Pressemeldung vom 30.08.2024 - Berchtesgadener-Land
Für mehr als 300 neue Azubis im IHK-Bereich geht’s im Berchtesgadener Land los
319 Jugendliche starten Anfang September im Berchtesgadener Land ihre Ausbildung in IHK-Berufen. Nach der vorläufigen Statistik der IHK für München und Oberbayern zum Beginn des Ausbildungsjahres entspricht dies einem deutlichen Plus von 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. „Allen Azubis, ihren Ausbilderinnen und Ausbildern in den Betrieben und den Lehrkräften an den Berufsschulen wünsche ich einen erfolgreichen Start in das neue Ausbildungsjahr“, erklärt Irene Wagner, Vorsitzende des IHK-Regionalausschusses Berchtesgadener Land. „Das satte Plus ist angesichts einer rückläufigen Zahl an Schulabsolventen und einer schwachen Konjunktur ein starkes Signal der Wirtschaft und spricht deutlich für die Vorteile, die eine Berufliche Ausbildung bietet.“
Sattes Plus von 16 Prozent / Ausbildung zum Fachinformatiker immer beliebter
Die Regionalausschussvorsitzende macht zum Start des Ausbildungsjahres deutlich: „Für unsere Betriebe steht die Ausbildung weiterhin an erster Stelle, wenn es um die Sicherung ihres Fachkräftenachwuchses geht. Leider gibt es wieder nicht für alle angebotenen Lehrstellen ausreichend Bewerberinnen und Bewerber.” Laut einer aktuellen IHK-Umfrage kann jeder zweite Ausbildungsbetrieb in Oberbayern nicht alle angebotenen Lehrstellen besetzen.
Im Berchtesgadener Land führen die Hotelfachleute die Liste der beliebtesten IHK-Berufe an, danach folgen die Kaufleute für Büromanagement sowie die Verkäuferinnen und Verkäufer. Bei den jungen Frauen ist der beliebteste Ausbildungsberuf die Kauffrau für Büromanagement, bei den jungen Männern ist es inzwischen der Fachinformatiker. Insgesamt gibt es mehr als 200 verschiedene IHK-Berufe, in denen Jugendliche ihre berufliche Karriere starten können.
Im Landkreis gibt es weiterhin noch eine große Anzahl von unbesetzten Ausbildungsangeboten. Jugendliche, die noch auf der Suche sind und noch unentschlossene Bewerberinnen und Bewerber haben auch jetzt noch gute Aussichten, einen Ausbildungsplatz zu finden. Aktuell sind laut Statistik der Arbeitsagentur von Ende August noch 300 Lehrstellen im Berchtesgadener Land unbesetzt. Diesem Angebot stehen 70 unversorgte Bewerberinnen und Bewerber gegenüber. Es kommen somit rein rechnerisch auf jede unversorgte Bewerberin und jeden unversorgten Bewerber vier Lehrstellen. Diese Angaben der Arbeitsagentur beziehen sich auf alle Bereiche des Ausbildungsstellenmarkts, der neben dem IHK-Bereich aus Betrieben in Industrie, Handel und Dienstleistungen auch das Handwerk, freie Berufe und öffentlichen Dienst umfasst.
„Die Lücke am Ausbildungsmarkt wird auch in den kommenden Jahren nicht kleiner. Umso wichtiger ist es, noch mehr Jugendliche, Eltern und Lehrkräfte für die duale Berufsausbildung und die Vorteile, die sie für einen erfolgreichen Start ins Berufsleben bietet, zu begeistern. Die IHK engagiert sich gezielt mit Initiativen wie den IHK Bildungspartnerschaften und den Ausbildungsscouts für eine bessere Berufsorientierung an Schulen. Wir müssen unsere Schülerinnen und Schüler noch besser über die Vielfalt an Berufsbildern und die dahinterstehenden Karrieremöglichkeiten informieren“, sagt Wagner. Das erfordere gleichzeitig auch mehr bildungspolitische Rückendeckung für die Berufsorientierung, so die IHK-Regionalausschussvorsitzende. Es müsse auch vom Stundenumfang her deutlich mehr Berücksichtigung in den Lehrplänen – auch an Gymnasien – geben. „Die Berufliche Ausbildung ist bei Abiturienten beliebt und inzwischen für viele eine praxisnahe Alternative zur Universität. Rund ein Fünftel der bayerischen Azubis im IHK-Bereich besitzt die Hochschulreife“, so Wagner.
Insgesamt bilden im Berchtesgadener Land aktuell rund 200 IHK-zugehörige Betriebe aus. Sie stehen für rund 60 Prozent aller Ausbildungsverhältnisse.