Pressemeldung vom 04.03.2025 - Weilheim - Schongau
Trotz aller Krisen setzt heimische Wirtschaft auf Leistung, Mut und Zuversicht
Die Wirtschaft im Landkreis Weilheim-Schongau will dem krisenbedingten Gegenwind durch Anpacken, Mut und Zuversicht standhalten. Das ist die bleibende Botschaft der jüngsten Sitzung des IHK-Regionalausschusses bei Hoerbiger in Penzberg. Zu Gast bei den heimischen Unternehmerinnen und Unternehmern war IHK-Hauptgeschäftsführer Manfred Gößl, der ein faktenbasiertes Lagebild der Wirtschaft gegeben und dazu aufgerufen hat, die vielfältigen Wachstumspotenziale in Oberbayern auszuschöpfen, Chancen zu nutzen und Neues auszuprobieren.
IHK-Chef Manfred Gößl zu Gast beim IHK-Regionalausschuss Weilheim-Schongau
Der IHK-Chef machte gleich zu Beginn seines Vortrags den Ernst der Lage deutlich. Gößl verwies darauf, dass die Wirtschaftsleistung in Deutschland seit 2019 inflationsbereinigt nicht mehr gewachsen sei. Alle relevanten Kennzahlen wie Arbeitsvolumen, Arbeitsproduktivität, Export und privater Konsum stagnierten oder seien wie die Unternehmensinvestitionen sogar rückläufig. „Vor allem wegen des Renteneintritts der Boomer-Generation bleibt das Wachstumspotenzial auf Jahre hinaus unter einem halben Prozentpunkt. Aller Voraussicht nach werden die 20er Jahre das wachstumsschwächste Jahrzehnt seit Gründung der Bundesrepublik.“ Trotzdem gebe es auch gute Nachrichten, insbesondere in den touristisch geprägten Regionen wie dem Oberland. Die Gäste- und Übernachtungszahlen erreichten im letzten Jahr neue Höchstwerte. Bevor auf das Reisen verzichtet wird, werde lieber in anderen Konsumbereichen gespart, so Gößl. Außerdem sei das Oberland mehr und mehr Ziel von Firmen für ihre Kundenevents, die früher im Ausland stattgefunden hätten. Auch die Ankündigung der EU-Kommission, überzogene Berichts- und Nachweispflichten wieder zurückzuschrauben, sei positiv. „Lob gibt es aber erst, wenn die Betriebe hier vor Ort die Entlastung wirklich spüren“, so Gößl.
Mit Blick auf die anstehende Regierungsbildung in Berlin richtete der Hauptgeschäftsführer der IHK eine klare Botschaft an die Parteien: „Jetzt müssen alle Weichen in Richtung Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit gestellt werden, sonst können die staatlichen und sozialen Leistungen nicht mehr finanziert werden. Deswegen braucht es mehr Erwerbstätigkeit – jede Arbeitsstunde mehr zählt, mehr Anreize für private Investitionen und mehr Produktivität durch radikalen Bürokratieabbau, Technologie- und Innovationsförderung.“ Gerade wegen der gewaltigen Herausforderungen, die vor der Wirtschaft liegen, braucht es laut Gößl neben Mut auch Entschlossenheit und die richtige Mentalität des Anpackens.
„Wir können vor allem auf die Kraft unserer Mittelständler, der familiengeführten Hidden Champions sowie auf die Leistungsstärke unserer Wissenschaftszentren und Start-ups vertrauen. Wir haben das Potenzial bei uns im Land, um unsere wirtschaftlichen Probleme selbst zu lösen“, appellierte Gößl bei der Sitzung des IHK-Regionalausschusses. „Nutzen wir das vorhandene Ökosystem für neue Innovationen, neue Geschäftsideen und zukunftsfähige Technologien. Dazu muss jeder von uns aber auch Leistung bringen, an eigene Grenzen gehen und sich den Herausforderungen stellen.“
Klaus Bauer, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Weilheim-Schongau, pflichtete dem IHK-Chef bei: „Unternehmerinnen und Unternehmer leben vom Optimismus, von der Neugierde auf die Zukunft und dem Mut zu Neuem. Auch wenn der Gegenwind stark ist, viele Unsicherheiten uns auf Trab halten und nicht mehr alles so läuft wie wir es aus der Vergangenheit gewohnt waren, bedeutet Unternehmertum immer auch Zuversicht und Leistungsbereitschaft. Wenn wir uns den Stärken unseren Wirtschaftsstandorts im Landkreis bewusst werden, diese weiter ausbauen und die Politik wieder für Verlässlichkeit und wirtschaftsfreundliche Rahmenbedingungen sorgt, können wir die Herausforderungen meistern. Davon bin ich überzeugt!“