waßmer, Vorsitzende des IHK-Regionalausschusses Bad Tölz-Wolfratshausen und Vizepräsidentin der IHK für München und Oberbayern, betont: „Die Coronakrise hat den Unternehmergeist in unserem Landkreis nicht klein bekommen. Auch wenn die Pandemie und die damit verbundenen Einschränkungen vielen Wirtschaftsbranchen erheblich zugesetzt hat, ergaben sich auch neue Chancen, so dass innovative Geschäftsmodelle und -ideen umgesetzt wurden und werden.“
Am beliebtesten waren 2021 Neugründungen im Dienstleistungssektor (266 Mal). Es folgten der Handel mit 196 Neugründungen und das Baugewerbe mit 98 Gründungen. Mit 20 Übernahmen kamen die meisten Nachfolgeregelungen im Gastgewerbe zustande.
„Besonders beliebt bleibt das Gründen im Nebenerwerb. Im vergangenen Jahr dürfte die verbreitete Kurzarbeit diese Entwicklung noch einmal unterstützt haben“, sagt Waßmer. Sie bewertet den Trend zu einer besseren Vorbereitung auf eine Gründung, der durch die Beratungsangebote der Kammern befördert wird, sehr positiv. Der Trend zur Gründung im Nebenerwerb zeige, dass viele Gründer den Sprung in die Selbstständigkeit zunächst mit weniger Risiko ausprobieren und sich langfristiger vorbereiten. Waßmer setzt sich mit Nachdruck für eine stärkere Kultur der Selbstständigkeit ein. Dazu gehöre ein besseres Gründungsklima mit weniger Bürokratie und einfacheren Steuerregeln. „Bereits in der Schule müssen außerdem die Chancen und der Wert des Unternehmertums für die Gesellschaft deutlich gemacht werden“, so die Ausschussvorsitzende. Sie betont außerdem die wichtige Rolle der Existenzgründer in der Wirtschaft: „Start-Ups und neue Unternehmen stehen für Innovation und Dynamik. Sie legen das Fundament für zukünftige wirtschaftliche Erfolge.“
Die IHK-Gründerbilanz für den Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen beruht auf Daten des Bayerischen Landesamts für Statistik. Ratgeber, Informationen und Tipps für Gründerinnen und Gründer finden sich unter www.ihk-muenchen.de/de/Service/Gründungsberatung.