Pressemeldung vom 18.02.2022 - Miesbach

Mit Power und Herzblut für eine starke Berufsausbildung

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© Michaela Rofeld

18.02.2022 - Der neu gewählte IHK-Regionalausschuss Miesbach, Interessen­vertretung der heimischen Wirtschaft, hat sich zum Jahresauftakt auf die zentralen Themen seiner Arbeit in den kommenden Monaten verständigt. Ganz oben auf der Liste steht die Stärkung der dualen Berufsausbildung.

Frank: „Nur mit mehr Azubis können wir den Fachkräftebedarf in den Betrieben sichern“

„Wir wollen, dass eine Berufsausbildung in unserer Gesellschaft und besonders bei Schülern und Eltern deutlich mehr als ein dem Studium ebenbürtiger Karriereschritt wahrgenommen wird. Dafür brauchen wir dringend mehr Aufklärung“, erklärt Anja Frank, Vorsitzende des IHK-Regional­ausschusses Miesbach. Azubis seien der Fachkräftenachwuchs, den die Betriebe so dringend brauchen, so Frank weiter. Die Situation werde sich in den kommenden Jahren keinesfalls entspannen, da die Renteneintritte mit jedem Jahr zunehmen, während die Anzahl der Schüler in den Abgangsklassen kontinuierlich sinke.

Mit einer Ausbildungsoffensive will der IHK-Regionalausschuss daher mehr Angebote für die Information und Berufsorientierung von Schülerinnen und Schüler im Land­kreis auf den Weg bringen. Wichtig sei die Vertiefung der Kooperation mit der SMG bei Bildungsprojekten wie zum Beispiel der Stuzubi Ausbildungsmesse, so Frank. Weiterhin möchte der Ausschuss mehr Betriebe und Schulen in einer IHK Bildungs­partnerschaft zusammenbringen. In solch einer Partnerschaft verständigen sich Betrieb und Schule auf regelmäßige gemeinsame Maßnahmen zur Berufsorientierung wie Bewerbungstrainings, Schnupperpraktika oder Infoveranstal­tungen.

Für Herbst ist weiterhin eine Podiumsveranstaltung über die Duale Berufsausbildung für Eltern geplant sowie im Frühjahr nächsten Jahres die Organisation eines sogenannten Job Speed Datings. Bei diesem Termin treffen interessierte Schüler auf Unternehmen aus dem Landkreis. Sie stellen sich gegenseitig in kurzen Gesprächen vor und informieren einander über bestehende Ausbildungsmöglichkeiten.

Es bleibe darüber hinaus wichtig, so Frank, dass auch die Kommunalpolitik die Bedeutung der Dualen Berufsausbildung für die Wirtschaft im Landkreis hoch einschätze. Deshalb werde der Ausschuss regelmäßig den Austausch mit dem Landratsamt und der SMG suchen. „Für manche Betriebe im Landkreis entwickelt sich der Fachkräftemangel zu einem echten Zukunftsproblem. Viele würden liebend gern ausbilden, aber die Nachfrage der jungen Leute nach Ausbildungsplätzen hinkt hinter den Angeboten her und lässt weiter nach. „Die sinkenden Absolventenzahlen der Schulen, verstärkte Renteneintritte und nicht zuletzt die Pandemie und damit verbundene Einschränkungen in der Berufsorientierung haben in den vergangenen zwei Jahren viel von den Unternehmen abverlangt. Und der Atem von Corona ist lang, wie wir noch immer erleben. Deshalb müssen wir alle Möglichkeiten nutzen, um auf die Angebote der Berufsausbildung aufmerksam zu machen.

Da für junge Menschen in Ausbildung, die Erreichbarkeit ihrer Arbeitsstellen häufig eine zusätzliche Hürde darstellt, will der Ausschuss außerdem die Gründung einer Mitfahrplattform für Azubis und Fachkräfte anregen. Das würde gleichzeitig helfen, die durch den Individualverkehr angespannte Verkehrssituation im Landkreis etwas zu entlasten, erklärt Frank. „Verbesserungen im öffentlichen Nahverkehr durchzusetzen, braucht viele Jahre und Geld. Deshalb ist es umso wichtiger, jetzt neue, zeitgemäße Mobilitätsformen stärker ins Visier zu nehmen und auch digitale Optionen auszutesten, die es so bis vor kurzem noch gar nicht geben konnte. Der Regionalausschuss informiert sich deshalb aktuell zu Angeboten im Markt.“