Pressemeldung vom 19.06.2024 - Erding-Freising
Herausforderungen beim Namen nennen – gemeinsam Lösungen finden
Ob Nachhaltigkeit, Arbeitskräftemangel, Bürokratie oder öffentlicher Nahverkehr: Die Wirtschaft in der Flughafen-Region und die öffentlichen Verwaltungen in den Landkreisen Erding und Freising haben viele gemeinsame Themen und Herausforderungen. Was beide Seiten aktuell beschäftigt und wie man gemeinsam zu Lösungen kommt, hat der IHK-Regionalausschuss Erding-Freising bei seiner jüngsten Sitzung mit dem Freisinger Landrat Helmut Petz diskutiert. Die Ausschussmitglieder trafen sich in der GEO-Sortieranlage der Heinz Gruppe am Flughafen.
Wirtschaft in der Flughafen-Region im Austausch mit dem Freisinger Landrat Petz
Petz machte gleich zu Beginn der Sitzung deutlich, dass der Klimawandel mit seinen Extremwetterereignissen den Landkreis vor große Herausforderungen stelle – wie das jüngste Hochwasser zeigte. Seine Behörde beschäftige sich daher in einem hoch priorisierten Projekt mit den konkreten Folgen der Klimakrise für den Landkreis und Klimaanpassungsmaßnahmen, unter anderem mit Präventionsmaßnahmen im Katastrophen- und Hochwasserschutz, aber auch mit Empfehlungen, wie sich die heimischen Unternehmen im Eigeninteresse an die Klimaerwärmung anpassen können und sollten. Der Landrat erklärte den Ausschussmitgliedern außerdem sein Credo, dass sich das Landratsamt nicht hinter Paragrafen verstecken dürfe. „Vielmehr soll mit Paragrafen zielorientiert gearbeitet und eine Beratungskultur gelebt werden”, sagte Petz.
Otto Heinz, der Vorsitzende des IHK-Regionalausschusses Erding-Freising, sprach eines der größten wirtschaftspolitischen Probleme der heimischen Wirtschaft an: Die Bürokratie. „Immer neue Regeln, Vorschriften, Nachweispflichten oder Dokumentationsverpflichtungen kommen auf die Unternehmen zu. Die Flut an Bürokratie bindet nicht nur Personal, sondern hat auch Kosten. Dazu kommt, dass viele Firmen inzwischen gar nicht mehr hinterherkommen, alle Regeln zu überblicken”, so Heinz. Dem konnte der Landrat nur beipflichten. „Wenn wir so weitermachen, werden wir in unserem Paragrafendschungel ersticken. Das Landratsamt leidet übrigens genauso wie die Bürgerinnen und Bürger sowie die Unternehmen unter der Regelungswut des Gesetzgebers”, ergänzte Petz in der Diskussion.
Außerdem kamen der Arbeitskräftemangel, der sich derzeit in besonderer Weise bei den Berufskraftfahrern zeigt, sowie die Bedeutung eines gut ausgebauten und zuverlässigen öffentlichen Nahverkehrs, damit zum Beispiel Azubis problemlos und ohne Auto in die Arbeit kommen, zur Sprache.
Vor dem Austausch mit Landrat Petz hatten die Ausschussmitglieder die GEO-Sortieranlage der Heinz Gruppe in direkter Nachbarschaft zur nördlichen Start- und Landebahn besichtigt. Bei der Führung bekamen die Unternehmerinnen und Unternehmer einen Einblick in die Abläufe, in welchen unterschiedlichen Schritten der Inhalt der angelieferten Gelben Säcke sortiert und zum weiteren Recycling vorbereitet wird.