23.08.2019 - Dachau
Weiterhin steigende Gewerbesteuereinnahmen
Die boomende Wirtschaft sorgte auch 2018 für stabile Gewerbesteuereinnahmen in den Kommunen des Landkreises Dachau. Das Aufkommen blieb nahezu unverändert gegenüber dem Vorjahr und betrug 76,6 Millionen Euro, vor Abzug der Gewerbesteuerumlage an Bund und Länder. An den Hebesätzen haben die Gemeinden im vergangenen Jahr nicht geschraubt, der Durchschnitts-Hebesatz bleibt somit unverändert bei 326 Prozent.
Fink: „Nachlassende Konjunktur erfordert Augenmaß der Kommunen“
„Mit nachlassender Konjunktur wird die Belastung der Betriebe durch die Gewerbesteuer steigen. Deswegen ist mehr denn je das Augenmaß der Kommunen bei den Hebesätzen gefordert“, ist Peter Fink, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Dachau, überzeugt. Die den Gemeinden verbliebenen Gewerbesteueranteile standen 2018 für 30 Prozent aller kommunalen Steuereinnahmen im Landkreis, im Vorjahr waren es 31 Prozent.
Der durchschnittliche Hebesatz im Landkreis liegt weiter sowohl unter dem oberbayerischen (334 Prozent) und dem bayerischen (339 Prozent) Wert als auch deutlich unter dem bundesweiten Durchschnitt (363 Prozent). Kritisch sieht Fink, dass mit der Gewerbesteuer nicht nur erzielte Gewinne versteuert werden, sondern auch die Substanz der Betriebe. Grund dafür sind steuerrechtlich verankerte Hinzurechnungen für anfallende Betriebskosten wie Zinsen, Mieten oder Leasingraten.
Spitzenreiter beim Gewerbesteuerhebesatz war 2018 Petershausen mit 360 Prozent. Am niedrigsten war der Hebesatz mit 300 Prozent in Bergkirchen und Sulzemoos. Gesetzlich ist den Gemeinden bundesweit ein Mindesthebesatz von 200 Prozent vorgeschrieben. Daten zu den Gewerbesteuerhebesätzen und Gemeindefinanzen werden regelmäßig vom Bayerischen Landesamt für Statistik erfasst. Die IHK-Broschüre „Gewerbesteuer in Oberbayern“ mit rechtlichen Grundlagen und allen oberbayerischen Hebesätzen für 2018 ist unter www.ihk-muenchen.de/gewerbesteuer verfügbar.