Pressemeldung vom 07.03.2025 - Landeshauptstadt München
Ausbildungsbilanz 2024: 4.852 neue Azubis in Münchner Betrieben
Die IHK für München und Oberbayern hat im vergangenen Jahr 4.852 neue Ausbildungsverträge in der Landeshauptstadt registriert, ein Minus von 4,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Als Hauptgrund nennt die IHK, dass demografisch bedingt weniger Jugendliche aus den Schulen kommen und es damit weniger Bewerberinnen und Bewerber um die zahlreichen Ausbildungsplätze der Betriebe gibt.
Minus von 4,4 Prozent / „Ausbildung bleibt bestes Mittel zur Nachwuchssicherung“
„Die Berufsausbildung bleibt für Schülerinnen und Schüler wie auch für unsere Ausbildungsbetriebe weiterhin das Fundament der Nachwuchssicherung und garantiert ausgezeichnete berufliche Perspektiven“, erklärt Kathrin Lehmann, stellvertretende Vorsitzende des IHK-Regionalausschusses Landeshauptstadt München. „Auch 2024 haben sich in Oberbayern wie in den Vorjahren rund vier von zehn Jugendlichen nach Schulabschluss für den Start ins Berufsleben mit einer Ausbildung entschieden.“
Lehmann betont, dass die Betriebe ungebrochen stark auf die Ausbildung setzen. „Nur so können sie ihren Fachkräftenachwuchs sichern. Den brauchen sie dringend, weil sich derzeit eine große Welle der Babyboomer in die Rente verabschiedet. Die Ausbildung ist und bleibt dabei das beste Mittel zur Nachwuchssicherung“, so Lehmann. Dennoch konnten auch im Jahr 2024 viele IHK-Ausbildungsbetriebe nicht alle Ausbildungsplätze vergeben. In der Landeshauptstadt blieben nach Auswertung der Arbeitsagentur über alle Ausbildungsbereiche hinweg rund 500 Lehrstellen unbesetzt.
In dieser Situation werden für die Betriebe ausländische Bewerber immer wichtiger: Aktuell haben rund 22 Prozent der neuen Azubis in München keinen deutschen Pass. An erster Stelle standen 2024 vietnamesische Staatsangehörige mit 150 Fällen, gefolgt von Kroatien (63) und der Ukraine (61). Einen Beitrag zu dieser Entwicklung leistet auch das 2023 verabschiedete Fachkräfteeinwanderungsgesetz, welches unter bestimmten Voraussetzungen nun auch Staatsangehörigen aus Drittstaaten wie Vietnam, Marokko oder Indonesien eine Ausbildung in Deutschland ermöglicht.
Bei den beliebtesten IHK-Berufen in der Landeshauptstadt lieferten sich Einzelhandelskaufleute (407 Neuabschlüsse), Fachinformatiker (406) und Kaufleute für Büromanagement (398) ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Auf den weiteren Plätzen folgen Hotelfachleute (325) und Verkäufer (314). Bei den jungen Frauen steht die Bürokauffrau auf Platz 1, bei den jungen Männern der Fachinformatiker. Zu den ausgefalleneren Berufen mit sehr wenigen Fallzahlen gehören Maskenbildner, Werkstoffprüfer, Textilreiniger, Industrie-Isolierer und Bühnenmaler. Insgesamt wurden Ausbildungsverträge in rund 130 verschiedenen IHK-Berufen abgeschlossen.
Rund 60 Prozent aller dualen Berufsausbildungsverträge sind im IHK-Bereich angesiedelt. Daneben findet duale Ausbildung auch in den Zuständigkeitsbereichen der Handwerkskammern, der freien Berufe und im öffentlichen Dienst statt.