Pressemeldung vom 26.04.2022 - Traunstein
So viele Unternehmensgründungen im Landkreis Traunstein wie lange nicht mehr
26.04.2022 - Im zweiten Jahr der Corona-Pandemie haben so viele Existenzgründer wie lange nicht mehr im Landkreis Traunstein den Schritt in die Selbstständigkeit gemacht: Die Zahl der Neugründungen ist 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 7,2 Prozent auf 1.360 gestiegen und hat damit den höchsten Stand seit mehreren Jahren erreicht, so Berechnungen der IHK für München und Oberbayern. Diese Zahlen beruhen auf Daten des bayerischen Landesamts für Statistik. Der Dämpfer aus dem ersten Pandemie-Jahr 2020 setzte sich damit nicht fort.
Nikolaus Binder fordert: Wir brauchen ein besseres Klima für Gründerinnen und Gründer
Neugegründet wurde in der Region vor allem im Handel, im Dienstleistungsbereich sowie im verarbeitenden Gewerbe. Neben den Neugründungen gab es 2021 im Landkreis Traunstein zudem fast 150 Firmenübernahmen, die meisten im Handel und im Gastgewerbe. Grundsätzlich sieht die IHK einen starken Trend zu Gründungen im E-Commerce und in digitalen Dienstleistungen. Der Kampf gegen Corona hat zudem Gründungen im Gesundheitssektor befördert. Selbstständige in Bereichen wie stationärem Handel, Gastronomie oder Veranstaltungswirtschaft haben teilweise Neuanfänge gewagt.
„Hochkonjunktur hat zudem wie in den Vorjahren das Gründen im Nebenerwerb. Im vergangenen Jahr dürfte die verbreitete Kurzarbeit diese Entwicklung noch einmal beflügelt haben“, sagt Nikolaus Binder, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Traunstein. Er setzt sich mit Nachdruck für eine stärkere Kultur der Selbstständigkeit ein. Dazu gehöre ein besseres Gründungsklima mit weniger Bürokratie und einfacheren Steuerregeln. „Bereits in der Schule müssen außerdem die Chancen und der Wert des Unternehmertums für die Gesellschaft deutlich gemacht werden“, fordert Binder. Der Vorsitzende betont zudem die herausragende Rolle der Existenzgründer innerhalb der regionalen Wirtschaft: „Start-Ups und neue Unternehmen stehen für Innovationen und Dynamik. Sie legen das Fundament für zukünftige wirtschaftliche Erfolge.“
Positiv sieht die IHK den Trend zur besseren Vorbereitung einer Gründung, der durch die Beratungsangebote der Kammer befördert wird. Auch der Trend zur Gründung im Nebenerwerb zeige, dass viele Gründerinnen und Gründer den Sprung in die Selbstständigkeit zunächst mit weniger Risiko ausprobieren und sich langfristiger vorbereiten.