Pressemeldung vom 08.03.2022 - Dachau - Ebersberg - Erding-Freising - Fürstenfeldbruck - Landeshauptstadt München - Landkreis München - Landsberg - Starnberg

IHK-Konjunkturumfrage Region München: Stimmung steigt – Boom bleibt aus

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28.02.2022 - Der seit rund einem Jahr anhaltende Aufschwung der Wirtschaft in der Region München ist vorerst unterbrochen. Die Omikron-Welle hat die Stimmung in den Unternehmen leicht eingetrübt, wie die traditionelle Konjunkturumfrage der IHK für München und Oberbayern zum Jahresbeginn zeigt. Der regionale IHK-Konjunkturindex sank von 130 Punkten im Herbst vergangenen Jahres auf 123 Punkte. Das aktuelle Niveau liegt aber deutlich über dem des vergangenen Winters (95 Punkte) und sogar über dem Vor-Corona-Niveau (115 Punkte). Die IHK hatte die Befragung Mitte Januar 2022 durchgeführt.

‎Omikron trübt Stimmung in den Unternehmen / Fachkräftemangel größtes Geschäftsrisiko

Die Unternehmen in der Region München sind mit ihrer Geschäftslage zu Beginn des neuen Jahres nicht mehr so zufrieden wie noch im Herbst; das entspricht dem bayernweiten Trend. Aber noch immer bezeichnen 46 Prozent ihre Lage als gut, unzufrieden zeigen sich 18 Prozent. Vor allem die Lage im stationären Einzelhandel sowie im Tourismus trübte sich in der Region ein, da beide Branchen besonders von ausbleibender Kundschaft in Folge der durch die Omikron-Welle bedingten Beschränkungen betroffen sind.

Neben Corona-Einschränkungen kämpfen 63 Prozent der Unternehmen in der Region München mit Preissteigerungen bei Rohstoffen und Waren sowie 48 Prozent mit Materialknappheit. Eine allgemein fehlende Nachfrage beklagen 47 Prozent der Betriebe, wovon – wie in Bayern insgesamt – vordergründig der Tourismus, der stationäre Einzelhandel sowie die körpernahen Dienstleistungen besonders betroffen sind.

Die Erwartungen der Unternehmen für die kommenden Monate sinken zwar leicht, aber die Einschätzungen sind deutlich besser als vor einem Jahr. 29 Prozent rechnen mit einer Belebung ihrer Geschäfte, nur 10 Prozent erwarten einen Rückschlag. Wie 2021 dürfte durch Lockerungen der Corona-Einschränkungen die Inlandsnachfrage wieder zulegen. Das größte Geschäftsrisiko sehen die Unternehmen vor allem im Fachkräftemangel. Diesen nennen 61 Prozent, gefolgt von den wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen (48 Prozent), zu denen etwa Bürokratie und Berichtspflichten gehören, sowie den hohen Energie- und Rohstoffpreisen (47 Prozent).

Ihre Zuversicht unterstreichen die Unternehmen in der Landeshauptstadt sowie dem Umland in ihren Investitionsplänen: 34 Prozent wollen ihre Investitionen ausweiten und nur 12 Prozent wollen diese reduzieren. Auch die Beschäftigungspläne der Unternehmen stehen im Zeichen des Optimismus: 27 Prozent wollen zusätzlich Personal einstellen, nur 11 Prozent wollen Personal einsparen. Die Beschäftigungspläne erreichen damit ein überdurchschnittliches Niveau. Angesichts des Fachkräftemangels wird es eine zunehmende Herausforderung werden, dass die Unternehmen ihren Bedarf an Personal decken können.

IHK-Vizepräsident Heinz: Müssen dringend Fachkräftemangel angehen

„Die Lockdowns und monatelangen Betriebsschließungen liegen hinter uns, auch die Nachtgastronomie darf als letzte Branche bald wieder öffnen. Risiken wie steigende Preise für Energie, Strom und Rohstoffe sowie der Wandel der Wirtschaft hin zu Klimaneutralität und Nachhaltigkeit stellen die hiesigen Unternehmen vor neue Herausforderungen“, erklärt Otto Heinz, IHK-Vizepräsident aus Moosburg im Landkreis Freising. Er betont, dass die Betriebe trotzdem zuversichtlich nach vorne schauen und dafür von der Politik unterstützt werden müssen.

„Gerade dem Fachkräftemangel müssen wir hierzulande dringend entgegenwirken. Damit unsere Wirtschaft wieder durchstarten, im Wettbewerb mit Standorten weltweit mithalten und den anstehenden Wandel schaffen kann, sind die Unternehmen auf top ausgebildetes und motiviertes Personal angewiesen“, betont Heinz. Der IHK-Vizepräsident fordert einen Dreiklang an Maßnahmen: „Die Erwerbsbeteiligung muss erhöht, Qualifizierung muss gestärkt und die Zuwanderung qualifizierter Arbeitskräfte muss erleichtert werden.“ Zusätzlich plädiert er für realistische Vorgaben für die Klimawende sowie gezielte Entlastungen bei den Strompreisen.

Die IHK hatte für ihren Konjunkturbericht zahlreiche Unternehmen in den Landkreisen Dachau, Ebersberg, Erding, Freising, Fürstenfeldbruck, Landsberg am Lech, Mün-chen und Starnberg sowie in der Landeshauptstadt befragt. Dreimal im Jahr wird der IHK-Konjunkturbericht veröffentlicht.