Pressemeldung vom 07.03.2024 - Berchtesgadener-Land

Mehr ÖPNV im Berchtesgadener Land wagen

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© ROBEL

Ein attraktiver und wirtschaftsfreundlicher Standort muss nicht nur auf der Straße mit Autos und Lastwägen gut zu erreichen sein, sondern auch unkompliziert mit einem gut ausgebauten öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Das ist die einhellige Meinung des IHK-Regionalausschusses Berchtesgadener Land bei dessen jüngster Sitzung gewesen. Wie der Status Quo des Nahverkehrs im Landkreis ist, welche Potenziale es noch zu nutzen gilt und wo die Unternehmen noch Verbesserungen sehen, darüber tauschten sich die Mitglieder des Ausschusses mit Experten aus. Die Sitzung fand beim Bahnbaumaschinenhersteller Robel in Freilassing statt.

IHK-Regionalausschuss tauscht sich zum Standortfaktor Mobilität im Landkreis aus

Vertreter des Landratsamts stellten den Unternehmerinnen und Unternehmern das neue Konzept für den öffentlichen Nahverkehr im Landkreis vor. Der Ausschuss lobte die vielen Verbesserungen und zeigte sich zufrieden, dass es unter anderem eine engere Taktung bei den Bussen gibt. Dass die bereits erreichte bessere Bus-Abdeckung im Landkreis um einen On-Demand-Verkehr, also Fahrten nur bei Bedarf, ergänzt wird, stieß bei der regionalen Wirtschaft auf Zustimmung. Landrat Bernhard Kern betonte in der Sitzung, der Landkreis wolle in Zukunft beim ÖNPV auch noch enger mit den benachbarten Regionen zusammenarbeiten.

„Für unseren heimischen Wirtschaftsstandort sind das gute Nachrichten, dass der Landkreis innerhalb kurzer Zeit sein ÖPNV-Angebot verbessert und ausgebaut hat. Denn ein funktionierendes, leistungsfähiges öffentliches Verkehrssystem trägt maßgeblich zur flexiblen Mobilität von Azubis, den Beschäftigten sowie zur Erreichbarkeit von Unternehmen bei und hat dabei noch den Nebeneffekt, die Straßen zu entlasten“, sagt Irene Wagner, Vorsitzende des IHK-Regionalausschusses. Die Unternehmerin aus Marktschellenberg appelliert zugleich an die Bürgerinnen und Bürger im Landkreis sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der vor Ort ansässigen Firmen, das Angebot auch zu nutzen, damit es aufrechterhalten werden kann.

Die große Bedeutung eines vielfältigen Mobilitätsangebots für die Unternehmen im Berchtesgadener Land hatte sich auch in den Ergebnissen der IHK-Standortumfrage 2023 gezeigt: Schlechte Noten (4,2) gab es vor allem für die fehlenden alternativen Mobilitätsangebote wie Sharing-Modelle. „Dass das Landratsamt diese Einschätzung der regionalen Wirtschaft ernstgenommen hat und die Verbesserungen angeht, freut uns“, erklärt Wagner. Sie kündigt an, dass der Regionalausschuss eng mit der Verwaltung im Landkreis zusammenarbeiten möchte, um den ÖPNV weiter zu verbessern und – wo möglich – noch arbeitnehmerfreundlicher zu gestalten. Dazu gehöre auch, so die Ausschussvorsitzende, gemeinsam die sogenannte letzte Meile, also den Weg von der Bus- oder Bahnhaltestelle zum Betrieb, anzugehen und dafür praktikable Lösungen zu finden.