Pressemeldung vom 25.03.2024 - Ebersberg

Ziegltrum: „Haben Monster an Bürokratie aufgebaut“

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Bürokratie, fehlender Wohnraum zu bezahlbaren Preisen, mögliche Anpassungen beim Ladenschlussgesetz, Europa als Wirtschaftsraum und der Arbeitskräftemangel: Die Liste der Themen, durch die sich die Unternehmen im Landkreis Ebersberg aktuell herausgefordert fühlen, ist lang. Das hat der IHK-Regionalausschuss Ebersberg zum Anlass genommen, bei seiner jüngsten Sitzung mit dem Wahlkreisabgeordneten Thomas Huber (CSU) über nötige Reformen und wirtschaftspolitische Verbesserungen zu diskutieren. Die Ausschussmitglieder trafen sich zum Austausch bei der Privatbrauerei Schweiger in Markt Schwaben.

IHK-Regionalausschuss Ebersberg diskutiert mit Landtagsabgeordnetem Thomas Huber

Laut Huber stehe die Wirtschaft im Landkreis vor drei zentralen Herausforderungen: Fehlende Arbeitskräfte, Energieversorgung und Bürokratie. Vor allem der Arbeitskräftemangel sei die Wachstumsbremse Nummer Eins, sagte der Politiker. „Um Arbeits- und Fachkräfte zu gewinnen, ist Wohnraum der Dreh- und Angelpunkt“, machte Sonja Ziegltrum, Vorsitzende des Regionalausschusses, deutlich. Der Staat müsse die Betriebe daher unterstützen, aktiv Wohnraum zu schaffen und dies noch besser ermöglichen. Ein Unternehmer bekräftigte die Forderung und sprach sich dafür aus, Unternehmen „einfach machen zu lassen“, wenn sie Wohnraum zum Beispiel im Gewerbegebiet schaffen wollen.

Im Austausch mit dem Landtagsabgeordneten Huber bestätigte sich, dass die bürokratischen Vorschriften und Nachweispflichten für die Unternehmen immer mehr zur Belastung werden. „Wir haben uns ein Monster an Bürokratie aufgebaut“, sagte Ziegltrum. Andere EU-Mitgliedsstaaten seien bei der Umsetzung der Vorgaben aus Brüssel deutlich praktikabler und wirtschaftsfreundlicher unterwegs, mahnte sie an. Die Vorsitzende appelliert deswegen: „Jede Behörde und jede Verwaltung – egal auf welcher Ebene – soll prüfen, wie sie in Eigenverantwortung und in ihrem Verantwortungsbereich die Bürokratie abbauen kann.“ Immer mit dem Finger nur auf die EU zu zeigen, lehne sie ab. „Wir dürfen die Vorteile der Europäischen Union für unseren Wirtschaftsstandort, auch hier im Landkreis, nicht mit ständiger Kritik an Vorschriften und Regularien schlecht reden.“