Pressemeldung vom 09.03.2022 - Landsberg

Mangel an Gewerbeflächen macht Wirtschaft zu schaffen

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09.03.2022 – Über die aktuelle Gewerbeflächensituation im Landkreis und über die Möglichkeiten, die es für Unternehmen gibt, sich zu erweitern, hat sich der IHK-Regionalausschuss Landsberg am Lech in einer Sitzung mit dem Wirtschafts­förderer der Stadt Landsberg André Köhn sowie Bernhard Lachner, Leiter der Abteilung für Kreisentwicklung und Kultur, Seniorenheime, Bäder und Abfallwirtschaft im Landkreis Landsberg am Lech, ausgetauscht.

Häckl: „Mit gezielter Gewerbeflächenentwicklung Betrieben Perspektiven bieten

Andreas Fritzsche, Referent für Stadt- und Regionalentwicklung sowie Standort­beratung bei der IHK für München und Oberbayern informierte über das Standort­portal Bayern. Dabei handelt es sich um eine Internetplattform der bayerischen IHKs in Kooperation mit dem bayerischen Wirtschaftsministerium für Unternehmen, die auf der Suche nach einer Gewerbefläche oder -immobilie sind. Seit 2017 seien darin, die von den Kommunen vorgenommenen Eintragungen verfügbarer Gewerbeflächen massiv zurückgegangen, so Fritzsche. „Im Landkreis Landsberg sind es sogar rund 75 Prozent. Aktuell sind nur 1,2 Hektar gelistet“, erklärt der Standortexperte. Die Situation werde sich laut Fritzsche auch kurzfristig nicht entspannen, denn die Neu­ausweisung von Flächen werde durch baurechtliche Vorgaben immer stärker regle­mentiert. So seien die Gemeinden angehalten, besonderes Augenmerk auf die Weiterentwicklung innerörtlicher beziehungsweise bereits bestehender Gewerbe­gebiete zu legen und weniger auf die Erschließung im Außenbereich. Vor allem solle innerorts auch nachverdichtet werden, so Fritzsche.

Lachner bedauerte in diesem Zusammenhang, dass potenzielle Ansiedlungen schon im vornherein häufig auf Widerstand in der Öffentlichkeit stoßen, bevor sich die zuständigen Gemeinderäte vor Ort überhaupt damit beschäftigen könnten. Laut Lachner brauche es dringend ein wirtschaftsfreundlicheres Klima.

André Köhn von der Wirtschaftsförderung der Stadt Landsberg beleuchtete den aktuellen Bestand an Gewerbeflächen und Entwicklungsmöglichkeiten auf dem Gebiet der Stadt. Die Nachfrage sei sehr hoch und die Stadt könne nicht unendlich Flächen ausweisen. Deswegen habe man sich dazu entschieden, ein Gewerbe­flächenentwicklungskonzept in Auftrag zu geben, um Bestandsflächen nachzu­verdichten und neue Flächen gezielt zu entwickeln. Dennoch bleibe die Situation bis 2035 angespannt, so Köhn.

Angesichts dieser herausfordernden Situation adressierte Reinhard Häckl, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Landsberg am Lech, die Notwendigkeit einer besseren Zusammenarbeit zwischen den Kommunen. „Angesichts der großen Knappheit müssen in der Gewerbeflächenentwicklung alle Register gezogen werden. Dazu gehört auch ein gemeindeübergreifendes Flächenmanagement. In der gewerblichen Nutzung sollten auch interkommunale Gewerbegebiete eine größere Rolle spielen, so der Vorsitzende. „Die Wirtschaft braucht bei Städten, Märkten und Gemeinden den unbedingten Willen, alles dafür zu tun, um in Zukunft auch weiterhin auf Wünsche und ‎Anforderungen der lokalen Unternehmen eingehen zu können. Nicht zuletzt leisten diese mit ihren Gewerbesteuern einen großen Beitrag zu den kommunalen Haushalten. Abwanderung würde jede Gemeinde empfindlich treffen.“