Pressemeldung vom 09.12.2022 - Traunstein

Wie die Energiekrise die heimische Wirtschaft betrifft

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© IHK

09.12.2022 - Die derzeitige Energiekrise mit ihren Folgen für die hiesigen Unternehmen ist für die Wirtschaft im Landkreis Traunstein eine große Herausforderung. Deswegen hat sich der IHK-Regionalausschuss bei seiner jüngsten Sitzung über die aktuelle Versorgungslage, zukünftige Entwicklungen auf dem Energiemarkt und empfohlene Maßnahmen für Betriebe ausgetauscht. Die Ausschussmitglieder trafen sich beim Handelsunternehmen J. N. Kreiller KG in Traunstein.

IHK-Regionalausschuss Traunstein tauscht sich mit Experten über Versorgung und Preisentwicklung aus

Jürgen Hitz von der Energie Südbayern GmbH zeigte den anwesenden Unternehmerinnen und Unternehmern die aktuelle Preisentwicklung für Gas und Strom. „Bereits 2021, also vor dem Krieg Russlands gegen die Ukraine, hat der Markt die Preise getrieben“, betonte der Energieexperte. „Die Auswirkungen des Krieges haben die explodierenden Preise nochmal befeuert.“ Hitz empfahl den Unternehmen in der Region, schon heute Energie für das Jahr 2026 zu beschaffen. Zudem sollten die Betriebe ein internes Risikomanagement einrichten, um die Entwicklungen stetig im Blick haben und entsprechend reagieren zu können.

Als Geschäftsführer der J. N. Kreiller KG stellte der Vorsitzende des IHK-Regionalausschusses Nikolaus Binder dem Ausschuss das Energiekonzept seines Unternehmens vor. „Wir haben uns seit vielen Jahren schon damit beschäftigt, wie wir Energie im Betrieb noch effizienter und nachhaltiger nutzen können“, sagte er. Dank mehrerer PV-Anlagen auf firmeneigenen Lagerhallen sei man beim Strom um die 30 Prozent autark und habe den Verbrauch im Vergleich zum Jahr 2021 reduziert. „Außerdem haben wir zuletzt mehrere Maßnahmen zum Energiesparen getroffen, etwa Bewegungsmelder installiert, neue Fenster eingebaut oder die Beheizung stellenweise zurückgefahren“, so Binder.

Der Ausschussvorsitzende rät den heimischen Unternehmerinnen und Unternehmern, sich mit Notfallplänen und konkreten Maßnahmen für mögliche Versorgungsengpässe zu wappnen – auch wenn diese derzeit unwahrscheinlich sind. „Für die Wirtschaft in der Region sind die aktuelle Unsicherheit und die Verwerfungen auf dem Energiemarkt ein großes Risiko“, erklärt Binder. „Neben einem zuverlässigen Energiekonzept auf lange Sicht braucht es eine zügige und bürokratiearme Umsetzung der angekündigten Hilfen.“ Der Vorsitzende des IHK-Regionalausschusses Traunstein fordert zudem von der Politik, die massiven Hilfsgelder nicht auf den Schultern der Unternehmen und der Gesellschaft zu refinanzieren. „Die jetzige finanzielle Entlastung darf nicht zu einer späteren finanziellen Belastung führen“, warnt Binder.