23.08.2019 - Erding-Freising
Dank Boom steigende Einnahmen aus der Gewerbesteuer
Die boomende Wirtschaft sorgte 2018 für mehr Gewerbesteuereinnahmen in den Kommunen des Landkreises Freising. Das Aufkommen stieg gegenüber dem Vorjahr um zehn Prozent auf 166,4 Millionen Euro, vor Abzug der Gewerbesteuerumlage an Bund und Länder. Nur die Gemeinde Wang hat im vergangenen Jahr den Gewerbesteuer-Hebesatz verändert und um 20 Punkte auf 330 Prozent angehoben. Der Durchschnitts-Hebesatz liegt bei 335 Prozent.
Heinz: „Nachlassende Konjunktur erfordert Augenmaß der Kommunen“
„Mit nachlassender Konjunktur wird die Belastung der Betriebe durch die Gewerbesteuer steigen. Deswegen ist mehr denn je das Augenmaß der Kommunen bei den Hebesätzen gefordert“, ist Otto Heinz, IHK-Vizepräsident und Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Erding-Freising, überzeugt. Die den Gemeinden verbliebenen Gewerbesteueranteile standen 2018 für 43,3 Prozent aller kommunalen Steuereinnahmen im Landkreis, genauso viel wie 2017.
Der durchschnittliche Hebesatz im Landkreis liegt noch zwar minimal über dem oberbayerischen Wert (334 Prozent), aber unter dem bayerischen (339 Prozent) und dem bundesweiten Durchschnitt (363 Prozent). Kritisch sieht der IHK-Vizepräsident, dass mit der Gewerbesteuer nicht nur erzielte Gewinne versteuert werden, sondern auch die Substanz der Betriebe. Grund dafür sind steuerrechtlich verankerte Hinzurechnungen für anfallende Betriebskosten wie Zinsen, Mieten oder Leasingraten.
Spitzenreiter beim Gewerbesteuerhebesatz waren 2018 Freising und Moosburg mit 380 Prozent. Am niedrigsten war der Hebesatz mit 295 Prozent in Hohenkammer. Gesetzlich ist den Gemeinden bundesweit ein Mindesthebesatz von 200 Prozent vorgeschrieben. Daten zu den Gewerbesteuerhebesätzen und Gemeindefinanzen werden regelmäßig vom Bayerischen Landesamt für Statistik erfasst. Die IHK-Broschüre „Gewerbesteuer in Oberbayern“ mit rechtlichen Grundlagen und allen oberbayerischen Hebesätzen für 2018 ist unter www.ihk-muenchen.de/gewerbesteuer verfügbar.