Pressemeldung vom 24.10.2024 - Berchtesgadener-Land - Traunstein

Südostoberbayerische Wirtschaft für starke Schiene

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© IHK München

Eine starke und leistungsfähige Bahninfrastruktur ist für einen wettbewerbsfähigen Wirtschaftsstandort essenziell: Deswegen spricht sich die Wirtschaft in Südostoberbayern für den zügigen Ausbau der Bahnstrecke München-Mühldorf-Freilassing aus. Die IHK-Regionalausschüsse Berchtesgadener Land und Traunstein haben in einer gemeinsamen Sitzung einstimmig gefordert, die sogenannte Ausbaustrecke 38 zeitnah zweigleisig auszubauen und zu elektrifizieren. Damit haben sich die Unternehmerinnen und Unternehmer in der Region der Position des IHK-Regionalausschusses Altötting-Mühldorf angeschlossen.

IHK-Regionalausschüsse fordern schnelle Umsetzung der ABS38 von Mühldorf nach Freilassing

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© IHK München Alexander Pawlik von der DB InfraGO stellt den Mitgliedern der beiden Regionalausschüsse die Pläne zur ABS38 vor.

Zu Gast bei der Sitzung im Hans-Peter Porsche Traumwerk in Anger war Alexander Pawlik, der als Gesamtprojektleiter die Umsetzung der ABS38 bei der DB InfraGO verantwortet. Er stellte den Ausschussmitgliedern die Planungen vor und zeigte sich zuversichtlich, dass die ausgebaute Strecke in der Mitte der 2030er-Jahren in Betrieb gehen könnte.

„Unsere Region liegt an einer der bedeutsamsten Verkehrsachsen Mitteleuropas, was den Straßen- und Schienenverkehr angeht. Damit unsere Unternehmen aber noch mehr Güter auf die Schiene verlagern können und übrigens auch Pendlerinnen und Pendler zuverlässig zur Arbeit fahren können, braucht es eine leistungsfähige Anbindung an ein leistungsfähiges Bahnnetz. Deswegen darf es beim Ausbau der Strecke von Mühldorf nach Freilassing keine weiteren Verzögerungen geben, die sich zudem erheblich auf die Kosten auswirken“, erklärt Irene Wagner, Vorsitzende des IHK-Regionalausschusses Berchtesgadener Land. „Wir fordern als heimische Wirtschaft deutliches Tempo und vor allem klare Versprechen von Seiten der Bundespolitik.“

Nikolaus Binder, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Traunstein, ergänzt: „Mit einer zweigleisigen und elektrifizierten Strecke gewinnt die Wirtschaft in der ganzen Region. Die lange Planungsphase zeigt sinnbildlich den bürokratischen Wahnsinn, den wir uns im Planungs- und Genehmigungsrecht geschaffen haben. Die Unternehmen, aber auch die Menschen in den Landkreisen, brauchen Planungssicherheit und zuverlässige Zusagen. Deswegen danken wir den Verantwortlichen bei der Bahn, die tagtäglich die Planungen vorantreiben und ihr Bestes tun, um die ABS38 schnellstmöglich umzusetzen. Denn: Es steht außer Frage: Wir brauchen die optimale Erreichbarkeit über die verschiedenen Verkehrswege, das ist ein zentrales Entscheidungskriterium, wenn es um künftige Investitionen in den Standort geht.“

Die beiden Regionalausschüsse befassten sich außerdem mit der anstehenden Generalsanierung der Bahnstrecke zwischen Rosenheim und Salzburg. Die Ausschussmitglieder appellierten, dass es enge Absprachen zwischen DB InfraGO und der Autobahngesellschaft des Bundes brauche, um gleichzeitige Baustellen auf beiden Verkehrswegen zu verhindern. Ansonsten drohe Chaos, wenn die Güter von der Schiene auf die Autobahn verlagert werden, die A8 aber überlastet sei, warnte ein Unternehmer.