Pressemeldung vom 27.11.2024 - Garmisch-Partenkirchen
Unternehmertum trifft Leistungssport
Lust an Leistung, Mut zum Risiko, ständiges Verbessern, Teamgeist und der Wille, die eigene Idee ins Ziel zu bringen: Leistungssport und Unternehmertum haben viele Ähnlichkeiten. Welche Parallelen sich gerade in Krisenzeiten wie diesen zeigen, haben die 120 Gäste des diesjährigen Wirtschaftsempfangs Garmisch-Partenkirchen im Kongresshaus erlebt. IHK-Hauptgeschäftsführer Manfred Gößl und der mehrfache Paralympics-Sieger Gerd Schönfelder appellierten an die Vertreterinnen und Vertreter aus heimischer Wirtschaft und Politik: Es hilft nichts, dem Gestern nachzutrauern, sondern die neuen Herausforderungen muss man annehmen und durch eigene Anstrengung bewältigen. In jeder Krise stecke immer auch die Chance auf mehr Stärke und Erfolg.
Wirtschaftsempfang 2024 unter dem Motto: Nicht jammern, sondern anpassen und Chancen ergreifen
In seinem Grußwort begann Landrat Anton Speer den roten Faden, der sich durch den ganzen Abend zog. Er zählte zwar die vielen Herausforderungen auf, denen aktuell die Unternehmen im Landkreis genauso gegenüberstehen wie die Verwaltung, sprach sich zugleich aber für Optimismus aus – zu resignieren, sei der falsche Weg.
Den Ball griff IHK-Chef Gößl in seinem Impulsvortrag zur wirtschaftspolitischen Lage auf. Die strukturellen Wachstumsprobleme in Deutschland sprach er in einer faktenbasierten und schonungslosen „Kabinenansprache“ an. „Wir haben den Anschluss an die Spitze in der Welt und in Europa verloren. Ein bisschen bessere Politik und ein bisschen mehr Anstrengung reichen nicht mehr zum Aufholen. Wir brauchen eine Generalsanierung des Standorts mit einem radikalen Bürokratieabbau sowie verlässliche Entlastungen für alle, die arbeiten und investieren“, so Gößl. „Wir können vor allem auf die Kraft unserer Mittelständler und der familiengeführten Hidden Champions vertrauen. Wir haben das Potenzial bei uns im Land, um unsere wirtschaftlichen Probleme selbst zu lösen!“ Jetzt sei die Zeit, die Ärmel hochzukrempeln und nicht den Schönrednern zu glauben, die behaupten, es könne im Prinzip alles so bleiben wie es ist.
Aus eigener Erfahrung konnte Gerd Schönfelder dieser Botschaft nur beipflichten. Was zähle für Erfolg sei die Anpassungsfähigkeit, so der Leistungssportler und erfolgreiche Para-Skirennfahrer. Anstatt zu jammern, sollte man immer versuchen, das Beste aus der Situation zu machen. Sein Motto für vermeintlich ausweglose Situationen: „Du musst andere Wege gehen, Hauptsache es geht.“ Er berichtete den Gästen des Wirtschaftsempfangs was er aus einem Zugunfall, bei dem er im Jahr 1989 im Alter von 19 Jahren den rechten Arm und alle Langfinger der linken Hand verloren hatte, gelernt habe und wie er zufällig Teil der deutschen Para-Skinationalmannschaft wurde. Mit der Einstellung, dass Aufgeben keine Option sei, gewann er in seiner Karriere bei sechs Paralympischen Spielen insgesamt 22 Medaillen, darunter 16-mal Gold.
„Das sind genau die Botschaften und die Einstellungen, die wir brauchen, wenn es
Gegenwind gibt“, fasst Katrin Eißler, Vorsitzende des IHK-Regionalausschusses Garmisch-Partenkirchen, den Wirtschaftsempfang zusammen. „Dass wir mehr positiven Mindset brauchen, um wieder wirtschaftlichen Aufschwung zu schaffen, waren sich die Unternehmerinnen und Unternehmer auch beim anschließenden Austausch einig. Unternehmertum bedeutet, sich den Herausforderungen zu stellen, neue Wege zu gehen, in der Krise neue Geschäftsmodelle zu entwickeln und immer innovativ zu denken – dieser Spirit geht von unserem Empfang aus.“