Pressemeldung vom 14.02.2025 - Starnberg

Mehr Zuversicht bitte!

Konjunktur in Bayern: Industrie weniger pessimistisch
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Kurz vor der Bundestagswahl hat sich der IHK-Regionalausschuss Starnberg in seiner jüngsten Sitzung über die politische Arbeit der IHK München als Interessensvertretung der oberbayerischen Wirtschaft informiert. Elke Christian, Bereichs­leiterin Region, Ehrenamt und Politik, informierte darüber, wie das Politik-Team der IHK die Forderungen der Wirtschaft bei den Politikerinnen und Politikern, die sich um ein Bundestagsmandat bewerben, platziert.

Lindo Roever: „Müssen gegen die schlechte Stimmung ein Zeichen setzen“

„Das ist ein Prozess, der schon sehr viele Monate vor dem Wahltermin beginnt, und auch lange bevor die Wahlprogramme verabschiedet werden. Er basiert auf Positionspapieren, die in den Arbeitsausschüssen und der Vollversammlung der IHK erarbeitet werden. Diese bilden auch die inhaltliche Grundlage für persönliche Gespräche, die die IHK mit den Politikern führt. Bestenfalls fließen die darin formulierten Forderungen in die Wahlprogramme oder sogar einen späteren Koalitions­vertrag mit ein. Dies ist ein wesentlicher Bestandteil der IHK-Arbeit: Wir vertreten die Interessen unserer Mitgliedsunternehmen gegenüber der Politik“, erläuterte Christian.

Das Engagement der IHK für die Sache der Wirtschaft ist umso wichtiger, wenn im Wahlkampf andere Themen wie beispielswiese aktuell die Migration die öffentliche Debatte beherrschen. Dadurch werden andere, für die Gesellschaft wichtige Themen in den Hintergrund verdrängt. „Es ist wichtiger denn je, sich mit den vielen Themen, die unseren Unternehmen unter den Nägeln brennen, bei der Politik permanent Gehör zu verschaffen. Vor allem die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen müssen sich deutlich ändern. Die Unzufriedenheit damit ist enorm, das bestätigt auch unsere aktuelle bayerische Konjunktur­umfrage. Darin haben 64 Prozent der befragten Unternehmen gesagt, dass diese Rahmenbedingungen für sie ein Geschäftsrisiko sind.

In der anschließenden Diskussion zeigten sich die Unternehmer zuversichtlich, dass bei der Politik der Wille bestehe, in der kommenden Legislaturperiode drängende Veränderungen anzustoßen. Unbestritten gehe es Teilen der Wirtschaft nicht gut, vor allem auch im Automotive-Bereich, aber für viele Unternehmen im Landkreis sei 2024 auch ein gutes oder sehr gutes Jahr gewesen und man blicke trotz der offiziellen schlechten Zahlen und Prognosen zuversichtlich in die Zukunft, so der Tenor in der Unternehmerschaft.

Katja Lindo Roever, Vorsitzende des IHK-Regionalausschusses Starnberg, forderte: „Wir müssen gegen die vorherrschende schlechte Stimmung ein Zeichen setzen. Diese ist vor allem den belastenden Rahmenbedingungen, der überbordenden Regulatorik und der Unzuverlässigkeit bei den wirtschaftspolitischen Entscheidungen der vergangenen Jahre geschuldet. Aber auch die persönliche Einstellung jedes Einzelnen spielt eine nicht zu unterschätzende Rolle. Hier können eine positive Sicht auf die Dinge und ein pragmatischer Umgang mit der Situation helfen, durch diese Zeit zu kommen. Was wir jetzt brauchen, sind Politiker, die uns Unternehmern zuhören und all das in Angriff nehmen, was die Wirtschaft ausbremst.“

Einer der Unternehmer ergänzte: „Jede Krise birgt zugleich eine Chance in sich. Sie verlangt, dass die Dinge, dass Althergebrachtes auf den Prüfstand gestellt werden. Entscheidend ist für den Mittelstand, dass ihm auch in angespannten Zeiten die Liquidität erhalten bleibt, dass ihm das Geld nicht ausgeht.“ Doch damit das so bleibt, braucht es letztendlich auch die richtigen Rahmenbedingungen.